Bislang war er ein No-Name. Seit Sonntagabend kennt ihn ganz Europa.
Cristiano Ronaldo hatte ihm noch Mut zugesprochen. In der Verlängerung nahm sich der Superstar, der ab der 25. Minute verletzt zusehen musste, den Kollegen zur Brust. Ein paar motivierende Worte. Was auch immer Eder zu hören bekam, es fruchtete.
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In der 108. Minute fasste er sich ein Herz, hob kurz seinen Kopf, senkte ihn wieder und zog aus rund 20 Metern ab. Sekunden später zappelte das Leder im Netz. Die Ekstase kannte keine Grenzen mehr. Ersatzspieler und Betreuer stürmten den Platz, sogar CR7 jubelte trotz Knieverletzung ausgelassen mit.
Inmitten der Jubeltraube: Eder. 13 Minuten absolvierte er bis zum Finale bei dieser EM. Er, 28 Jahre, war bislang kein großer Name im Weltfußball. Im Stade de France sollte sich das ändern. "Ich wusste, dass meine Chance kommen wird", jubelte er. "Das ist unfassbar. Wir haben so hart gearbeitet. Wir wollten diesen Erfolg so sehr."
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Mehr geht nicht
Der schlaksige Hüne wurde zum Final-Helden. Ausgerechnet er. Ausgerechnet gegen die Franzosen - in seiner Wahlheimat. Eder kickt nämlich seit dem Winter beim OSC Lille, für das er diese Saison sechs Mal traf.
Geboren wurde der Angreifer in Guinea-Bissau. Sein Debüt in Portugals Nationalelf gab er 2012. Am Sonntagabend kam er in der 79. Minute aufs Feld. Der Mann mit den Rastazöpfen brachte viel Schwung ins Offensivspiel Portugals, forderte Bälle und holte einige Freistöße heraus.
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In der Verlängerung belohnte er sich selbst - mit dem wichtigsten Tor seiner Karriere. Er stürzte den Gastgeber mit dem 1:0 in ein Tal der Tränen, machte Portugal erstmals in der Geschichte zum Europameister. Und Ronaldo glücklich. Mehr geht wirklich nicht.