EURO 2016
Das sagen Krankl und Polster zum EM-Aus
22.06.2016
Unsere Experten über dei EURO-Pleite unserer Nationalelf.
Das sagt Toni Polster:
Schade, dass unser Team in Frankreich bereits nach der Gruppenphase wieder die Koffer packen muss. Die Chance auf einen historischen Achtelfinal-Einzug oder noch mehr wäre da gewesen, aber leider konnten viele unserer Kicker bei der EURO nicht ihre Topform abrufen.
Zudem wagte Koller gegen Island ein völlig unnötiges Experiment bei der Aufstellung – und das ging völlig schief. Warum er das in einem so wichtigen Spiel tat, ist mir ein Rätsel. Als übermäßig risikofreudig zeigte sich der Schweizer zuvor ja auch nicht. Und in all den Testspielen vor dem Turnier, wo man so was problemlos probieren kann, spielte er immer im alten System.
WM in Russland ist jetzt das nächste Ziel
Die EURO ist nun Geschichte. Die Koller-Schützlinge sind jetzt um zahlreiche Erfahrungen reicher – das ist das Positive. Für viele von ihnen war es das erste Turnier, sie wissen jetzt, wie bei einer EURO der Hase läuft. Für die Teamkicker heißt es durchschnaufen und dann den Fokus auf die Qualifikation für die WM 2018 legen. Ich sage nur: Russland, wir kommen!
Das sagt Hans Krankl:
Die erste Hälfte gegen Island war ganz schlecht. Die Aufstellung ist mir ein Rätsel. Warum begannen wir plötzlich mit acht Defensivspielern?
Durch die Umstellung mit den beiden Offensivspielern Janko und Schöpf funktionierte unser Spiel erstmals – weil wir die Isländer total in die Defensive drängten.
Plötzlich war der Druck da, wir spielten Chancen heraus – fast wie in der Qualifikation. Zum Tor von Alessandro Schöpf sage ich nur: Bravo! Dennoch blieb als einzige Frage: Schaffen wir auch das 2:1? Dass uns das nicht gelang, war das einzig Unzufriedenstellende.
Bei keiner EM bisher war es so einfach, weiterzukommen. Und wir hatten die Chance dazu. Dass wir sie nicht nutzen konnten, ist eine Katastrophe.