Österreich gegen Ungarn

Erst Hoffnung, dann Enttäuschung auf Wiener Rathausplatz

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Tausende verfolgten Österreichs Auftaktspiel in der randvollen Fanzone.

Rot-weiß-Rot soweit das Auge reicht: Tausende Anhänger haben am Dienstag in der Fanzone auf dem Wiener Rathausplatz das Auftaktspiel des ÖFB-Nationalteams bei der Fußball-EM in Frankreich verfolgt. Der Andrang war so groß, dass schließlich der Zutritt gesperrt wurde. Die Fans verfolgten das Match gegen Ungarn mit Emotion - aber augenscheinlich friedlich, wie ein APA-Lokalaugenschein ergab.

"Jaaaaaaaaaaaaaaaa"-Jubel bei Torschüssen, lange "Uhhhhhhs", wenn der Ball das gegnerische Tor verfehlte und schließlich zweimal ein verzweifeltes "Neeeeiiiiin" als die Treffer für Ungarn fielen: Die weitaus größte Mehrheit der Rathausplatz-Besucher fieberte und litt mit der österreichischen National-Elf, die in Bordeaux spielte. Doch nicht nur, auch Anhänger des ungarischen Nationalteams verfolgten das Spiel auf dem Fanareal, die natürlich nach Spielende ob des Sieges ihrer Mannschaft Grund zum Jubeln hatten.

Die ersten hartgesottenen Fußball-Fans kamen bereits am Nachmittag, um sich die besten Plätze vor der riesengroßen TV-Leinwand zu sichern. "Ich bin schon seit zwei Stunden hier", erzählte Martina, eine Studentin aus Wien, die es sich mit einigen Freundinnen relativ weit vorne gemütlich machte. Auch das Wetter lud zum Fanzonen-Besuch ein - mit angenehmen Temperaturen und Sonnenschein.

Geduld brauchten die Besucher bei den Eingängen, wo Sicherheitskontrolle stattfanden. Es bildeten sich große Menschentrauben, denn jeder wurde auf verbotene Gegenstände durchsucht. Doch die Wartezeit hielt sich in Grenzen: "Wir haben 20 Minuten gebraucht, das ist okay", erzählten zwei Burschen. Der Andrang wurde schließlich so groß, dass die Eingänge geschlossen wurden.

"Wir sind bummvoll. Es kommt niemand mehr hinein", berichtete eine Security-Mitarbeiterin der APA. Laut Veranstalter fasst das Areal rund 13.400 Besucher.

Zunächst war die Feierlaune am Rathausplatz noch groß. Dabei war auffällig: Kaum ein Besucher erschien nicht mit zumindest einem rot-weiß-rotem Fan-Utensil geschmückt - und wenn es sich nur um ein Papierfähnchen handelte.

Vor dem Anpfiff hallten Schlachtgesänge wie "Immer wieder, immer wieder, immer wieder Österreich" oder "Wir singen rot, weiß, Österreich". Und schließlich nach Spielstart waren Anfeuerungsrufe zu vernehmen: "Auf geht's Burschen, kämpfen und siegen."

Überhaupt schien die Freude unter den Besuchern groß, bei einer Fußball-Großveranstaltung endlich wieder einmal das eigene Team anfeuern zu können. Immerhin war dies zuletzt bei der EM 2008 der Fall. "Da ist das Fußball-Schauen gleich noch viel spannender", war von der APA gleich mehrmals von Zusehern zu hören.

Entsprechend zuversichtlich gaben sich die Befragten im Vorfeld noch, was den Spielausgang betraf: "Zwei zu Null", lautete dabei mehrmals der Tipp. Mit einer Niederlage rechnete hingegen unter den Austro-Fans gegenüber der APA niemand. Wiewohl es schließlich dazu kam - wobei die Laune so manch eines Fußballbeobachters von Tor zu Tor trüber wurde und in Schiri- oder Gegner-Beschimpfungen mündete.

Nach dem zweiten Treffer der Ungarn nahm außerdem der Zuseherstrom Richtung der Ausgänge massiv zu - während die Ungarn-Fans bereits lautstark den bevorstehenden Sieg feierten. "Oje, das schaut schlecht aus für die nächsten Spiele, wenn wir schon gegen den schwächsten Gegner so ablosen", bedauerte eine Besucherin, bevor auch sie das Gelände verließ.

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