EM-Bühne nicht genutzt

Haben sich die Österreicher verzockt?

23.06.2016

Die EURO hätte für viele das Sprungbrett zu einem großen Verein sein sollen.

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© gepa
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Viele unserer Teamspieler wollten die EURO als Bühne verwenden, um sich für größere Aufgaben zu empfehlen. Ein Millionen-Publikum sah aber vorallem total verunsicherte Österreicher. Bei solchen drei EM-Spielen konnte wohl kaum einer seinen Markwert steigern. Haben sich unsere Kicker verzockt?

Aleksandar Dragovic

Der Abwehrchef der Qualifikation startete nicht voll fit in die EM. Gleich im ersten Spiel gegen Ungarn flog er wegen einer Gelb-Roten Karte vom Platz. Im Spiel gegen Island vergab er dann auch noch einen Elfmeter. Drago hat bei Kiew einen Vertrag bis 2018, hat aber schon mehrmals erwähnt, dass er sich bereit für den nächsten Schritt fühlt. Angeblich will ihn Bayer Leverkusen verpflichten. Ins Rampenlicht konnte er sich jedenfalls nicht spielen.

Martin Hinteregger

Auch Martin Hinteregger konnte bei der EURO nicht überzeugen. Nach einem Leihjahr in Mönchengladbach, wo die Borussia die Kaufoption nicht gezogen hatte, kommt er wieder zu Red Bull Salzburg zurück. Dass die österreichische Bundesliga eigentlich nicht sein Ziel ist, ist kein Geheimnis. Viel Interesse bei anderen Vereinen dürfte er jedoch nicht geweckt haben.

Martin Harnik

Sein Vertrag beim VfB Stuttgart endet in wenigen Tagen. Einen neuen Verein hat er noch nicht gefunden. Wahrscheinlich hoffte er darauf, bei der EM seine Visitenkarten verteilen zu können. Doch auch für den Deutsch-Österreicher verlierf das Frankreich-Abenteuer alles andere als perfekt. Schwache Leistungen, kein Tor, im letzten Spiel stand er nicht einmal auf dem Platz. Hamburg, wo er geboren ist, beziehungsweise der HSV gilt seit geraumer Zeit als mögliche neue Destination.

Zlatko Junuzovic

Der Mittelfeldmotor wechselte 2012 zu Werder Bremen, wo er einen Vertrag bis 2018 hat. Trotzdem hat er erwähnt, dass er des ewigen Abstiegskampfes leid und für einen Abschied offen ist. Begehrlichkeiten gibt es offenbar aus der Premier League. Für ihn hätte die Europameisterschaft ein Sprungbrett zu einem Top-Klub sein können. Doch er verletzte sich im ersten Spiel gegen Ungarn, musste ausgewechselt werden. Diagnose: Außenband-Teilabriss im rechten Knöchel.

Marko Arnautovic

Eine gefühlte Ewigkeit dauern die Vertragsgespräche zwischen ihm und Stoke City schon. Viele glauben, dass Arnautovic die EM abwarten wollte, um sich eben bei diesem Großereignis in den Vordergrund zu spielen. Aber auch dem 1,93-Meter-Mann, der eine starke Saison in England ablieferte, wollte auf dem französischen Rasen nicht viel gelingen. Sein Vertrag läuft bis 2017, jetzt muss also bald eine Entscheidung bei Arnautovic her.

 

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