Es sollte sein Turnier werden. Alaba jedoch fand nie zur eigenen Form.
Sein Blick war versteinert, die Miene sprach Bände. Irgendwann kam Ramazan Özcan und nahm David Alaba in den Arm. Es war nicht die EURO des Bayern-Superstars. So viel hatte er sich vorgenommen. Er wollte mit Österreich Frankreich aufmischen, dabei selbst eine der prägenden Figuren sein.
Er wollte der Fußball-Welt zeigen, dass er nicht bloß ein Weltklasse-Linksverteidiger, sondern ein ebenso guter Mittelfeldakteur ist. Nach 30 Sekunden setzte er gegen die Ungarn das erste Ausrufezeichen. Es sollte eines der letzten bleiben.
Vielleicht wäre das Turnier anders verlaufen, wenn der Schuss von der Stange in die Maschen gesprungen wäre. Vielleicht wäre Österreich nun im Achtelfinale. Vielleicht hätte er zu seiner Form gefunden.
"Nicht das Ende der Geschichte"
So aber vermochte Alaba nie den Einfluss zu entwickeln, den er während der Quali auf die österreichische Offensive hatte. Im Duell mit Island kämpfte er, bereitet das 1:1 von Alessandro Schöpf vor und holte den Elfmeter heraus. Jenen überließ er Aleksandar Dragovic, der vom Punkt scheiterte.
Es passte irgendwie zum Turnier Alabas: "Da ich der Gefoult war, haben "Drago" und ich besprochen, dass er schießt. Danach ist man immer klüger. Wir hatten Pech." Die Lehre aus der enttäuschenden EURO: Abhaken, daraus lernen, weitermachen.
"Wir müssen die Erfahrungen mitnehmen. Wir haben unsere Ziele nicht erreicht. Wir haben uns mehr gewünscht, konnten das nicht umsetzen. Es ist nicht das Ende der Geschichte. Es ist nur ein Kapitel und daraus schöpfen wir Kraft", so Alaba. Auch er.