Historischer Erfolg
So feiert unser Team ersten EM-Sieg
14.06.2021Das ÖFB-Team jubelt über den historischen EM-Sieg, richtet den Blick aber bereits nach Amsterdam.
Der 3:1-Sieg gegen Nordmazedonien löste in ganz Österreich Euphorie aus. Besser geht es nicht. Dabei begann das Match holprig: Zuerst das schönste Tor der EM geschossen, dann das mit Abstand dümmste kassiert -so lässt sich die dramatische, hektische erste Hälfte des Spiels der Österreicher gegen Nordmazedonien in Bukarest zusammenfassen.
ÖFB-Stars feiern
Doch dann lief das Match für die Österreicher wie geschmiert. Jede Aktion wurde bei den Dutzenden Public Viewings und in den Tausenden Wirtshausstuben in ganz Österreich beklatscht und bejubelt. Erstmals seit einem Jahr ohne Fußball-Großereignisse gab es wieder das kollektive Mitfiebern beim Fußballschauen: "Immer wieder, immer wieder Österreich!", schallte es durchs Land. Die Einwechslung von Marko Arnautović brachte den Umschwung. Er kurbelte das Team an. Mehr als eine Million Fans saßen vor den Fernsehgeräten, drückten bei den Public Viewings die Daumen Euphorie. Jetzt geht für uns die EM richtig los. Das nächste Spiel ist in Amsterdam gegen die Niederländer. Mit dem Sieg im Rücken ist auch eine Sensation möglich
Bevor es für die Spieler bereits am Abend zurück ins Team-Camp nach Seefeld ging, wurde in der Kabine noch gefeiert.
Baumgartner mit Gold-Torschützen Gregortisch und Schöpf
Konrad Laimer jubelt zusammen mit Ulmer
Daniel Bachmanns Frau und Kind zitterten in England mit
Fokus auf Holland
Auf das angepeilte Ziel, die K.o.-Phase, fehlt aber noch ein Stück. Der nächste Schritt könnte am Donnerstag (21.00 Uhr/live ORF 1) in Amsterdam gegen die Niederlande gelingen.
Die "Oranjes" setzten sich in ihrem Auftaktmatch gegen die Ukraine 3:2 durch und zeigten dabei eine über weite Strecken starke Leistung - so wie auch die Truppe von Andrij Schewtschenko. "Auf uns warten zwei schwere Spiele, doch wir brauchen uns vor beiden nicht zu verstecken", sagte Konrad Laimer.
Den Erfolg über die Nordmazedonier musste sich die ÖFB-Auswahl hart erarbeiten. "Sie sind sehr tief gestanden. Gegen solche Gegner ist es heutzutage immer schwer, jeder kann laufen und verteidigen", erklärte Laimer. Der Leipzig-Profi bereitete das Tor von Marko Arnautovic sehenswert vor ("Das war Intuition") und ließ selbst eine große Chance aus. "Ich hätte selbst ein Tor machen können, aber das habe ich mir für die nächsten Spiele aufgespart."
Laimer und seine Kollegen waren von Teamchef Franco Foda erst am Spieltag über die - teilweise überraschende - Aufstellung informiert worden. "Doch es hat immer schon Anzeichen gegeben, dass wir in dieser Formation spielen könnten. Wir haben gezeigt, dass wir mit dieser Besetzung auf jeden Fall Fünferkette spielen können", meinte der Salzburger. Auch Andreas Ulmer war mit der Systemumstellung zufrieden. "Wir hatten eine gute Kontrolle über den Gegner, haben wenig zugelassen und waren in der Restverteidigung richtig gut da."
Dass es ein Risiko sein könnte, David Alaba ausgerechnet im EM-Auftakt-Match zum ersten Mal in die Nationalteam-Innenverteidigung zu stellen, kam Ulmer nicht in den Sinn. "Er hat diese Rolle bei den Bayern oft gespielt, von daher hat keiner daran gedacht, dass es nicht funktionieren könnte."
Xaver Schlager schlug in der allgemeinen Jubelstimmung auch warnende Töne an. "Wir müssen noch besser werden, es war nicht alles optimal", sagte der Mittelfeldspieler und ergänzte, die Partie in der Bukarester Arena Nationala sei "sicher nicht unser bestes Spiel gewesen. Doch wir sind gut ins Turnier gestartet, das ist das Wichtigste."
Im Gegensatz zu Schlager, Ulmer und Laimer war Martin Hinteregger bereits bei der EM vor fünf Jahren mit von der Partie und musste damals zum Endrunden-Auftakt ein 0:2 gegen Ungarn hinnehmen. Umso größer war beim Verteidiger die Erleichterung, dass man diesmal einen gelungenen Start hinlegte. "Die, die 2016 dabei waren, haben den Druck schon extrem gespürt. Wir haben gewusst, wenn wir in der Gruppe eine Rolle spielen wollen, müssen wir Nordmazedonien schlagen. Das haben wir gemacht, und das noch dazu souverän", resümierte der Kärntner.