Beim "Schuhe-Backen" sind wir den Deutschen voraus

Sonntag war Österreichs Training total "geheim", nicht einmal die ersten 15 Minuten waren für Medien offen. Dass Geheimnis dahinter: Es gab gar keine Übungseinheit - bis eine Videoanalyse, nach der die Spieler überzeugt waren, mit Holland auf Augenhöhe zu sein.

Zur Überraschung vieler gab's ohne "Vorwarnung" einen Spaziergang zum Schlachtensee, der mitten im Grunewald liegt und unter die schönsten 20 Badeort der Welt gewählt wurde. Dort standen ein paar Lockerungsübungen am Programm, ehe der See zum Baden frei gegeben wurde. Den meisten war es ohnehin zu windig bzw. zu kalt (21 Grad Wassertemperatur). Aber es gab auch Mutige wie Co-Trainer Kornetka, Videoanalyst Oesen und ein paar Spieler (Baumgartner, Seiwald, Gregoritsch, Querfeld und Daniliuc).

Backöfen neben dem Training 

Montag darf wieder eine Viertelstunde zugesehen werden, wenn ab 11.45 Uhr im Stadion auf dem Wurfplatz trainiert wird. Davor und danach werden zwei Backöfen im Einsatz sein. Um die Plastikschuhe geschmeidig zu machen, Modelle mit echtem Leder bevorzugen nur noch wenige. Die Schuhe kommen vor dem Training und auch vor den Spielen in den auf rund 80 Grad vorgeheizten Ofen: die Plastikschuhe für drei Minuten, andere Modelle um bis zu zwei Minuten länger. "Kling!" - Nach Ablauf der Zeit wird die Glasklappe geöffnet, die warmen Schuhe sind bereit zum Gebrauch.

Beim deutschen Team sind das offenbar spannende News: Da wird die Innovation unter dem Motto "so backen wir uns hoffentlich den Titel" bestaunt und gefeiert. Bei den Österreichern sind die Öfen schon seit der EM in Frankreich 2016 im Einsatz. Die Zeugwarte Jovo Marjanovic und Walter Lachnit sind ihren deutschen Kollegen um acht Jahre voraus!