Überraschung vor dem Anpfiff am Dienstagabend im Happel-Stadion: Bevor die Hymnen gespielt wurden, kam es zur Ehrung von Aleksandar Dragovic für seine 100 Länderspiele.
Bis jetzt verweigerte er die aus Ärger über die kommentarlose Eliminierung durch Teamchef Ralf Rangnick zu Beginn dessen Ära vor zwei Jahren. Bis heute hat der 33-jährige das Ende seiner Teamkarriere noch nicht bekanntgegeben.
Aussprache zwischen Rang
Das passiert weiter nicht. Sebastian Prödl arbeitete als ehemaliger Mitspieler und Freund, der Dragovic sehr schätzt, im Hintergrund bei Gesprächen mit ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold sehr an der Versöhnung zwischen Dragovic und dem ÖFB. Es gelang ihm. Montag kam es im Hotel Kempinski, in dem das Team in Wien immer logiert, zur überfälligen Aussprache zwischen Rangnick und Dragovic, der immer vermutete, das Ende seiner Teamkarriere sei Rangnicks späte Antwort darauf, dass er 2016 Rangnicks Angebot, zum Aufsteiger RB Leipzig zu kommen, ablehnte und sich für Bayer Leverkusen entschied.
100. Einsatz unter Franco Foda
Egal, ob das ausgeräumt wurdet oder nicht: Dragovic wurde von Präsident Klaus Mitterdorfer und Sportchef Peter Schöttel geehrt. Das passte irgendwie, denn Dragovic hatte 2009 sein Teamdebüt als 18-jähriger in der Ära von Teamchef Didi Constantini beim 0:1 gegen Serbien in Belgrad gefeiert. Damals ging es um ein WM-Ticket für 2010. Das 100. Länderspiel absolvierte er als zweiter Österreicher am 29.März 2022 gegen Schottland im Happel-Stadion. Das war auch die letzte Partie von Teamchef Franco Foda nach dem Scheitern in der Qualifikation für die Wüsten-WM in Katar.
Auch Hinteregger & Ilsanker verabschiedet
Feierlich verabschiedet wurden Dienstag auch Martin Hinteregger und Stefan Ilsanker, die ihre Profikarriere beendet. Hinteregger bestritt 67 Länderspiele, viele mit Dragovic, Ilsanker 61. Sie waren so wie Dragovic auch bei der EM 2016 und 2021 dabei. Sie kamen in den Legenden-Klub des Verbands. Dragovic spielt ja weiter. Seine Rückkehr zur Wiener Austria wird demnächst offiziell.