Linden-Analyse
Unser Team zeigte schon zu Beginn die weiße Weste
08.06.2024
Rekord-Insider Peter Linden berichtet täglich live von seiner 21. Fußball-Endrunde für oe24.
Eine Premiere brachte das letzte Spiel Österreichs vor der EM: Erstmals präsentierte sich das Team ganz in weiß, mit türkisen Streifen auf Trikots und Hosen. Im Vergleich zum 2:1 gegen Serbien blieben mit Seiwald, Baumgartner und Schmid nur drei in der Startelf. Alles andere war neu. Im 4-2-2-2-System teilten sich Schmid und Kainz die Rollen hinter den Spitzen, rechts verteidigte Daniliuc, links Mwene. Wie von Teamhef Ralf Rangnick angekündigt begannen Lindner im Tor, sowie Trauner und Lienhart im Abwehrzentrum.
Der Start im Kybun-Park von St. Gallen versprach viel: Christoph Baumgartenr brauchte diesmal vier Minuten und 56 Sekunden für sein Glanzlicht und die Führung. Solo aus der eigene Hälfte mit Supertempo, vorbei an dem Schweizer Innenverteidiger Manue Akanji (der Stammspieler von Manchester City war in der Szene nur Statist) und Nico Elvedi,der zu langsam war, vorbei an Tormann Yann Sommer zur umjubelten 1:0. Ein Tor, das man durchaus als Weltklasse bezeichnen kann. Eine Aktion mit EM-Format, der bis zur Pause nach vorne eigentlich keine mehr folgte.
Der erste Schuss auf Österreichs Tor brachte nach 26 Minuten den Augleich. Daniliuc ließ sich, wie so oft, ausspielen, Lindner wehrte den Schuss von Ndoye schlecht nach vorne ab, Widmer nützte den Abpraller. Von da an mussten die Österreicher mehr den Ball nachlaufen, als ihnen lieb war.
Zu viele Ballverluste
Weil im Spiel nach vorne zu viele Ballverluste dabei waren, ganz vorne Gregoritsch um nichts besser als vier Tage zuvor Arnautovic war. Dass kein Schaden entstand, lag an der guten Defensivarbeit, speziell im Abwehrzentrum durch die starken Trauner und Lienhart. Zur Pause musste Rangnick reagieren. Er wird sich wohl auch gefragt haben, ob es richtig war, Daniliuc im EM.Kader zu belassen und Lainer nicht. Es kamen Posch, Grillitsch und Wimmer für Schwachpunkt Daniliuc, der kaum einen Zweikampf gewann, Kainz (der solide, aber nicht mehr war), und Baumgartner, der für die EM geschont wurde.
Danach gelang es wieder, das Spiel in die Schweizer Hälfte zu verlagern, da kam auch Gregoritsch besser zur Geltung. Aber zu oft wurden beim Umschalten falsche Entscheidungen getrfoffen, daher keine klare Torchance. Für das Finish brachte Rangnick Danso und Wöber für Lienhart und Trauner ins Abwehrzentrum, auf diesen Positionen gibt es keine Sorgen.
Zwischen Posch und Daniliuc war ein Unterschied wie Tag und Nacht.. Lindner bekam daher in der zweiten H älfte keinen Schuss zu halten. Beim Tor und Verteidigen hatte Österreich EM-Format, sonst gibt´s Luft nach oben.Daher wurde es nichts mit dem siebenten Sieg in Serie, auch weil Gregoritsch in der zweiten Hälfte die beste Chance vergab.