Erinnerungen

Sabitzer will gegen Polen aus allen Rohren feuern

Teilen

Das österreichische Fußball-Nationalteam benötigt am Freitag in Berlin gegen Polen drei Punkte, um im Aufstiegsrennen der EM-Gruppe D nicht gehörig unter Zugzwang zu geraten.

ÖFB-Kapitän Marcel Sabitzer hält Weitschüsse, wie sie im Turnierverlauf bereits für einige sehenswerte Tore gesorgt haben, für ein probates Mittel, um den Abwehrriegel der Polen zu knacken.

"Es ist ein Thema in der Mannschaft, dass wir uns auch über Weitschüsse definieren", erklärte Sabitzer am Donnerstag in der Abschlusspressekonferenz des ÖFB-Teams. "Wir spielen uns oft nur 20 Meter vor dem Tor einen kurzen Pass zu. Da gilt es auch mal einfach, sich ein Herz zu nehmen und einfach mal draufzuknallen. Dann ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass ein Tor daraus entsteht."

 

 

 

Er selbst hat im Berliner Olympiastadion bereits einen spektakulären Treffer erzielt. Am 21. Februar 2021 bracht er seinen damaligen Club RB Leipzig beim 3:0-Auswärtssieg gegen Hertha BSC aus über 30 Metern in Führung. "Ich habe hier in der Liga einmal einen aus 35 Metern in den Winkel geschweißt", erzählte Sabitzer. "Es wäre ein guter Zeitpunkt, das zu wiederholen."

 

Unzufrieden mit Leistung

Mit seiner Leistung zum EM-Auftakt war er nicht zufrieden. "Ich kann es besser als gegen Frankreich, das weiß ich", sagte Sabitzer. "Das erwarte ich auch von mir. Ich bin gut in Schuss, fühle mich gut und bin sehr, sehr motiviert." Der 30-Jährige wird Österreich nicht nur als Kapitän aufs Feld führen. Er könnte als Partner von Nicolas Seiwald auch ins Mittelfeld-Zentrum zurückbeordert werden, in dem er bei Borussia Dortmund eine starke Saison gespielt hat.

Sabitzer kommt im ÖFB-Team üblicherweise etwas weiter vorne halblinks in der Offensive zum Einsatz. "Ich fühle mich auf beiden Positionen sehr wohl", betonte der Steirer. "Ich spiele da, wo mich der Trainer braucht und aufstellt. Ich versuche, der Mannschaft immer zu helfen. Wer meine Spiele in Dortmund verfolgt, sieht, dass ich dort sehr viel unterwegs bin, nicht nur im Zentrum."

Mit der Stresssituation, nach der Auftaktniederlage gegen Frankreich (0:1) nun liefern zu müssen, könne das Team gut umgehen. "Druck ist immer da, den kannst du dir auch selber machen", sagte Sabitzer. "Wir haben eine Art und Weise in der Mannschaft, wie wir mit Situationen umgehen, wie wir zueinander sind. Wir sind ehrlich und sprechen alles an." Polen habe dieselbe schwere Aufgabe vor der Brust. "Im letzten Spiel waren wir nicht auf Toplevel gegen den Ball. Wenn wir das ändern und unsere Ideen und Prinzipien auf den Platz bringen, haben wir gute Chancen, das Spiel zu gewinnen."

Sturm-Warnung wegen Lewandowski

Mit Polens Stürmerstar Robert Lewandowski hatte Sabitzer vor dessen Wechsel zum FC Barcelona im Sommer 2022 noch eine Saison bei Bayern München zusammengespielt. "Ich weiß, welche Qualität er hat, dass er ein Ausnahmespieler ist", meinte der Österreicher. "Du darfst ihm nicht viel Raum in der Box und um die Box geben, weil er aus einer Situation, die fast keine ist, ein Tor schießen kann. Das müssen wir natürlich vermeiden."

82 Tore ein 150 Länderspielen hat Lewandowski für Polen erzielt. Sabitzer hält bei 17 in 79 Partien für Österreich. Sein 80. Länderspiel wird bereits sein neunter EM-Einsatz. Sabitzer hat damit an drei Vierteln aller ÖFB-Partien bei EM-Endrunden mitgewirkt. Mit bisher acht Spielen ist er Österreichs alleiniger EM-Rekordhalter. Bei großen Turnieren, in dem Fall Weltmeisterschaften, haben nur fünf ÖFB-Kicker mehr Partien bestritten. Der Rekord steht bei elf Einsätzen, unter anderen gehalten von Jahrhundertfußballer Herbert Prohaska.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten