So., 21 Uhr

Spaniens Furia Roja vor Sensations-Team Georgien gewarnt

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Der bisher stark aufspielende Titelfavorit gegen den EM-Debütanten und krassesten Außenseiter.

Klarer könnte die Rollenverteilung vor dem EM-Achtelfinale zwischen Spanien und Georgien am Sonntag (ab 21 Uhr im Sport24-LIVETICKER) in Köln nicht sein - aber größer auch nicht die Fallhöhe für die höchst selbstbewusste Furia Roja. Georgien hat nach dem Sieg über Portugal die nächste Sensation im Visier. "Es ist noch nicht fertig. Ich will nicht raus", erklärte Trainer Willy Sagnol.

Spaniens Coach Luis de la Fuente muss in der K.-o.-Runde beweisen, dass er mit dem Weltmeister von 2010 und dreifachen Europameister eine neue Ära beginnen kann. Der 63-Jährige arbeitete bisher eher unauffällig, aber überaus effektiv. Und natürlich äußerte er "höchsten Respekt vor diesem Rivalen, der ein großartiges Turnier spielt. Deshalb müssen wir unser Bestes zeigen, um dieses Spiel zu gewinnen und weiterzukommen."

Die Spanier spielten sich ohne Gegentor durch die Gruppenphase und haben mit Routiniers wie Rodri und Dani Carvajal zwei Weltklasse-Stabilisatoren. Gleichzeitig begeistern die jungen Flügelstürmer Lamine Yamal (16) und Nico Williams (21) alle Experten. Letzterer will keine Zweifel aufkommen lassen. "Als Team gibt es niemanden, der besser ist als wir", sagte Jungstar Williams dem Portal "Marca".

Spanien sucht noch Treffsicherheit

Andererseits fiel Spanien auch durch Chancenwucher auf: Beim 1:0 gegen Italien profitierte man von einem Eigentor, beim 1:0 gegen Albanien ließ die B-Elf zum Gruppenabschluss viel liegen. Zum Start der K.o.-Phase dürften allerdings der zuletzt gesperrte Mittelfeld-Abräumer Rodri sowie die Offensivasse Yamal, Williams und Pedri in die Startelf zurückkehren.

De la Fuente hat beim Nations-League-Sieger das Umfeld bisher unaufgeregt gehalten. "Die Spieler machen ihre Sache sehr gut", lobte er und meinte mit Blick auf den weiteren Turnierverlauf: "Favorit zu sein, garantiert für nichts. Wir müssen besonnen sein. Wir haben viele Hoffnungen, bleiben aber mit beiden Beinen auf dem Boden." Im Viertelfinale könnte Deutschland und im Halbfinale Portugal warten.

Der Ex-Profi hat seinen Spielern längst ein wirkungsvolles Offensivpressing und geradliniges Angriffsspiel vermittelt, zudem kann er auf seine eigene Turniererfahrung bauen. De la Fuente war mit der U21 im Jahr 2019 Europameister und holte 2021 in Tokio Olympia-Silber. Ende 2022 löste er Luis Enrique als Trainer des A-Teams ab, das bei der WM in Katar im Achtelfinale an Marokko gescheitert war.

Georgier mit breiter Brust

Selbstbewusst sind aber auch die Georgier, die mit ihrem Achtelfinalcoup ganz Fußballeuropa in Staunen versetzten. In bisher vier Duellen war für die Truppe rund um Star Kvicha Kvaratskhelia und den aktuell besten EM-Schützen Georges Mikautadze (3) bisher freilich nichts zu holen. Bei den jüngsten beiden Duellen schon unter den aktuellen Coaches ging Spanien in der EM-Qualifikation als 7:1- und 3:1-Sieger vom Platz.

"Spanien ist vielleicht die beste Mannschaft der Gruppenphase", sagte der frühere Bayern-Profi Sagnol. "Es wird eine riesige Herausforderung für uns werden - vielleicht zu groß? Ich weiß es nicht, aber wir werden bis zur letzten Minute kämpfen." Die Außenseiterrolle kommt ihm jedenfalls zu pass. "Als kleines Team hast du nichts zu verlieren. Es ist schwierig, wenn du Frankreich, England, Spanien, Portugal bist, weil du unter Druck stehst und die Leute einen Sieg erwarten", meinte Sagnol. "Unsere einzige Verantwortung war es, Georgien stolz zu machen. Und ich denke, das ist uns auf die beste Art und Weise gelungen."

Dass man im Vergleich zu Spanien zwei Tage weniger Zeit zur Regeneration hat, sei ein Nachteil, räumte Sagnol ein. Doch seine Spieler hätten in der Vorrunde bewiesen, dass sie Schwierigkeiten überwinden können. Der 47-Jährige wehrte sich auch gegen den Eindruck, das Team von Sturm-Graz-Mittelfeldmotor Otar Kiteishvili könnte vor allem gut verteidigen. "Wir sind nicht nur ein Kämpferteam. Wir versuchen, in einzelnen Phasen die Kontrolle über den Ball zu behalten."

Mögliche Aufstellungen

Spanien - Georgien
Köln, 21 Uhr/live ServusTV
Schiedsrichter: Letexier (FRA)

SPANIEN: 23 Simon - 2 Carvajal, 3 Le Normand, 4 Nacho, 24 Cucurella - 20 Pedri, 16 Rodri, 8 Ruiz - 19 Yamal, 7 Morata, 17 Williams

GEORGIEN: 25 Mamardashvili - 2 Kakabadze, 15 Gvelesiani, 4 Kashia, 14 Lochoshvili, 3 Dvali - 10 Chakvetadze, 17 Kiteishvili, 6 Kochorashvili - 22 Mikautadze, 7 Kvaratskhelia

Es fehlt: Mekvabishvili (gesperrt)

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