CAS hat Einspruch von Blatter abgelehnt - die Sperre bleibt bestehen.
Der ehemalige FIFA-Präsident Joseph Blatter ist mit seinem Einspruch vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) abgeblitzt. In Lausanne wurde am Montag die sechsjährige Sperre gegen den 80-Jährigen, der von 1998 bis zum Vorjahr Chef des Internationalen Fußball-Verbandes (FIFA) gewesen war, bestätigt.
"Ich nehme das Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs zur Kenntnis. Aufgrund des Verlaufs des Prozesses war kein anderes Verdikt zu erwarten", wurde Blatter in einem schriftlichen Statement zitiert.
Die FIFA-Ethikkommission hatte Blatter am 17. Dezember 2015 wegen der einer dubiosen Millionenzahlung an den ehemaligen UEFA-Chef Michel Platini zunächst für acht Jahre von allen Fußball-Aktivitäten ausgeschlossen. Später reduzierte die FIFA-Rekurskommission diese Sperre wie im Fall Platini auf sechs Jahre.
Schweizer forderte Freispruch
Blatter bestritt aber weiterhin jegliches Fehlverhalten und brachte deshalb seinen Fall vor den CAS in Lausanne. Dabei strebte der Eidgenosse aber keine Verkürzung der Sperre an, sondern nur einen Freispruch, wie der Sportgerichtshof am Montag in seiner Urteilsbegründung mitteilte. Grund für seine Sperre ist eine dubiose Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken (1,86 Mio. Euro) im Jahr 2011.
Die Schweizer Bundesanwaltschaft ermittelt deshalb seit dem Vorjahr wegen des Verdachts der Untreue gegen Blatter. Laut dem Ex-FIFA-Boss und Platini handelte es sich dabei um eine verspätete Lohnzahlung für Beratertätigkeiten des Franzosen um die Jahrtausendwende.
"Unangemessenes Geschenk"
Die drei CAS-Richter unter dem Vorsitz des Niederländers Manfred Nan fanden jedoch keinen Beleg für die von Blatter und Platini vorgetragene Version eines mündlichen Vertrages zu der umstrittenen Zahlung. Somit habe Blatter die FIFA-Ethikregeln verletzt und Platini ein "unangemessenes Geschenk ohne Vertragsgrundlage" zukommen lassen.
In der Causa Platini hatte der CAS am 9. Mai die Sperre von sechs auf vier Jahre verkürzt. Daraufhin war der 61-Jährige, der auf einen Freispruch gehofft hatte, diesen Sommer als Präsident der Europäischen Fußball-Union (UEFA) zurückgetreten. Sein Fall beschäftigt nun ein Schweizer Zivilgericht.