Macho (37): "Ausland für mich auch als Trainer ein Riesenthema."
Jürgen Macho hat seine aktive Karriere als Fußball-Tormann offiziell beendet. Der 37-jährige Wiener hat 26-mal für das ÖFB-Nationalteam gespielt, unter anderem bei der Heim-EM 2008. Auf Clubebene war Macho u.a. in Englands Premier League bei Sunderland und Chelsea sowie in Deutschlands Bundesliga bei Kaiserslautern im Einsatz. In Zukunft will er dem Fußball als Tormanntrainer erhalten bleiben.
"Nach langem Überlegen bin ich zu dem Punkt gekommen, meine aktive Karriere nach 18 Profijahren auf höchstem Level zu beenden", erklärte Macho am Montag im Gespräch mit der APA. Macho, der sich im Mai 2013 als Admira-Goalie einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, hatte zwar Angebote zur Fortsetzung seiner aktiven Laufbahn, will jedoch ein neues Kapitel aufschlagen.
"Ich hatte das Glück, in meiner Karriere viel zu erleben und viel zu sehen. Das alles will ich jetzt weitergeben", meinte Macho, der zuletzt auch als Trainer im AMS-Camp vereinslose Tormänner betreut hatte. "Da habe ich erste Einblicke ins Leben als Tormanntrainer bekommen und bin zur Erkenntnis gekommen, etwas Neues anfangen zu wollen", sagte Macho.
Trainerausbildung
Im November startet für Macho die offizielle ÖFB-Trainerausbildung. Bis dahin werde er weiter seine guten Kontakte in verschiedenste Länder nutzen, um bei einigen Clubs - wie etwa Chelsea - zu hospitieren. "Und dann werde ich versuchen, so schnell wie möglich bei einem Verein unterzukommen. Das Ausland ist für mich auch als Trainer ein Riesenthema", zeigte sich Macho voller Tatendrang.
Auf die Frage nach seinem Karriere-Höhepunkt antwortete Macho wie aus der Pistole geschossen: "Die EM 2008, die steht über allem. Das ist eines der größten Turniere der Welt, und dann noch dazu auf heimischem Boden. Die Spiele, die Atmosphäre waren einzigartig." Sein Debüt für Sunderland (1:0 daheim gegen Arsenal) sowie das 0:0 mit Sunderland an der Anfield Road in Liverpool sind Macho ebenfalls noch in bester Erinnerung.
"Fast alles richtig gemacht"
"Ich habe eigentlich alles mitgenommen, was man aus einer Karriere mitnehmen kann. Viele Ups, aber auch viele verletzungsbedingte Downs", zog Macho Bilanz. "Egal bei welchem Verein ich war, ich habe die Leute immer mit hundertprozentigem Einsatz für den Club überzeugt. Das ist ein schönes Gefühl. Ich glaube, ich habe fast alles richtig gemacht."
Rund um Österreichs Nationalteam sieht Macho derzeit kein Tormann-Problem, aber eine Tormann-Diskussion. Dass Teamchef Marcel Koller weiter Hannovers Ersatztorhüter Robert Almer vertraut, ist nicht ganz nach dem Geschmack des Ex-Teamkeepers. "Ich persönlich halte Spielpraxis für einen Tormann für extrem entscheidend. Du lernst mit jeder Matchaktion, mit jeder Parade, mit jedem Fehler. Das ist im Training unmöglich", erklärte Macho. "Aber so lange Almer seine Leistung bringt und keinen Fehler macht, wird sich die Diskussion nicht extrem entzünden."