Talent

Facebook-Stürmer überzeugt bei ÖFB-Debüt

25.03.2010

Ein Brasilianer mit österreichischen Ahnen hat sich via Facebook angeboten.

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Mit einem Doppelpack für Österreichs U18 beim 3:1-Testspielsieg über Tschechien hat sich Rafhael Domingues am Mittwoch ins heimische Fußball-Bewusstsein geschossen und so die leise Hoffnung auf frischen Wind in der rot-weiß-roten Offensive genährt. Der brasilianisch-österreichische Doppelstaatsbürger, der sich auf "Facebook" feilbot und vom ÖFB eigens für die Partie eingeflogen wurde, erfüllte die in ihn gesetzten Erwartungen jedenfalls voll. "Er ist zweifelsohne ein Talent", urteilte Teamtrainer Hermann Stadler.

Lob von Stadler
"Er ist schnell, trickreich und beweglich, aber kein ,Zangler' und geht in die Tiefe", beschrieb Stadler die fußballerischen Charakteristika "Rafinhas", der vor kurzem seinen 18. Geburtstag feierte. Dass der Blondschopf, dessen aus Tirol bzw. Vorarlberg stammende Vorfahren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nach Brasilien auswanderten, überhaupt ins ÖFB-Trikot schlüpfte, ist nicht zuletzt dem Web 2.0 geschuldet.

Auf "Facebook" nahm er Kontakt mit dem ÖFB auf und verwies auf Videos seiner sportlichen Werke. Diese wurden in der Folge vom gesamten Trainerstab analysiert und Domingues für teamreif erklärt. Trotz des guten Auftritts am Mittwoch will Stadler aber "die Kirche im Dorf lassen. Er muss schon auch noch viel lernen, ist von der Statur her noch relativ kindlich."

Profi-Vertrag unterzeichnet
Kürzlich erst unterfertigte Domingues bei "Toledo Colonia Work" einen Dreijahres-Profi-Vertrag, der Club ist in der Meisterschaft des Bundesstaats Parana an der Grenze zu Paraguay aktiv. Noch ist Domingues weder des Deutschen noch des Englischen mächtig, "wir haben ihm aber ein paar Wörter beigebracht, er ist außerdem sehr willig", sagte Teammanager Andreas Haller.

Dass Domingues weitere Auftritte für den ÖFB haben wird, ist wahrscheinlich, wenn auch nicht völlig gesichert. "Sportlich gesehen, ist das keine Frage", sagte Stadler. "Wir müssen das aber noch intern besprechen, schließlich sind die Umstände doch besonders."

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