Tentakel-Orakel

Fans geben Paul Schuld am WM-Out

08.07.2010

WM-Orakel Paul: Bis vor kurzem heiß geliebt, jetzt reif für die Fritteuse?

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WM-Tentakel-Orakel Paul im "Sealife"-Zoo von Oberhausen hat seine hundertprozentige Trefferquote bei Deutschland-Spielen zum Leidwesen der Fans also auch beim Halbfinale bewiesen. Der Tintenfisch hatte einen Sieg Spaniens vorausgesagt - und war damit total richtig gelegen. Bewundernswert: Paul hat bisher jedes (!) Spiel der Deutschen bei dieser WM richtig getippt. Auch bei der EM 2008 lag Paul immer richtig. Mit einer Ausnahme: Das EM-Finale hatte der Tintenfisch falsch vorhergesagt.

Ab in den Kochtopf
Wie geht es jetzt mit dem tierischen Orakel weiter? Viele Fans haben in "Voodoo-Paul" bereits den Schuldigen für das bittere WM-Out gefunden. Und fordern Konsequenzen: "Scheißkrake: Calamari für alle!" meinte ein Fan in einem Restaurant in Wiesbaden. Andere Fans sind da schon einfallsreicher: "Schenkt Paul die Freiheit - am besten im Golf von Mexiko." (Anm.: der Golf ist momentan ja komplett ölverseucht...).

Schadenfroh der Tipp einer argentinischen Zeitung, nachdem Deutschland die Gauchos ja im Viertelfinale 4:0 abgefertigt hatte: "Alles war ihr braucht, sind vier Kartoffeln, Olivenöl und Pfeffer."

Letzte Chance
Geht es Paul tatsächlich an den Kragen? Spätestens Freitag wissen wir Bescheid, dann sollte der Tintenfisch seinen Tipp für das Spiel um Platz 3 gegen Uruguay abgeben - Pauls letzte Chance, sich zu rehabilitieren? Auf jeden Fall will der Zoo in Oberhausen Freitag aufs Ganze gehen und Paul auch den Ausgang des Finales zwischen Spanien und Niederlande tippen lassen.

Steht Weltmeister Freitag um 11 Uhr fest?
So läuft der Orakel-Wahnsinn am Freitag ab: Ab 11 Uhr werden zwei Boxen mit den Länderflaggen von Deutschland und Uruguay in Pauls Aquarium gelassen. In beiden ist eine Muschel - das Lieblingsfutter von Paul. Danach darf Paul nochmals futtern - dann werden nämlich die Futterboxen fürs Finale mit den Flaggen von Spanien und den Niederlanden ins Aquarium gelassen. Ob Paul da überhaupt noch "zuschlägt" ist eine andere Frage, denn: "Wir können nicht versprechen, dass Paul nach der ersten Runde dann auch bei der Finalauswahl noch einmal frisst", meinte Sealife-Sprecherin Tanja Munzig. "Für Paul ist das ein Spiel."

Spanien will Paul schützen
Spaniens Ministerpräsident Rodriguez Zapatero will Paul nun sogar beschützen lassen: "Wir werden Paul ein Leibwächter-Team schicken", sagte der Ministerpräsident nach dem 1:0-WM-Halfinalerfolg gegen Deutschland. Und Umweltministerin Elena Espinosa will gar Artenschutz für ihn beantragen, damit er von den Deutschen nicht aufgefressen werden kann.

Weltstar
Internationale Medienvertreter haben "Pulpo Paul" aus dem Großaquarium Sealife in Oberhausen weltberühmt gemacht. Ob im australischen Fernsehen, bei CNN oder BBC, in der "Washington Post", der "New York Times" und vor allem den Sportzeitungen - sie alle berichten, wenn Paul zur Vorhersage schreitet. Bei Twitter ist "Pulpo Paul" in den Trendcharts der weltweiten Suchbegriffe auf Platz eins. Auch bei Facebook hat das Kraken-Medium schon zahlreiche Fan-Seiten. Vor allem aus Spanien. Im US-Medienblog Gawker gab ein Mathematiker seine Berechnung zum Besten, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Paul alle bisherigen sechs deutschen Spiele korrekt vorhersagt hat, nur bei zwei Prozent gelegen sei.

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