Vor dem 340. Wiener Derby am Sonntag herrscht Alarmstufe Rot.
Am Verteilerkreis herrscht einmal mehr reger Verkehr. Nach dem fixierten Abgang von Finanz-Vorstand Gerhard Krisch (oe24 berichtete) jetteten die Austria-Bosse in die serbische Hauptstadt Belgrad. Dort pokern Vorstand Jürgen Werner & Co. um die Heimkehr des verlorenen Sohnes Aleksandar Dragovic (32).
Der 100-fache Teamspieler steht aktuell bei Roter Stern Belgrad noch bis Juni 2024 unter Vertrag, soll aber in der neuen Saison wieder für die Violetten auflaufen. Der Spagat ist für die finanziell angeschlagene Austria brisant: Auch weil Liga-Konkurrent Sturm Graz parallel intensiv mit Lukas Mühl (26) verhandeln soll.
Aleks Dragovic als neue FAK-Lichtgestalt
Der aktuelle Austria-Kapitän ist ab Juni ablösefrei zu haben. Für Dragovic müssten die Favoritner budgetär an die Schmerzensgrenze gehen. Der Plan ist klar: „Drago“ soll Abwehrchef Mühl als Leitwolf ersetzen und die Lichtgestalt beim Neuaufbau der Austria werden. Dass der Transfer-Poker ausgerechnet vor dem wichtigen Derby gegen Rapid öffentlich diskutiert wird, kann der sportlichen Führung nicht recht sein. Kein Wunder: Denn die Austria steht gegen den Erzrivalen aus Hütteldorf brutal unter Druck.
Der erste Sieg in der Meistergruppe muss her, ansonsten ist die Vorentscheidung im Kampf um den vierten Platz wohl gefallen. Zur Erinnerung: Der Liga-Vierte qualifiziert sich direkt für die 3. Qualifikationsrunde der Conference League. Der Fünfte muss hingegen in einem Play-off gegen den Sieger der Qualifikationsgruppe (aktueller Stand: Austria Lustenau) ran.
Banner-Zerstörung sorgt für Anspannung
Als wäre die sportliche Situation nicht schon brisant genug, rumort es auch unter den violetten Fans. Grund: Das Gerücht einer „Rache-Aktion“ an den Rapid-Anhängern macht im Internet die Runde. Beim letzten Derby in der Allianz-Arena wurde während des Spiels ein Banner der mittlerweile aufgelösten Fan-Gruppierung „Fanatics“ von den grün-weißen Fans zerstört. Beim letzten Saison-Duell der Wiener Top-Klubs herrscht also nicht nur auf dem Rasen erhöhter Sicherheitsalarm. Immerhin: Die Austria ist in den letzten 10 Derbys ungeschlagen. Der letzte Rapid-Sieg datiert vom 1. September 2019 (3:1 in Favoriten) …