Fußball
FIFA stimmt für 6+5-Regel
30.05.2008
Die FIFA unterstützt die umstrittene Pläne Sepp Blatters. Demnach müssen ab 2012 Vereine mindestens sechs einheimische Spieler einsetzen.
Der Fußball-Weltverband FIFA hat auf seinem Kongress in Sydney am Freitag eine Resolution in Unterstützung der sogenannten 6+5-Regel angenommen. Demnach sollen ab 2012 Vereine im Fußball künftig mindestens sechs heimische Spieler aufstellen müssen (maximal fünf ausländische). 155 FIFA-Delegierte votierten für die Entschließung, 40 enthielten sich der Stimme.
FIFA-Präsident Joseph Blatter hatte Anfang Mai angekündigt, er wolle das Mandat des Kongresses hinsichtlich der Regel einholen. Er befindet sich auf Konfrontationskurs mit der Europäischen Kommission, die die Pläne als Diskriminierung auf Grundlage der Nationalität und Unterminierung des freien Verkehrs von Arbeitskräften betrachtet. Sie will den Blatter-Vorstoß stoppen.
Konsultation statt Konfrontation
Die Resolution beauftragt
Blatter gemeinsam mit UEFA-Präsident Michel Platini weiterhin für Europa "im
Rahmen der Gesetze" auszuloten, die sportlichen Ziele der geplanten Regelung
zu erreichen. "Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg", sagte Blatter dem
Kongress. Er wolle es mit Konsultationen und nicht mit Konfrontation mit dem
Gesetzgeber probieren. "Wir benötigen Beratungen mit den Regierungsbehörden,
vor allem in Europa, aber wir würden vorschlagen, 2010 mit 4+7 anzufangen,
5+6 2011 und wir wären bereit 6+5 2012 anzuwenden." Blatter betonte, dass
sich 6+5 auf den Matchbeginn beziehe, wobei sechs Spieler, die theoretisch
in der Nationalmannschaft des Landes spielen könnten, wo sich die Liga
befindet, auf dem Feld sein müssten. Durch Austausch sei schließlich eine
3+8-Konstellation möglich.
Platini drückte seine volle Unterstützung für die Philosophie der Pläne des FIFA-Präsidenten aus: "Europa ist in keiner bequemen Position, aber wir werden alles tun, um dem FIFA-Präsidenten zu helfen, sein Ziel zu erreichen." Einigen Ligen seien gegen die 6+5-Regel, einige dafür. Fußballclubs seien generell dagegen, räumte er aber ein. Er fügte hinzu, dass die UEFA vor Gericht gebracht werden könnte, wenn die Regel, so wie sie derzeit geplant ist, komme.
Beckenbauer unterstützt Quotenregelung
Auch Franz
Beckenbauer unterstützte in seiner Funktion als Vorsitzender des
FIFA-Fußball-Komitees die angestrebte Quotenregelung. Er führte England als
Negativbeispiel für eine von ausländischen Spielern dominierte Liga an. "Wir
haben in Deutschland Clubs, wo keine deutschen Spieler auf dem Feld sind.
Das ist nicht im Interesse des Fußballs und seiner Zukunft", ergänzte
Beckenbauer.