Bosniens Verband setzte geforderte Statutenänderung nicht um - jetzt Sperre.
Der Weltfußballverband (FIFA) und die europäische Fußball-Union (UEFA) haben den Landesverband von Bosnien-Herzegowina am Freitag wie erwartet bis auf weiteres suspendiert. Der NSBiH hatte eine von FIFA und UEFA geforderte Statutenänderung mit nur einem Präsidenten an der Spitze bis Ende März nicht umgesetzt. Bosniens Nationalelf sowie die Clubteams dürfen ab sofort bis zur Lösung des Problems nicht mehr an internationalen Bewerben teilnehmen.
Verband wie Staat
Der bosnische Verband hat an der Führungsspitze dasselbe Rotationssystem wie an der Staatsspitze. Bosnien hat entsprechend dem Dayton-Friedensabkommen, mit welchem Ende 1995 der dreijährige Krieg beendet wurde, ein dreiköpfiges Staatspräsidium, in welchem die drei Staatsvölker - Bosniaken (Muslime), Serben und Kroaten - je einen Vertreter haben und sich an der Führungsspitze im Laufe einer Funktionsperiode ablösen. Dies war der FIFA ein Dorn im Auge, sie wünschte einen starken Mann an der Spitze.
Ultimatum verstrichen
Das Exekutivkomitee sowohl der FIFA als auch der UEFA hatte im Herbst 2010 deshalb gefordert, eine Statutenänderung bis spätestens 31. März 2011 zu verabschieden. Dies geschah jedoch nicht, da die überarbeiteten Statuten des Landesverbandes bei der NSBiH-Generalversammlung am vergangenen Dienstag in Sarajevo nicht die erforderliche Mehrheit erzielten.
Die FIFA und die UEFA erklärten in einer gemeinsamen Aussendung zur Suspendierung, "diesen Entscheid zutiefst zu bedauern". Man werde in Kürze die weiteren Schritte besprechen, damit Bosnien-Herzegowina sobald wie möglich in die Fußballfamilie zurückkehren könne.