Nordkorea
FIFA will Wahrheit über WM-Straflager
11.08.2010
Teamchef und Spieler nach WM-Out angeblich in der Heimat bestraft.
Der Fußball-Weltverband (FIFA) will überprüfen, ob es nach dem WM-Ausscheiden des nordkoreanischen Nationalteams in dem kommunistischen Land tatsächlich zu Sanktionen gekommen ist. In einem Schreiben forderte die FIFA den nordkoreanischen Fußball-Verband auf, Klarheit zu schaffen.
Blatter will Aufklärung
Die Untersuchungen sollten zeigen,
"ob die Behauptungen der Medien wahr sind, wonach der Teamchef und einige
Spieler abgeurteilt und bestraft worden sind", sagte FIFA-Chef Sepp Blatter
am Mittwoch in Singapur. Außerdem wurden nähere Informationen zur jüngsten
Wahl des neuen Verbandspräsidenten verlangt. Die Mannschaft hatte bei der
Fußball-WM in Südafrika alle drei Gruppen-Spiele verloren.
Trainer, Spieler in Gefahr
Ein US-Radiosender hatte vergangenen
Monat berichtet, dass sich das Team von Trainer Kim Jung Hun nach der
Rückkehr in die Heimat einer sechsstündigen Sitzung mit 400 Teilnehmern
unterziehen musste. Kim selbst könnte sich wegen "Verrats" an dem
stalinistisch regierten Land in großer Gefahr befinden, hieß es auf der
Website von "Radio Free Asia".
Unklar sei, ob und wie die Spieler bestraft wurden. Es gebe jedoch Gerüchte, Kim sei von der herrschenden Arbeiterpartei ausgeschlossen oder zur Baustellenarbeit gezwungen worden. Der Sender hatte sich auf einen chinesischen Geschäftsmann bezogen, der Verbindung zu Regierungsvertretern in Nordkorea haben soll.