Geheimplan
Fink soll Trapattoni ablösen
28.09.2007
Traps Tage in Salzburg sind gezählt. Trotz 3:0 gegen Kärnten steht er vor der Ablöse. Co-Trainer Fink soll die Situation retten.
Bei Meister Red Bull ist das Chaos perfekt. Auch nach dem 3:0 gegen Kärnten war die Stimmung in der Bullen-Arena hochexplosiv. Kein Wunder, dass Giovanni Trapattoni keine Lust mehr verspürte, in der Sky-Box bei Klubboss Didi Mateschitz vorbeizuschauen und stattdessen in seinem Dienst-Audi nach Hause düste.
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Schonfrist
Der schwer angeschlagene Star-Trainer hat das
Transparent („Trap – wir haben fertig!“) nicht übersehen und die
Anti-Trap-Rufe („Scheiß-Trapattoni“) nicht überhört. In Salzburg pfeifen es
die Spatzen schon von den Dächern: Sollte Trap am 4. Oktober mit den Bullen
nicht das Wunder gegen AEK Athen schaffen und den 0:3-Rückstand wettmachen,
dann kann ihn auch sein Freund Mateschitz nicht mehr halten. Dann wird
Co-Trainer Thorsten Fink das Kommando übernehmen.
Wirrwarr
Trap sucht Gründe für den Salzburger Rumpelfußball.
„Wir haben zu viele Spiele, zu viel Stress“, sagt der italienische Mister,
der aber im gleichen Atemzug für gestern Abend ein Testspiel gegen die
Bullen-U19 angesetzt hatte. Bei so viel Widerspruch ist es kein Wunder, dass
er mit solchen Aktionen auf viel Unverständnis innerhalb der Mannschaft
stößt.
Eklat und Entschuldigung
Für Unverständnis bei den Fans sorgte
auch der Leitgeb-Ausraster nach dem Spiel. Er beleidigte die leidgeprüften
Bullenanhänger („Die Fans waren scheiße zu uns“/ÖSTERREICH berichtete).
Dafür erntete der Nationalspieler auch harsche Kritik in den Fan-Foren. Am
Donnerstag entschuldigte sich der Neo-Bulle bei den Salzburg-Anhängern: „Ich
habe mich im Ton und in der Wortwahl vergriffen. Das tut mir leid.“
Abrechnung
Sportdirektor Heinz Hochhauser, seit Wochen der
leidenschaftlichste Bulle, nahm sich wieder kein Blatt vor den Mund, sprach
Klartext: „Wir haben in diesem Spiel, bis auf die fünf Minuten, in denen die
Tore fielen, alles falsch gemacht. So kann man normalerweise nichts
gewinnen.“ Da ist nichts mehr hinzuzufügen.
Von Christian Ortlepp/ÖSTERREICH