Bullen-Co kehrt nach Ried heim, tritt ersten Cheftrainerposten im Innviertel an.
Die Rückkehr von Oliver Glasner zu "seiner" SV Ried ist endgültig perfekt. Der langjährige Spieler der Innviertler wird am Freitagnachmittag als neuer Cheftrainer präsentiert. Glasner folgt Michael Angerschmid nach, dessen Vertrag beim Sechsten der abgelaufenen Saison in der Fußball-Bundesliga nicht verlängert worden ist.
Unter Schmidt gelernt
Glasner war zuletzt zwei Jahre als Co-Trainer von Erfolgscoach Roger Schmidt bei Meister Red Bull Salzburg tätig. Erst am Donnerstag wurde sein Vertrag mit den Salzburgern im beiderseitigen Einvernehmen aufgelöst. "Wir wollten ihm die Chance, Cheftrainer in Ried zu werden, nicht verbauen", erklärte Salzburg-Sportdirektor Ralf Rangnick.
Mit Rangnick abgesprochen
Schon vergangenen Sonntag hatte sich Ried-Manager Stefan Reiter von Rangnick die Zusage geholt, den 39-jährigen Ex-Kapitän der Rieder ins Innviertel zurückzuholen. "Dass es bis jetzt gedauert hat, hatte organisatorische Gründe", erklärte Reiter. Die Auflösungsvereinbarung von Glasners Vertrag in Salzburg musste noch verschriftlicht werden.
Einigung nach mehrstündigem Gespräch
Am Donnerstagvormittag hatten Reiter und Glasner, der als Aktiver nicht weniger als 410 Bundesliga-Spiele für Ried absolviert hat, eine mehr als fünfstündige Unterredung. "Es war unser viertes oder fünftes längeres Gespräch, bei dem die letzten unbesprochenen Dinge geklärt worden sind", sagte Reiter, der von Glasner eine hohe Meinung hat. "Er ist topstrukturiert, so wie ich es mir von einem Cheftrainer erwarte."
Glasner "gut vorbereitet"
Angerschmid hatte die hohe Zielvorgabe von 48 Punkten nicht erreicht, daher wurde sein Vertrag nicht automatisch verlängert. Die Differenzen mit Reiter schienen schon in den letzten Wochen der Saison nicht mehr zu überbrücken. Glasner machte seinen Weg in Salzburg. "Er ist sehr gut vorbereitet für diesen Job. Und er hat mit mir ja keinen unerfahrenen Mann an seiner Seite", erinnerte Reiter.
Gartler verlässt Innviertler
Verzichten müssen wird der neue Cheftrainer aber in der kommenden Saison auf Rene Gartler. Der Topstürmer der Rieder wird seinen auslaufenden Vertrag laut Reiter nicht verlängern. Gartler dürfte es in die zweite deutsche Bundesliga ziehen - oder eventuell zur Wiener Austria. "Er hat mehrere Angebote, sich aber noch nicht für eines entschieden", weiß Reiter.
Eine Verlängerung in Ried hat Gartler jedenfalls ausgeschlossen. Das hatte der 28-Jährige Reiter bereits Ende vergangener Woche in einem vertraulichen Gespräch mitgeteilt. "Er sieht noch einmal die Chance, zwei, drei Jahre in Deutschland zu spielen", erklärte der Ried-Manager.
Okotie (k)ein Thema
Die Innviertler müssen sich um Ersatz umschauen. Insgesamt vier bis fünf neue Spieler sollen kommen, drei davon womöglich schon nächste Woche. Rubin Okotie ist keiner davon. Der frühere Austria-Stürmer hat mit sechs Toren in den vergangenen sechs Ligaspielen für SönderjyskE in Dänemark auch bei den Topclubs FC Kopenhagen und Bröndby IF Interesse geweckt. Reiter: "Ich gehe nicht davon aus, dass das etwas wird."