Teamchef Domenech überraschte mit einem offensiven 4-3-3-System.
Vizeweltmeister Frankreich kommt seiner Bestform zweieinhalb Wochen vor Beginn der Fußball-WM in Südafrika langsam näher. Vor eigenem Publikum bezwangen die "Bleus" am Mittwochabend Costa Rica in Lens mit 2:1 und präsentierten sich im ersten von insgesamt drei WM-Testspielen dynamisch und einsatzfreudig. Aufgrund mangelhafter Chancenverwertung gelang das Siegestor allerdings erst in der 83. Minute durch Debütant Mathieu Valbuena.
Offensive ist Trumpf
Zur Überraschung der 40.000 Fans setzte der
für sein Sicherheitskonzept oft kritisierte Domenech gegen Costa Rica auf
Offensive. Frankreich lief mit einem 4-3-3-System ein, in dem Sidney Govou,
Mittelstürmer Nicolas Anelka und Franck Ribery das Start-Trio im Angriff
bildeten. Im Abschluss hatte die "Equipe Tricolore" allerdings Probleme: Ein
ums andere Mal scheiterten Ribery, Govou, Anelka und der zur Pause
eingewechselte Thierry Henry am überragenden Gästetormann Keylor Navas.
Die ersatzgeschwächten Gäste, die im WM-Play-off an Uruguay gescheitert waren, gingen durch Carlos Hernandez (11.) sogar in Führung. Der Ausgleich kam durch ein Eigentor zustande, als Douglas Sequeira den Ball nach einer Ribery-Flanke ins eigene Netz lenkte (22.). Der 25-jährige Valbuena von Meister Olympique Marseille besorgte in seinem ersten Länderspiel schon 17 Minuten nach seiner Einwechslung schließlich den Siegestreffer.
Comeback von Gallas
Positiv für Frankreich war, dass der seit
Ende März an einer Wadenverletzung laborierende William Gallas erfolgreich
eingesetzt werden konnte. Der Abwehrchef von Arsenal absolvierte die erste
Spielhälfte ohne körperliche Probleme.
Nach einem einwöchigen Trainingslager im Alpendorf Tignes und dem Test gegen Costa Rica reisten die Franzosen am Donnerstag weiter nach Tunesien. Dort geht es am Sonntag gegen Tunesien, am 4. Juni wartet auf Reunion noch China als letzter Test vor der WM-Endrunde.