Janko abgelöst
Fuchs neuer Nationalteam-Kapitän
13.08.2012
Teamchef Koller kennt Fuchs noch aus seiner Zeit bei Bochum.
Christian Fuchs ist neuer Kapitän der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft. Diese Entscheidung gab ÖFB-Teamchef Marcel Koller am Montag, zwei Tage vor dem Länderspiel in Wien gegen die Türkei, bekannt. Der Schalke-Legionär fungierte bisher als stellvertretender Spielführer hinter Marc Janko, der nun ins zweite Glied rückt. Außerdem gehört dieses Duo neben Andreas Ivanschitz, David Alaba, Sebastian Prödl und Paul Scharner dem neuen Mannschaftsrat an.
Kapitänswahl
Koller begründete seine Kapitänswahl unter anderem mit der Tatsache, dass er mit Fuchs schon vor vier Jahren bei Bochum zusammenarbeitete. "Das war sicher auch ein kleiner Faktor", erklärte der Schweizer. Auch sein Bauchgefühl habe für Fuchs als neuen Spielführer gesprochen, verriet Koller.
Fuchs wechselte nach der EURO 2008 vom SV Mattersburg nach Bochum und ging zwei Jahre später zum FSV Mainz 05. Von dort wurde der Niederösterreicher 2011 zum FC Schalke 04 transferiert, wo er sich als Linksverteidiger auf Anhieb etablierte und zu einem Leistungsträger avancierte. Im Nationalteam brachte es der 26-Jährige bisher auf 47 Einsätze und erzielte dabei ein Tor.
Keine Degradierung
Als Degradierung von Janko wollte Koller seine Entscheidung nicht verstanden wissen. "Er ist weiterhin ein wichtiger Spieler für uns, der meine volle Unterstützung hat", betonte der 51-Jährige. Gegen die Türkei wird Janko nicht von Beginn an spielen, weil er nach einer Muskelverletzung erst kürzlich wieder ins Mannschaftstraining bei seinem Club FC Porto einstieg. Da Marko Arnautovic ausfällt, könnten Patrick Bürger oder Rubin Okotie als Solospitze beginnen.
Für den verletzten Alaba dürfte Veli Kavlak im zentralen Mittelfeld starten. "Er wäre sicher eine gute Alternative. Er verlangt den Ball, ist viel unterwegs und geht in die Zweikämpfe", lobte Koller den Besiktas-Legionär.
Der Nationaltrainer erhofft sich gegen die Türken einen gelungenen letzten Test für die am 11. September im Happel-Stadion gegen Deutschland beginnende WM-Qualifikation. "Wir müssen die Räume eng machen und gut stehen. Und wir wollen in der Offensive eine Idee zeigen, wie wir nach vorne spielen."
Frage der Innenverteidigung
Wer aus dem Quartett Emanuel Pogatetz/Paul Scharner/Aleksandar Dragovic/Sebastian Prödl die Innenverteidigung bilden wird, ließ Koller offen. Scharner dürfte wohl eher ein Kandidat für die Ersatzbank sein, schließlich fand er mit dem Hamburger SV erst kürzlich einen neuen Verein und hat damit fast kein Mannschaftstraining in den Beinen.
Zu allem Überdruss musste der Niederösterreicher am Montagvormittag auch noch das Training abbrechen, nachdem er bei einem Kopfball-Zweikampf mit Pogatetz zusammengestoßen war und danach über Schwindelgefühl geklagt hatte. "Ich habe eine riesige Beule, aber es geht schon wieder", berichtete Scharner wenige Stunden später.
Für das Türkei-Länderspiel wurden bis Montag rund 15.000 Tickets abgesetzt, der ÖFB geht von 20.000 Zuschauern aus. Besitzer des WM-Quali-Abos für Deutschland und Kasachstan erhalten noch bis Dienstag eine 50-prozentige Ermäßigung für das Testspiel gegen den WM-Dritten von 2002.