Alan lobt Coach: "Schmidt ist wie ein Papa für uns"
Das erste Ziel ist erreicht. Nach dem vorzeitig fixierten Aufstieg ins Sechzehntelfinale der Fußball-Europa-League will Red Bull Salzburg
im dritten Anlauf aber erstmals auch in der K.o.-Phase reüssieren. Die Vorzeichen stehen gut, bewiesen die Salzburger am Donnerstag beim 3:1
bei Standard Lüttich doch auch kämpferische Qualitäten - und eine Effizienz, wie sie auf europäischer Bühne nötig ist.
Schmidt will mehr
Zwei Siege gegen den stark eingeschätzten belgischen Tabellenführer haben dem Selbstvertrauen einen weiteren Schub gegeben. Zehn Pflichtspiele in Serie haben die Bullen bereits gewonnen. "Wir sind nicht zufrieden mit dem, was wir jetzt erreicht haben", betonte Salzburg-Trainer Roger Schmidt. "Wir wollen unser Selbstvertrauen und unsere Entwicklung auch in der K.o.-Phase umsetzen."
Die bisher letzte Niederlage hat der Vizemeister Anfang August gegen Fenerbahce Istanbul (1:3) kassiert. Seither habe man sich laut Schmidt vor allem im Defensivverhalten weiterentwickelt. "Im Moment verteidigen wir besser. Die Innenverteidiger haben noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht, das gilt auch für die Sechser-Position", meinte der Deutsche. Er sieht sein Team für höhere Aufgaben gerüstet.
Überwintern im Europacup
"Wir sind in zwei Spielen in der Lage, uns auch gegen einen starken Gegner durchzusetzen", versicherte Schmidt. 2010 waren die Salzburger in der ersten K.o.-Runde an Lüttich, 2012 an Metalist Charkiw gescheitert. Gelingt es nach vier Siegen in vier Gruppenspielen, den ersten Platz gegenüber Esbjerg zu behaupten, wartet im Sechzehntelfinale im Februar einer von elf Gruppenzweiten oder einer der vier schwächeren Gruppendritten aus der Champions League.
Standard sei durchaus mit diesen Kalibern vergleichbar, meinte Schmidt. "Diesem Niveau werden wir auch in der K.o.-Phase begegnen." Sein Team habe bewiesen, dass es sich auf die Qualitäten derartiger Gegner einstellen könne. In der Regenschlacht von Lüttich machte sich nicht einmal das verletzungsbedingte Fehlen von Kapitän Jonatan Soriano bemerkbar.
Bullen spielerisch & kämpferisch top
"Es spielt keine Rolle, wenn ein Spieler ausfällt. Unsere Stärke ist nicht die individuelle Qualität alleine, sondern auch die Entschlossenheit, unsere Spielidee über 90 Minuten umzusetzen", erklärte Schmidt. Zu drei sehenswerten Toren kam die kämpferische Komponente. "Es ist eine wichtige Erfahrung, dass wir Dinge nicht nur spielerisch lösen können, sondern dass wir auch den Kampf annehmen", sagte Ersatzkapitän Christian Schwegler. "Das kann gegen bessere Mannschaften wichtig sein."
"Es geht um Titel"
Der vorzeitig fixierte Aufstieg bringe etwas Ruhe und Gelassenheit, meinte Schmidt. Sein Team will sich damit aber nicht zufriedengeben. "Wir wissen, dass wir dieses Jahr Großes erreichen können", erklärte Kevin Kampl. Der Offensivstar meinte damit nicht etwa die Serie von bereits 19 Pflichtspielen ohne Niederlage. "Darum können wir uns nichts kaufen, es geht um Titel."
Im Cup stehen die Salzburger im Viertelfinale, in der Meisterschaft marschieren sie dem Teller entgegen. "Es ist aber auch international viel drinnen", erinnerte Andreas Ulmer. "Wir sind für jede Mannschaft bereit", ergänzte Alan, der in Belgien mit einem Fallrückziehertor begeisterte. "Wir haben eine gute Truppe. Wir sind wie eine Familie. Roger Schmidt ist wie ein Papa für uns."
Noch keine Vertragsverlängerung
Der Vertrag des Trainers läuft allerdings mit Saisonende aus. Über eine Verlängerung hat es noch keine konkreten Gespräche gegeben. Bevor der Prozess eingeleitet wird, will Sportdirektor Ralf Rangnick Ziele erreicht sehen. "Der Verein hat sich klar positioniert", sagte Schmidt. "Wenn der Verein irgendwelche Gespräche führen will, werden sie mich das wissen lassen." Bis dahin vertraut der 46-Jährige seinen Qualitäten - und jenen seiner Elf.
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