Rekord-Cupsieger blamierte sich gegen Zweitligist Lustenau.
Die Wiener Austria ist im Cup blamabel gescheitert. Der Rekordcupsieger musste sich im Viertelfinale am Dienstagabend vor eigener Kulisse Zweitligist Austria Lustenau 0:4 (0:2) geschlagen geben. Die desolaten Violetten kassierten damit in der Generali Arena die nächste Pleite nach dem 0:1 gegen Mattersburg am vergangenen Wochenende. Felix Roth mit einem Doppelpack (21., 36.), Peter Pöllhuber (48.) und Dursun Karatay (65.) trafen scheinbar nach Belieben für die Vorarlberger.
Die Lustenauer Austria, die im Vorjahr im Viertelfinale an Ried gescheitert war, schaffte damit erstmals in der Vereinsgeschichte den Sprung ins Halbfinale. Der Erfolg für den Tabellendritten der Ersten Liga war völlig verdient, war die Austria doch ein Schatten ihrer selbst und kassierte die erste Heimpleite im Cup seit 2002, als man an Untersiebenbrunn gescheitert war. Der Gegner der Vorarlberger im Halbfinale wird am Mittwochabend nach Abschluss der Viertelfinal-Spiele ausgelost.
Roth mit Doppelpack
Ein Klassenunterschied zwischen dem Zweitligisten und dem Bundesliga-Spitzenreiter war vor nur knapp über 2.300 Zuschauern über 90 Minuten nicht zu sehen. Die wieder mit dem zuletzt gesperrt gewesenen Julian Baumgartlinger sowie Robert Almer im Tor eingelaufene Austria blieb von Beginn an alles schuldig. Baumgartlinger leitete mit einem Ballverlust im Mittelfeld das 0:1 ein, Roth traf via Innenstange aus 20 Metern.
Der Deutsche profitierte zudem von einem eklatanten Abwehrfehler des selbst ernannten Meisterkandidaten. Lukas Hoheneder und Manuel Ortlechner behinderten sich gegenseitig, Roth hatte keine Mühe und traf erneut. Die Elf des mit Saisonende scheidenden Trainers Edi Stöhr bot eine taktisch disziplinierte Leistung ohne Respekt vor dem großen Namen. Eine harmlose Wiener Austria taumelte hingegen in ein vor heimischer Kulisse seit Jahren nicht mehr erlebtes Debakel.
Keine zusammenhängenden Aktionen und Fehler im Spielaufbau prägten das Spiel des Teams von Karl Daxbacher. Gefährlich wurde der 27-fache Cupsieger bestenfalls aus Standardsituationen. Die Heim-Fans verabschiedeten ihre Mannschaft mit einem Pfeifkonzert in die Pause. Sportchef Thomas Parits erkannte treffend: "Wir haben das Fußballspielen verlernt." Besser wurde es auch nach Seitenwechsel nicht.
Mit Nacer Barazite und Michael Liendl sollte die violette Wende gelingen, die Tore schossen aber die Gäste. Der später verletzt ausgetauschte Pöllhuber nach einem Freistoß, und Karatay nach schöner Vorarbeit von Danijel Micic legten für die Lustenauer nach. Während die grün-weiße Austria am Ende über den ersten Sieg in Wien-Favoriten im siebenten Antreten sowie über 40.000 Euro Prämie für den Halbfinaleinzug im ÖFB-Cup jubelte, rannten resignierenden Wiener in ihre höchste Saisonpleite. Almer verhinderte in der 92. Minute sogar noch das 0:5.