Salzburg mit eindrucksvoller Aufholjagd gegen Grödig.
FK Austria Wien - SV Ried Endstand 1:1 (1:0)
Generali-Arena, 6.742, SR Harkam.
Tore: 1:0 (45.) Holzhauser (Freistoß), 1:1 (58.) Trauner
Die Wiener Austria hat am Samstag den Sprung an die Spitze der Fußball-Bundesliga verpasst. Die "Veilchen" mussten sich in der 8. Runde gegen die SV Ried nach Treffern von Raphael Holzhauser (45.) beziehungsweise Gernot Trauner (58.) vor eigenem Publikum mit einem 1:1 (1:0) begnügen und liegen damit als Tabellendritter zwei Punkte hinter dem neuen Leader Admira.
Dabei schien nach der 0:2-Niederlage von Rapid in Altach alles angerichtet für Austrias ersten Sprung auf Platz eins seit der 36. und letzten Runde in der Meistersaison 2012/13. Allerdings erwiesen sich die Rieder als Partyschreck, die dank einer starken zweiten Hälfte verdient einen Punkt aus Wien entführten und die Rote Laterne an den WAC abgaben.
Schon vor dem Seitenwechsel bereiteten die Gäste der Austria Probleme. Zwar wurde es bereits in der 2. Minute bei durch Ried-Goalie Thomas Gebauer parierten Schüssen von Holzhauser und Alexander Grünwald gefährlich, schnell aber machte sich Ideenlosigkeit im Spiel der Hausherren breit.
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So ließ die nächste gefährliche Austria-Aktion bis zur 37. Minute auf sich warten, als Olarenwaju Kayode nach Pass von Alexander Gorgon aus aussichtsreicher Position verzog. 14 Minuten zuvor war der Nigerianer nach einem Zweikampf mit Marcel Ziegl im Strafraum zu Fall gekommen, zur Empörung der Austria gab es dafür von Referee Alexander Harkam aber keinen Elfmeter.
Immerhin gab es in der 45. Minute Grund zum Jubel für Violett: Holzhauser versenkte einen Freistoß auch deswegen im Tor, weil sich die Rieder Mauer als löchrig erwies. Davor waren die Rieder das eine oder andere Mal vielversprechend vor dem gegnerischen Tor aufgetaucht. In der 11. Minute drehte Austria-Goalie Robert Almer einen Weitschuss von Ziegl über die Latte, sieben Minuten später verschätzte sich der ÖFB-Teamkeeper beim Herauslaufen, doch Daniel Sikorski setzte den Ball neben das verwaiste Tor.
Danach ging die Austria mit der Moralinjektion des 1:0 in die Kabine, belebende Wirkung hatte das Holzhauser-Tor aber eher für die Rieder. Die Innviertler nahmen nach Wiederanpfiff mehr Risiko und durften dafür in der 58. Minute jubeln. Trauner konnte sich an der Strafraumgrenze ein Zuspiel von Oliver Kragl zurechtlegen und traf mit einem platzierten Flachschuss zum 1:1.
Die beste Chance auf das Siegestor hatte in der Folge nicht die Austria, sondern Ried: Nach einem Eckball von Ziegl landete ein Kopfball von Sikorski an der Querlatte (77.). Die "Veilchen" rannten vergeblich dem 2:1 nach: Halbwegs gefährlich wurde es nur bei einem von Kevin Friesenbichler verpassten Gorgon-Querpass (64.) und durch Gebauer vereitelte Schussversuche von Gorgon (71.) und Roi Kehat (93.).
Austria: Almer - De Paula (82. Zulechner), Windbichler, Rotpuller, Martschinko - Vukojevic (72. Kehat), Holzhauser - Gorgon, A. Grünwald, Kayode (88. Sikov) - Friesenbichler
Ried: Gebauer - Janeczek, Reifeltshammer, Filipovic - Hart, Ziegl, Kragl (77. Prada) - Elsneg, Trauner, Möschl (60. Gavilan) - Sikorski (86. Polverino)
Gelbe Karten: keine bzw. Reifeltshammer, Kragl, Filipovic, Janeczek, Prada
Die Besten: Holzhauser, Grünwald, Windbichler bzw. Ziegl, Kragl, Gebauer
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FC Red Bull Salzburg - SV Grödig Endstand 4:2 (1:2)
Wals-Siezenheim, Red-Bull-Arena, 8.347 Zuschauer, SR Drachta.
Torfolge: 0:1 (19.) Venuto, 0:2 (26.) Ulmer (Eigentor), 1:2 (34.) Minamino, 2:2 (50.) Keita, 3:2 (71.) Minamino, 4:2 (74.) Soriano (Elfmeter).
Erst ein gellendes Pfeifkonzert, dann der Jubel - Red Bull Salzburg hat beim 4:2 gegen den SV Grödig zwei Gesichter gezeigt. Die Salzburger drehten am Samstagabend in der 8. Runde der Fußball-Bundesliga einen 0:2-Rückstand. Aufgrund einer Leistungsexplosion der "Bullen" in der zweiten Hälfte kennt das Salzburger Derby auch nach dem neunten Duell nur einen Sieger.
Sieben Red-Bull-Siege und nur ein einziges Unentschieden waren vor der Partie zu Buche gestanden. Am Ende war die klare Bilanz für die Salzburger nicht in Gefahr. Vor schwacher Kulisse (8.347) in Wals-Siezenheim schockten Lucas Venuto (19.) und ein Eigentor von Andreas Ulmer (26.) zwar den schwach startenden Meister. Doch Doppeltorschütze Takumi Minamino (34./71.), Naby Keita (50.), und Jonatan Soriano per Elfmeter sorgten für den vierten Saisonsieg des Meisters, der damit nur noch drei Punkte hinter dem neuen Spitzenreiter Admira liegt.
Die Salzburger traten mit dem wiedergenesenen Soriano, Neuzugang Hany Mukhtar und improvisierter Innenverteidigung an: Neben Duje Caleta-Car verteidigte Benno Schmitz auf ungewohnter Position anstelle des verletzten Martin Hinteregger. Auch den formschwachen Paulo Miranda ließ Salzburg-Trainer Peter Zeidler auf der Bank. Sein Gegenüber, Grödig-Trainer Peter Schöttel, bereitete seine Mannschaft auf einen Sturmlauf der "Bullen" vor, schickte seine Elf mit der Devise, immer wieder Nadelstiche zu setzen, ins Derby.
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Dazu kam es nicht, denn die Gäste waren wider Erwarten in der Anfangsphase die klar spielbestimmende Mannschaft: Bei Roman Wallners Abschluss aus abseitsverdächtiger Position musste sich Salzburg-Goalie Alexander Walke bereits strecken (6.). Salzburg fand gegen die bissigen Grödiger weiterhin überhaupt nicht ins Spiel, einen Schuss von Sandro Djuric wehrte Walke mit dem Fuß ab, in den Nachschuss von Lukas Denner warf sich Stefan Lainer gerade noch erfolgreich.
In der 19. Minute gelang den Gästen die überfällige Führung: Wallner legte per Kopf in den Lauf des schnellen Venuto, der lief Caleta-Car auf und davon und bezwang Walke mit einem platzierten Flachschuss (19.).
Die Führung spielte Grödigs ursprünglicher Taktik zusätzlich in die Karten - defensiv sicher stehend lancierten sie über die wieselflinken Venuto, Wallner und Denner immer wieder gefährliche Konter. Einer davon führte zum 2:0. Bei einem eigentlich zu weiten Wallner-Zuspiel war Walke außerhalb des Strafraums vor Ex-Lieferinger Venuto am Ball, seine Fußabwehr traf Ulmer, der die Kugel aus 25 Metern ins eigene Tor bugsierte (26.).
Da die Gäste auch in der Folge dem dritten Tor näher waren, reagierte Salzburg-Trainer Peter Zeidler. Der Deutsche brachte ÖFB-Teamspieler Yasin Pehlivan für Mukhtar. Sekunden später kam Berisha im Strafraum im Zweikampf mit Matthias Maak zu Fall, Minamino umkurvte den am Boden liegenden Berisha und schoss zum 1:2 ein (34.).
Nach der Systemumstellung - Pehlivan agierte fortan als Solosechser - bekam Salzburg das Spiel ein wenig besser in den Griff, zeigte in der Defensive aber weiter eklatante Schwächen: Wallner wieder mit dem öffnenden Pass auf Venuto, der an Walke scheiterte (44.). Nach dem Seitenwechsel ließ Keita seine Klasse aufblitzen: Nach einem Doppelpass mit Soriano stand der 20-Jährige allein vor Grödig-Schlussmann Schlager und hämmerte den Ball aus kurzer Distanz in die Maschen (50.).
Salzburg erhöhte weiter den Druck und kam zur erstmaligen Führung: Nielsen bediente Minamino und der in der zweiten Hälfte bärenstarke Japaner traf im Fallen vorbei an Schlager (71.). Zuvor war ein Kopfball von Maak nur knapp am linken Pfosten vorbeigestrichen (70.).
Dies war die vorletzte Aktion des Verteidigers: Minamino nahm im Laufduell mit ihm eine Berührung dankend an - Schiedsrichter Oliver Drachta entschied auf Strafstoß und zeigte Maak die Rote Karte wegen Torraubs. Kapitän Soriano verlud Schlager und traf sicher zum 4:2-Endstand ins rechte Eck (74.). In der Schlussphase vergaben die Salzburger noch Chancen auf einen höheren Sieg.
Salzburg: Walke - Lainer, Schmitz, Caleta-Car, Ulmer - Minamino, Keita (87. Prevljak), Berisha, Mukhtar (34. Pehlivan) - Nielsen (72. Lazaro), Soriano
Grödig: Schlager - T. Kainz, Maak, Strauss, Strobl - Rasner (62. Derflinger), Brauer - Venuto, Djuric (62. Völkl), Denner - R. Wallner (72. B. Sulimani)
Gelbe Karten: Berisha
Rote Karte: Maak (74./Torraub)
Die Besten: Walke, Minamino, Keita bzw. R. Wallner, Venuto
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FC Admira Wacker Mödling - WAC Endstand 1:0 (1:0)
Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, 2.233, SR Weinberger.
Tor: 1:0 (14.) Schößwendter
Admira Wacker Mödling ist am Samstag an die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga gestürmt. Die Niederösterreicher kehrten mit einem knappen 1:0-Heimerfolg gegen den WAC auf die Siegerstraße zurück und zogen nach Runde acht an den beiden Wiener Großclubs Rapid und Austria vorbei auf Rang eins. Es ist die erste Tabellenführung für die Südstädter seit den Runden 10 bis 15 in der Saison 2011/12.
Abwehrchef Christoph Schößwendter (14.) sorgte für den entscheidenden Treffer in der BSFZ-Arena, profitierte dabei aber von einem groben Schnitzer von WAC-Goalie Alexander Kofler. Dadurch wurde der bereits fünfte Saisonsieg der Truppe der beiden Trainer Ernst Baumeister und Oliver Lederer perfekt. Die Admira hat einen Punkt Vorsprung auf Rapid, zwei Zähler beträgt die Differenz zur Austria.
Der WAC blieb demgegenüber im Tabellenkeller stecken und bekam sogar von Ried die Rote Laterne überreicht. Nach drei Niederlagen in Folge und nun schon 16 Auswärtspartien ohne Sieg stehen Coach Dietmar Kühbauer harte Zeiten bevor. Seine Mannschaft hat erst vier Zähler auf dem Konto.
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Bei beiden Teams standen die im Rahmen eines Spielertausches kurz vor Transferschluss gewechselten Spieler Issiaka Ouedraogo (WAC) bzw. Peter Zulj (Admira) in der Anfangsformation. Von Ouedraogo war mehr zu sehen, dafür durfte sich Zulj am Ende über drei Punkte freuen.
Die Kärntner waren in der Anfangsphase besser in den Zweikämpfen und fanden durch Manuel Seidl, dessen Schuss drüber ging (7.), auch die erste nennenswerte Möglichkeit vor. Nach einem katastrophalen Eigenfehler gerieten die mit Rückkehrer Nemanja Rnic in der Innenverteidigung angetretenen Gäste aber schnell auf die Verliererstraße. Nach einem weiten Siebenhandl-Abschlag kam Kofler unnötig aus dem Tor, durfte knapp außerhalb des Strafraums aber nicht mehr mit der Hand zum Ball gehen und verlor das Kopfballduell mit dem aufgerückten Schößwendter (14.). Damit war das dritte Saisontor des rechtzeitig fit gewordenen Admira-Abwehrchefs perfekt.
Gleich darauf gab es für die Kärntner mit dem Ausfall des erst kürzlich wieder fit gewordenen Seidl wegen einer Knöchelverletzung den nächsten Rückschlag. Die Kärntner hielten die Partie zwar offen, gefährlicher waren aber die Admiraner, dabei vor allem Starkl. Ein Kopfball der Rapid-Leihgabe ging über das Tor (25.), ein weiterer wurde von Joachim Standfest in dessen 450. Bundesligaspiel gerade noch über das Tor abgewehrt (36.).
Der WAC gab kurz vor dem Pausenpfiff ein Lebenszeichen ab, ein Schößwendter-Kopfball wäre beinahe im eigenen Tor gelandet, wenige Augenblicke später parierte Jörg Siebenhandl einen Standfest-Schuss zur Ecke (je 45.). Nach der Pause lauerten die Admiraner, bei denen Starkl mit einer Gehirnerschütterung in der Kabine geblieben war, auf Konter, der WAC war gefährlicher, blieb aber im Abschluss glücklos.
Siebenhandl rettete bei Abschlüssen von Philip Hellquist (57.) und Jacobo (72.) in höchster Not. Auch nach der Gelb-Roten Karte für Schößwendter (78.) nach Foul an Ouedraogo änderte sich nichts mehr am Heimsieg der Südstädter, die zuletzt gegen die Austria mit einem unglücklichen 0:1 die erste Niederlage kassiert hatten.
Admira: Siebenhandl - Zwierschitz, Schößwendter, Wostry, Wessely - Lackner, D. Toth (78. Bajrami) - Sax (87. Maier), P. Zulj, Blutsch - Starkl (46. Spiridonovic)
WAC: A. Kofler - Standfest, Rnic, Drescher, Palla - Zündel, M. Weber (76. Wernitznig), Seidl (17. Putsche/87. Sollbauer), Jacobo - Hellquist, Ouedraogo
Gelb-Rote Karte: Schößwendter (78./Foul)
Gelbe Karten: Keine bzw. M. Weber, Ouedraogo
Die Besten: Schößwendter, Lackner, Siebenhandl bzw. Rnic, Ouedraogo