Klub-Ikone will die Austria noch in den Europacup führen.
Am Sonntag wurde Gerald Baumgartner als Austria-Coach abgelöst, bis Sommer soll nun Klub-Ikone Andreas Ogris die Veilchen wieder erblühen lassen. Das Ziel der Austria bleibt nach wie vor das Erreichen eines internationalen Startplatzes, aktuell fehlen allerdings noch acht Punkte. "Ich bin überzeugt, dass in der Mannschaft genug Qualität steckt, um unser Ziel noch zu erreichen", so Ogris bei seinem ersten Pressetermin als Austria-Trainer.
Unter großem Medien- und Zuschauer-Interesse absolvierte die Mannschaft zuvor die erste Einheit unter dem Neo-Coach. Der bisherige Amateure-Trainer hielt zunächst eine rund zehnminütige Ansprache, bevor er die Profis eineinhalb Stunden intensiv trainieren ließ.
+++ Darum scheiterte Baumgartner bei der Austria+++
Ogris als ruhiger Beobachter
Besprochen wurde dabei laut Ogris Grundsätzliches, "damit jeder weiß, wie die Züge verkehren". Längere Gespräche sollen in den kommenden Tagen folgen, dann soll auch der neue Co-Trainer ernannt werden. Ogris sieht sich vorerst eher als Beobachter, der vormalige Trainer der Amateur-Mannschaft will die Lage genau sondieren.
In der 90-minütigen Trainingseinheit verfolgte Ogris das Geschehen auch meist stoisch. Beim abschließenden Trainingsspiel gab es kurze Anweisungen in den Trinkpausen. "Wir müssen lauter werden, noch lauter", war in breitem Wiener Dialekt einmal zu hören. Am Dienstagabend (19.00 Uhr) bestreitet die Austria unter Ogris einen ersten Testauftritt. Gegner ist auswärts die in der achten Leistungsstufe engagierte SG Waidhofen/Ybbs.
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Austria stehen harte Monate bevor
Nach der Länderspielpause gibt Ogris am Karsamstag ausgerechnet bei Tabellenführer Red Bull Salzburg sein Bundesliga-Debüt als Trainer. Danach geht es mit dem Cup-Viertelfinale in Kapfenberg (7. April), der Partie in Grödig (11. April) sowie dem Heimspiel gegen den WAC am 19. April Schlag auf Schlag. Zusätzlichen Druck verspürt Ogris mit Blick auf die schwierigen Aufgaben aber nicht.
"Wenn man bei der Austria arbeitet, hat man immer Druck. Ich habe in meiner aktiven Zeit damit umgehen können, und ich glaube, ich kann das auch jetzt", betonte der 63-fache ÖFB-Internationale. Die nächsten zwei Monate wolle er hart arbeiten, aber auch genießen - und dies auf die Mannschaft übertragen. "Wir müssen hart arbeiten, aber trotz allem auch Spaß im Training haben", meinte Ogris. Die Spieler dürften ihn deshalb auch "Andi" nennen. "Aber wichtig ist, dass sie mir den Respekt entgegenbringen, wie ich ihnen."
Wohlfahrt startet mit Trainersuche
Nicht näher äußern wollte sich Austrias fünffacher Meisterkicker zu den Gründen für den Absturz der Wiener. Er wolle nicht über die Vergangenheit sprechen, sondern blicke in die Zukunft. "Ich weiß, dass wir einiges aufzuarbeiten haben, aber das, was geschehen ist, können wir nicht mehr ändern", erklärte Ogris, der seinen Spielstil als "flexibel" titulierte.
Wohlfahrt sah die Bestellung des Fan-Lieblings jedenfalls als gelungenen Schachzug in der aktuellen Situation. "Wir hoffen natürlich, dass das positiv aufgenommen wird von der Fangemeinde. Aber auch seine fachlichen Qualitäten stehen außer Frage", sagte der Sportdirektor über seinen ehemaligen Mitspieler. Über die Saison hinaus ist eine Verlängerung als Cheftrainer mit Ogris aber auch im Erfolgsfall - einer Qualifikation für die Europacup - nicht geplant.
Wohlfahrt selbst will bereits eine Liste mit 20 möglichen Kandidaten für den Posten vorliegen haben. Bevor konkrete Gespräche geführt werden, soll der Kreis der Anwärter aber noch einmal eingeengt werden.