Sehen wir derzeit das beste Rapid-Team aller Zeiten? 10 Gründe für den Höhenflug.
Rapid ist nach Jahren der Desorientierung endlich wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Wir haben die Gründe für den grün-weißen Erfolgslauf zusammengesammelt.
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Der Trainer
Zoran Barisic kennt den Verein wie seine Westentasche. Der ehemalige Rapid-Profi erntete seine Sporen zunächst bei den Amateuren, ein Kurzzeit-Intermezzo als Cheftrainer bereitete Barisic im Nachhinein gesehen perfekt auf seine jetzige Aufgabe vor.
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Die Jugend
Nach seiner Rückkehr auf die Trainerbank bei den Profis stellte Barisic den Kader um. Er holte junge Spieler von den Amateuren hoch, die er über die letzten Jahre bestens kennen gelernt hatte und denen er vertraut. Auch wenn der „Jugendwahn“ in der Bundesliga nicht zuletzt den finanziell überschaubaren Möglichkeiten den Vereine geschuldet ist (mit Ausnahme von Salzburg) zahlt sich dieser Weg nun aus.
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Die Helsinki-Pleite
Red Bull Salzburg und die Wiener Austria haben es vorgemacht, jetzt hat Rapid nachgezogen. Im Nachhinein betrachtet war das Ausscheiden in der letzten EL-Quali gegen Helsinki ein Segen für Rapid. Das Team hatte ein Jahr lang Zeit, sich ohne internationale Ablenkung zu finden und einzuspielen. Die Austria nutzte zuletzt ein europacuploses Jahr für den Meistertitel. Bei den Bullen formte Roger Schmidt nach der Düdelingen-Pleite das vielleicht besten Team der Liga in den letzten Jahrzehnten. Und jetzt ist Rapid an der Reihe.
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Kontinuität
Rückschläge hin oder her: Das Rapid-Präsidium vertraute Zoran Barisic. Der Wiener bekam die Möglichkeit, das Team nach seinen Vorstellungen umzukrempeln und neu aufzustellen. Seit der letzten Frühjahrssaison überrennen die Grün-Weißen dafür die Konkurrenz und haben seitdem sogar mehr Punkte geholt als Double-Sieger Salzburg.
Team bleibt komplett
Noch ist zwar nicht aller Tage Abend, bzw. noch ist das Transferfenster bis Ende August geöffnet, aber alles deutet darauf hin, dass Rapid die Mannschaft halten kann. Bei Schobesberger dürften nach einem durchwachsenen Saisonstart die Auslandspläne (vorerst) auf Eis gelegt sein und auch Star-Stürmer Robert Beric scheint nach dem Sensationsaufstieg gegen Ajax Amsterdam in der Champions League-Quali Gefallen an einem Verbleib in Hütteldorf gefunden haben.
Transfers
Die Mannschaft konnte aber nicht nur gehalten werden, sie wurde auch punktuell verstärkt. Von den Tabellennachzüglner Admira und Grödig wurden Perspektivenspieler geholt, sodass Barisic nun einen breiter aufgestellten Kader zur Verfügung hat. Barisic macht davon auch fleißig Gebrauch und rotiert Runde für Runde kräftig herum. An den positiven Ergebnissen ändert das nichts und kein Spieler mault, weil er nur auf der Ersatzbank sitzt. Mit Schobesberger und Kainz gelangen bereits in der letzten Saison außerdem zwei unerwartete Königstransfers, die Rapid auf ein neues Level hoben.
Das neue Stadion
Die Rapid-Familie fiebert bereits der nächsten Saison entgegen. Da wird das neue „Allianz-Stadion“ eröffnet und es sieht derzeit ganz danach aus, als könnte Rapid die neue, schmucke Heimstätte als Meister eröffnen. Die Zeiten des Ausweichens ins Happel-Stadion sind dann vorbei, auch die Europacup-Spiele werden dann im Allianz-Stadion ausgetragen.
Die Fans
Rapid hat das Fan-Problem scheinbar endlich in den Griff bekommen. Statt Negativ-Schlagzeilen produzieren die Rapid-Fans derzeit nur Positives: Gegen Ajax war das Happel-Stadion ausverkauft und auch in Amsterdam unterstützte der Anhang Hofmann & Co in beeindruckender Weise. Mit so einem zwölften Mann im Rücken lassen sich auch schwerere Phasen während eines Spiels leichter durchtauchen.
Rapid hat einen Lauf
Nach dem Derby-Sieg ist Rapid saisonübergreifend nun bereits seit 16 Spielen ungeschlagen. Das hebt natürlich das Selbstvertrauen. Ein 0:2-Rückstand gegen Ajax, dazu die rote Karte gegen Schwab? Kein Problem, auch zu zehnt konnte das aufgeholt werden.
Ausnahmespieler
Robert Beric, bei Sturm Graz noch als Fehleinkauf abgestempelt, lässt selbst Fan-Lieblinge wie Terrence „Bum-Bum“ Boyd oder Nikica Jelavic vergessen. Dazu Shooting-Star Philipp Schobesberger, der im Finish der letzten Saison die Liga zerschoss. Jetzt auch der wieder erstarkte Louis Schaub und Neuentdeckung Stefan Stangl, oder Mario Sonnleitner, der in der Innenverteidigung Runde für Runde abräumt – erstmals seit Jahren hat Rapid wieder eine Vielzahl an echten Ausnahmekönnern in seinen Reihen. Und dann ist da auch noch Evergreen Steffen Hofmann, der zwar nicht mehr über die vollen 90 Minuten dirigieren kann, dafür in der Zeit, in der er auf dem Platz steht, die Kommandos vorgibt bei den Hütteldorfern stimmt derzeit einfach die Mischung.