Abwehrboss Sollbauer fehlt nach Rot im Cup-Finale
1:1 - Rapid erkämpft in Unterzahl Punkt gegen Salzburg
26.04.2023
Rapid Wien holt gegen Tabellenführer Salzburg ein 1:1 Unentschieden. Die Hütteldorfer schonen im Klassiker einige Spieler, müssen am Ende aber dennoch einen bitteren Rückschlag vor dem Cup-Finale einstecken: Abwehr-Boss Sollbauer sieht im Finish Rot und ist am Sonntag gesperrt.
Rapid hat wieder mehr Spannung in das Titelrennen der Fußball-Bundesliga gebracht. Die Hütteldorfer erkämpften am Mittwochabend im vorgezogenen Schlager der 5. Runde der Meistergruppe gegen Red Bull Salzburg ein nicht unverdientes 1:1-Remis und sorgten dafür, dass der Vorsprung des Serienmeisters auf Verfolger Sturm Graz (3:2 gegen Austria Wien) auf drei Punkte schrumpfte. Für die Wiener war es eine wichtige Moralinjektion vor dem ÖFB-Cup-Finale am Sonntag gegen Sturm.
Die Salzburger gingen vor 14.600 Zuschauern entgegen des Spielverlaufs in der 15. Minute durch Karim Konate in Führung. Guido Burgstaller (44.) gelang noch vor dem Seitenwechsel der Ausgleich. Der 33-jährige Kärntner ist damit der erste Rapidler seit Hans Krankl 1974, der in neun aufeinander folgenden Pflicht-Heimspielen getroffen hat. Mit 17 Saisontreffen führt der Ex-ÖFB-Teamstürmer zudem weiter die Liga-Schützenliste an. Die im direkten Duell mit Salzburg mittlerweile 18 Partien sieglosen Rapidler bauten den Vorsprung als Vierter auf den dahinter liegenden Lokalrivalen auf zwei Punkte aus.
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"Wir müssen gleich mit dem Anpfiff bei 100 Prozent sein", hatte Rapid-Trainer Zoran Barisic im Vorfeld der Partie gefordert. Und seine Truppe nahm sich das zu Herzen. Nicht einmal zehn Sekunden waren gespielt als ein Bajic-Abschluss nach Schick-Zuspiel gerade noch geblockt wurde. Die Hütteldorfer nahmen den Schwung gleich mit, dominierten das Geschehen und stellten die Gäste-Abwehr vor Probleme. Auch ein Burgstaller-Schuss konnte gebockt werden (13.).
Salzburg macht offensiv zu wenig
Von Salzburg war offensiv vorerst wenig zu sehen, trotzdem gelang dem Spitzenreiter aus dem Nichts der Führungstreffer. Konate schloss knapp innerhalb der Toroutlinie ab und überraschte damit Hedl, der sich leicht wegduckte und den hohen Schuss aus spitzestem Winkel nicht parieren konnte. Ein bitterer Start für den ÖFB-Teamgoalie, dessen vorzeitige Vertragsverlängerung bis Sommer 2027 kurz vor dem Anpfiff via Vidiwall-Einspielung sehr zur Freude des Publikums bekannt geworden war.
Beinahe hätten die Salzburger nachgelegt. Ein Sesko-Schuss wurde geblockt, nach dem daraus resultierenden Corner lenkte Hedl einen Seiwald-Schuss mit den Fingerspitzen noch an die Latte (21.). Wenig später rettete auch auf der anderen Seite die Latte, diesmal nach einem abgeblockten Moormann-Abschluss. Salzburg-Verteidiger Oumar Solet dürfte dabei mit der Hand dran gewesen sein, Elfmeter gab es aber keinen (25.).
Sonst blieben aber die Hausherren tonangebend und hatten die Partie im Griff. Bei einem Kerschbaum-Freistoß aus 17 Metern fehlte nicht viel (40.). Vier Minuten später führte die schönste Kombination im Spiel zum Ausgleich. Nach einem Einwurf landete der Ball über Schick, Bajic und Greil, der zur Mitte gab, bei Burgstaller, der aus sechs Metern in bester Goalgetter-Manier verwertete.
Hitzige Schlussphase
Einen Doppelschlag verhinderte der VAR. Ein Kerschbaum-Abschluss ging an die Stange, dann auf den Kopf von Philipp Köhn und von dort unglücklich ins eigene Tor. Das wurde wegen einer Millimeter-Abseitsstellung nicht anerkannt (45.+1). Auch die ersten Minuten nach Wiederbeginn waren wieder die Wiener am Drücker, Burgstaller scheiterte nach einem Solet-Fehlpass auf dem Weg zum Doppelpack an Köhn (53.). Es blieb allerdings die letzte Topchance der Hausherren in der zweiten Hälfte. Salzburg schnürte den Gegner immer mehr in der eigenen Hälfte ein und war zumindest im Ansatz immer wieder gefährlich.
Treffer gelang aber keiner mehr, auch da Nicolas Capaldo nach Kameri-Zuspiel nicht richtig zum Abschluss kam (75.). Danach wurde es noch einige Male hitzig. Nach einem Gerangel zwischen Konate und Sollbauer, kam der Salzburger mit Gelb davon, der Rapid-Innenverteidiger musste wegen einer Tätlichkeit den Platz vorzeitig verlassen. Danach kam es auch noch zu einem Tumult, da die Salzburger nach einem von Auer absichtlich ins Out gespielten Pass den Ball nicht wie üblich zurückgespielt hatten. Salzburg gewann damit nach zwölf Auswärtssiegen in Folge wieder einmal nicht in der Fremde.
Zahlen & Fakten zum Spiel
SK Rapid Wien - Red Bull Salzburg 1:1
Wien, Allianz Stadion (14.600)
Schiedsrichter: Altmann.
Tore: 0:1 Konate (15.), 1:1 Burgstaller (44.)
Rote Karte: Sollbauer (81./Tätlichkeit)
Gelbe Karten: Burgstaller, Auer, Schick bzw. Kameri, Pavlovic, Konate, Dedic
Rapid: N. Hedl - Schick, Sollbauer, Moormann, Auer - Kerschbaum, Pejic - Kühn (66. Grüll), Greil (70. Druijf), Bajic (70. Strunz) - Burgstaller (85. Oswald)
Salzburg: Köhn - Dedic, Solet, Pavlovic, Bernardo - Seiwald - Capaldo, Koita (66. Gloukh), Forson (66. Kameri) - Konate, Sesko