Das 334. Wiener Derby findet erneut keinen Sieger. Austria und Rapid trennen sich 1:1. Seit der Eröffnung des neuen Allianz Stadions, hat es bei Rapid noch keinen Derby-Heimsieg gegeben.
Das 334. Wiener Fußball-Derby hat ein 1:1 (1:1) und damit Neo-Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer zumindest einen Teilerfolg gebracht. Im Geisterspiel in Hütteldorf musste Grün-Weiß am Sonntag schon nach 49 Sekunden die Führung der Austria durch Matthias Braunöder verdauen, war in der Folge aber zumindest leicht tonangebend und kam durch den Foulelfer von Ercan Kara (25.) zu einem verdienten Punkt. Für beide Teams reichte eine mäßige Leistung zum Sprung in die Top Sechs.
Rapid ist mit 21 Zählern Fünfter, die punktegleiche Austria Sechster, dahinter lauern Ried (21), Hartberg (20) und die WSG Tirol (19). In der letzten Runde vor der Winterpause gastiert Rapid noch bei der Admira, die Austria empfängt den LASK, der als Zehnter auch nur vier Zähler weniger auf dem Konto hat.
Blitzstart der Austria
Feldhofer nahm im Vergleich zum 2:2 in Ried vier Änderungen vor, einmal mehr fehlte Kapitän Maximilian Hofmann nach seiner Corona-Erkrankung. Die Austria agierte ohne Kapitän Markus Suttner (Hüftprellung), der zuletzt beim 2:1 über Sturm Graz gesperrte Braunöder kehrte in die Startelf zurück.
Just Braunöder war es, der - neben schwacher Defensivarbeit von Grün-Weiß - für einen Paukenschlag sorgte: Der unbedrängte 19-Jährige beförderte eine Hereingabe von Ziad El Sheiwi ins lange Eck und erlegte Feldhofer damit eine erste Prüfung auf.
Unglücklicher Tag von Fountas
Rapid gestaltete in der Folge dann auch das Spiel, agierte dabei aber nur mäßig kreativ. Vor allem Aktivposten Taxiarchis Fountas trat mehrmals in Erscheinung. Der Grieche schoss aus der Drehung über das Tor (10.) bzw. leicht abgefälscht ans Außennetz (18.) und brachte Austria-Goalie Patrick Pentz mit einem zu zentralen Weitschuss nicht in Verlegenheit (18.).
Violett tauchte offensiv hingegen fast völlig ab und verlor noch dazu früh Außenbahnspieler El Sheiwi mit einer Fußblessur. Für ihn wechselte Manfred Fischer vom Zentrum an die Seite, der neu gekommene Can Keles agierte nun neben Stürmer Marco Djuricin. Den Ausgleich konnten sie auch nicht verhindern: Nach einem ungeschickten Foul Eric Martels an Robert Ljubicic agierte Kara vom "Punkt" souverän.
Rapid hätte noch vor der Pause erhöhen können, vor allem Christoph Knasmüllner mit einem Latten-Klopfer beim Freistoß (42.) scheiterte daran nur hauchdünn. Die Austria verzeichnete hingegen lediglich eine weitere Szene, als Martin Moormann einen Keles-Versuch gefährlich abfälschte (45.+1).
Rapid mit besseren Chancen in der Schlussphase
Und doch wären die "Veilchen" fast mit einem Deja-vu in die zweite Hälfte gestartet: Beim behäbigen Spielaufbau der Hausherren intervenierte Djuricin wenige Sekunden nach Wiederbeginn erfolgreich und zog in den Strafraum. Seinen brandgefährlichen Stanglpass fing Filip Stojkovic per Hasardaktion vor Aleksandar Jukic aber noch ab. Und auch wenn Fountas Pentz zu einer weiteren Parade zwang (52.), war die Partie, in der es teilweise hartes Einsteigen und sieben Gelbe Karten gab, nun etwas ausgeglichener.
Für die - wenigen - offensiven Highlights aber sorgte im Dauerregen weiter Rapid. Kara zielte nach sehenswerter Ballmitnahme am langen Eck vorbei (64.), Maximilian Ullmann brachte Pentz mit einem Weitschuss leicht ins Schwitzen (69.). Im Finish verzog Fountas aus gut zwölf Metern bei einer echten Topchance (82./drüber), es blieb beim Remis. Zum fünften Mal in Folge endete damit ein Derby mit einem Unentschieden.