Grazer kassieren nach sechs Erfolgen in Serie die erste Saison-Pleite.
Heimbilanz aufpoliert, Höhenflug gestoppt: Der LASK hat die Siegesserie von Sturm Graz in der Fußball-Bundesliga beendet. Die Linzer gewannen zum Auftakt der siebenten Runde am Samstagnachmittag gegen den zuvor makellosen Tabellenführer mit 2:1 und sind zuhause weiter stark: Seit dem Aufstieg hat die Elf von Trainer Oliver Glasner bei vier Antreten in der Paschinger TGW-Arena noch nicht verloren.
Dogan Erdogan (10.) und Maximilian Ullmann (34.) trafen zunächst, dann hielt LASK-Goalie Pavao Pervan den dritten Saison-Sieg der Athletiker fest. Für die mit sechs Siegen in die Saison gestarteten Grazer verwandelte Deni Alar einen Elfmeter (25.), der letztlich trotz starker zweiter Hälfte zu wenig war. Meister Salzburg könnte nun mit einem Heimerfolg im Schlagerspiel am Sonntag (16.30 Uhr) gegen Rapid bis auf zwei Punkte an die Steirer heranrücken.
Beide Trainer setzten in der mit 6.009 Zuschauern ausverkauften Arena jeweils in der 3-4-3-Formation auf altbewährte Kräfte: Ex-ÖFB-Teamspieler Emanuel Pogatetz beim LASK sowie Sturm-Kapitän Christian Schulz kamen in der Verteidigung zu ihrem Startelf-Saisondebüt.
Alar glich per Elfmeter aus
Die Gastgeber starteten forsch und suchten auch gegen den Tabellenführer früh ihr Glück in der Offensive. Die größte Stärke der Linzer sind aber nach wie vor die Standards: Ein Freistoß von Erdogan aus halblinker Position senkte sich über Freund und Feind vorbei zum 1:0 ins Tor (10.).
Sturm reagierte mit zwei gefährlichen Offensivaktionen, doch Pervan drehte eine beherzten Distanzschuss von Alar noch an die Lattenoberkante (12.). Wenig später war der Torhüter bei einem Huspek-Flachschuss auf den Posten (16.). Danach fiel dem Leader gegen die ambitioniert auftretenden Oberösterreicher wenig ein - bis Peter Zulj im Strafraum von LASK-Verteidiger Christian Ramsebner gelegt wurde.
Deni Alar verwertete den fälligen Strafstoß und erzielte damit auch im vierten Spiel hintereinander das erste Grazer Tor. Die Linzer verstanden es aber auch nach dem ersten Saison-Gegentor zuhause die in der ersten Hälfte teils vogelwild agierende Sturm-Defensive zu überwinden.
Pervan hielt Sensation fest
Nach Peter Michorls Chip über die Abwehr, rauschte Ullmann nach Bruno-Vorlage erfolgreich aus dem Rückraum heran (34.). Nachdem ein Treffer des wiedergenesenen Rene Gartler wegen Abseits nicht zählte (39.), ließ Michorl aus guter Einschussposition die Chance auf das 3:1 aus (42.). Sturm-Trainer Franco Foda dürfte einiges nicht gepasst haben. Denn mit James Jeggo für den gelbverwarnten Sandi Lovric und Philipp Zulechner für Marvin Potzmann brachte der Deutsche mit Beginn der zweiten Hälfte ungewohnt früh zwei neue Kräfte.
Mit veränderter Spielanlage drängten die Grazer auf den Ausgleich: Bei einem Zulechner-Kopfball rettete Pogatetz per Kopf (48.), danach fielen Abschlüsse von Dario Maresic (46.), Alar (57.) und Thorsten Röcher (61.) mit zu wenig Nachdruck aus.
Sturm blieb das bessere Team, biss sich aber bis zuletzt an Pervan die Zähne aus. Die größte Ausgleichsmöglichkeit ließ Alar aus, der nach Huspeks Pass in den Rückraum frei stehend am Tor vorbei zielte (79.). In der Schlussphase rettete wieder Pervan: Der 1,94 m große Goalie fischte einen gut gesetzten Kopfball von Sturms Neuerwerbung Emeka Friday Eze aus dem Kreuzeck (84.).