Rekordmeister nur noch einen Punkt hinter Leader Austria.
Rapid Wien ist dem in der Fußball-Bundesliga führenden Stadtrivalen Austria bis auf einen Punkt nahegerückt. Die Hütteldorfer rangen das neue Schlusslicht SV Ried am Samstag in der 19. Runde ohne zu glänzen zu Hause mit 2:1 (1:1) nieder und sind vorerst Tabellenzweiter. Stefan Schwab (22.) und Philipp Schobesberger (76.) drehten die Partie. Thomas Murg hatte die Rieder in Führung geschossen (19.).
Barisic vertraut Strebinger
Rapid-Trainer Zoran Barisic rotierte nach der jüngsten 1:2-Niederlage bei der Admira zurück. Im offensiven Mittelfeld agierte Stefan Nutz hinter der harmlosen Solospitze Philipp Prosenik. Die zuletzt blessierten Louis Schaub und Kapitän Steffen Hofmann saßen wie Deni Alar auf der Bank. Im Tor erhielt Richard Strebinger trotz seiner Fehler bei der Admira als Ersatz für den lange verletzten Stammkeeper Jan Novota erneut das Vertrauen.
Die Rieder begannen wie am Mittwoch bei ihrem Sieg in Altach (3:1), verloren aber bereits Mitte der ersten Hälfte Allrounder Florian Hart mit einer Oberschenkelverletzung (29.). Davor hatte Murg bereits den ersten echten Innviertler Angriff erfolgreich abgeschlossen. ÖFB-Teamspieler Florian Kainz sprang der Ball zu weit von der Brust. Den folgenden Querpass von Dieter Elsneg verwertete Murg, der in der Aktion zuvor womöglich im Abseits gestanden war.
Hütteldorfer dominieren
Rapid hatte vor 12.700 Zuschauern zwar etwas mehr Spielanteile, präsentierte sich im Aufbau aber erneut fehlerhaft. Bei einem ersten gefährlichen Ball von Kainz war Thomas Gebauer auf dem Posten (6.). Auch einen Versuch von Stefan Nutz parierte der Ried-Torhüter (20.). Bei einem Flachschuss von Schwab, der sich energisch gegen Gernot Trauner durchgesetzt hatte, war er zwei Minuten später aber machtlos. Der 25-Jährige traf aus 18 Metern ins linke Eck.
Nach Seitenwechsel erhöhte Rapid etwas die Schlagzahl. Mario Sonnleitner nach einer Freistoßflanke von Nutz (46.) und Kainz völlig freistehend nach Zuspiel von Philipp Schobesberger (50.) vergaben aber jeweils per Kopf. Ein Gewaltfreistoß von Thanos Petsos ging knapp neben das Tor (62.). Die größte Rieder Chance ließ der eingewechselte Clemens Walch aus, nachdem ihm der nicht immer sichere Strebinger eine Flanke vor die Füße gelenkt hatte (53.).
Wikinger können gegen Rapid nicht gewinnen
Kurz nach Beginn der Rapid-Viertelstunde wurde der grün-weiße Anhang erlöst. Nach Idealpass von Kainz bediente Stefan Stangl eigentlich Prosenik. Der Stürmer traf den Ball aber nicht richtig, und Schobesberger staubte zum 2:1 ab. Den Matchball ließ der eingewechselte Alar aus, der den Ball im Konter an Gebauer und dem Tor vorbeischoss (90.).
Rapid feierte dennoch nicht nur den dritten Sieg in den vergangenen vier Ligaspielen, sondern auch den neunten in Folge gegen Ried. Die Oberösterreicher sind ein gern gesehener Gast in Wien. Bei mittlerweile 38 Ligaantritten bei Rapid haben die "Wikinger" noch nie gewonnen. Der bisher letzte Punktegewinn bei den Grün-Weißen gelang am 31. Juli 2011 mit 0:0.
Rote Laterne für Ried
Rieds Erfolgsserie ging nach zuletzt drei Siegen seit der Länderspielpause zu Ende. Zum Jahresabschluss wartet am Samstag ein im Abstiegskampf nicht unwesentliches Heimduell mit dem WAC. Rapid bekommt es nächsten Sonntag im großen Schlager auswärts mit Meister Salzburg zu tun. Davor geht es am Donnerstag im Europa-League-Heimspiel gegen Dinamo Minsk im Fernduell mit Villarreal noch um den Gruppensieg.
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Der SK Sturm hat zum Start der Rückrunde in der Fußball-Bundesliga am Samstag einen weiteren Rückschlag einstecken müssen. Die Grazer mussten im Heimspiel gegen die Admira nach einem Gegentreffer in der 96. Minute den Ausgleich zum 1:1-(1:0)-Einstand hinnehmen. Die nun schon vier Spiele sieglosen Steirer verpassten damit den Sprung auf den weiter von der Admira eingenommenen vierten Tabellenrang.
Last-Minute-Tor rettet Admira
Der eine Viertelstunde vor Schluss eingewechselte Peter Zulj traf in der UPC-Arena praktisch aus der letzten Aktion des Spiels. Sascha Horvath hatte Sturm bereits in der 9. Minute in Führung gebracht. Ein am Ende mit vielen Emotionen geführtes Spiel beendeten die Hausherren nur zu neunt. Sturm-Kapitän Michael Madl wurde in der 70., Teamkollege Marvin Potzmann in der 88. Minute mit Gelb-Rot ausgeschlossen.
Sturm erwischte wie schon beim 1:2 gegen die Austria einen Blitzstart, wobei Horvath abermals als Torschütze erfolgreich war. Der für den verletzten Roman Kienast erstmals in dieser Saison von Beginn an aufgebotene Bright Edomwonyi setzte sich gegen die Admira-Defensive energisch durch und legte für den U21-Teamspieler auf, der überlegt einschoss.
Sturm steigert sich
Die ob des bisherigen Saisonverlaufs unzufriedene Sturm-Anhängerschaft durfte jubeln. Sie äußerte in den ersten Minuten in einem großflächigen Transparent erneut den Wunsch nach professionellen Strukturen im Verein. Die Elf von Trainer Franco Foda präsentierte sich in einem temporeichen Spiel, in dem die Präzision jedoch mitunter fehlte, jedenfalls verbessert.
Die mit Debütant Markus Pavic eingelaufene Admira deutete aber ebenfalls an, warum sie zuletzt Rapid als Verlierer nach Hause geschickt hatte. Bei einer Doppelchance scheiterte Christoph Knasmüllner zunächst an der Latte, Kapitän Christoph Schößwendter jagte den Abpraller über das Gehäuse (beide 12.). Mit Fortdauer der Partie übernahm Sturm jedoch die Kontrolle über die Partie und führte mit Pausenpfiff verdient.
Grazer schwächen soch selbst
Die ersten Minuten nach dem Seitenwechsel gehörten aber wieder den Gästen: Rene Schicker schoss am langen Eck vorbei (53.). Die Grazer kamen ihrerseits durch Horvath (62.) zunächst zur Möglichkeit auf ihr zweites Tor, schwächten sich aber 20 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit erstmals selbst.
Der bereits in der 55. Minute verwarnte Madl ging im Mittelfeld zu forsch ins Tackling und wurde völlig korrekt des Feldes verwiesen. Die Admira warf danach alles nach vorne, bei Sturm machte sich zunehmend Nervosität breit. Nach Madl war das Spiel auch für Potzmann nach einem unnötig harten Einsteigen vorzeitig zu Ende. Sturm zitterte, schien den Heimsieg dennoch über die Zeit bringen zu können - bis sich Zulj in Szene setzte. Der Offensivmann zog aus über 20 Meter platziert ab und ließ Sturm-Keeper Michael Esser keine Chance.
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Nach zwei Niederlagen en suite ist der SCR Altach am Samstag mit einem 3:0-(2:0)-Erfolg in Grödig wieder auf Tuchfühlung mit dem Tabellenmittelfeld der Fußball-Bundesliga gegangen. Nach der frühen Führung durch Cesar Ortiz (8.) und Hannes Aigner (13.) bissen sich die Grödiger an den zurückhaltenden Gästen die Zähne aus und mussten in der zweiten Hälfte durch Aigner (67.) noch das 0:3 hinnehmen. Damit kamen die achtplatzierten Altacher Grödig (6.) bis auf einen Punkt nahe.
Grödig harmlos, Altach eiskalt Die Salzburger mussten erstmals nach sechs Heimpartien wieder als Verlierer vom Platz und finden sich im Abstiegskampf wieder. Der Vorsprung auf Schlusslicht Ried beträgt vier Punkte. Altach erwischte vor knapp 1.000 Zuschauern einen idealen Start. Ortiz köpfelte schon in der 8. Minute nach einer Tajouri-Ecke unhaltbar für Goalie Pirmin Strasser ein. Nur fünf Minuten später lagen die Gäste durch Aigner bereits 2:0 in Front. Dem schönen Heber des Routiniers war allerdings eine peinliche Abwehrpanne vorausgegangen.
Kerschbaumer war nach einem Maak-Rückpass ohne Bedrängnis ausgerutscht, Aigner erlief sich den Ball und ließ sich nicht zweimal bitten. Altach musste nicht mehr allzu viel für das Spiel tun, die Konterspezialisten aus Grödig waren dazu trotz 70 Prozent Ballbesitz vor der Pause wiederum nicht in der Lage. Während die abwartend agierenden Gäste durch einen Jäger-Kopfball (23./Strasser parierte) eine weitere gute Einschussmöglichkeit vorfanden, brachten die Salzburger mit einem Venuto-Kopfball (36.) und einem Sulimani-Schuss (45.+1) nur zwei halbwegs gefährliche Versuche neben das Tor zustande.
Altach ohne Probleme Das Bild änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht. Grödig lief ideenlos und vergeblich dem Rückstand nach. Der erhöhte sich in der 67. Minute sogar auf 0:3. Wieder war es Aigner, der einen Konter nach Zuspiel von Benedikt Zech souverän abschloss.
Dass wenig später Christian Derflinger immerhin einmal Altach-Goalie Andreas Lukse forderte (69.) und ein gefährlicher Weitschuss von Daniel Schütz knapp am Tor vorbei strich (86.), änderte nichts am Umstand, dass die Vorarlberger die Partie recht problemlos kontrollierten und den Sieg ungefährdet nach Hause spielten. Dafür waren nicht einmal mehr offensive Nadelstiche notwendig.