Bundesliga, 16. Runde

2:1 - Sturm gewinnt Schlager gegen Rapid

27.11.2016

Rapid verliert auch das dritte Spiel unter Canadi.

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Sturm Graz hat seine Erfolglosigkeit in der Fußball-Bundesliga beendet, Platz eins gehalten und Rapid tiefer in die Krise gestürzt. In einem unterhaltsamen Schlager siegten die Steirer am Sonntag in Wien mit 2:1 (1:1) und damit erstmals nach vier Runden. Rapid kassierte beim Heimdebüt von Neo-Trainer Damir Canadi den nächsten Rückschlag und hält bei bereits vier Pflichtspiel-Niederlagen in Folge.

Vor 26.200 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Stadion erzielte Marc Andre Schmerböck in der 81. Minute den entscheidenden Treffer. Sein Versuch aus der Distanz wurde von Rapids Maximilian Hofmann mit dem Knie entscheidend abgefälscht. Die Elf von Franco Foda jubelte nicht unverdient, in der zweiten Spielhälfte erarbeiteten sich die Gäste ein Chancenplus.

Traum-Freistoß zur Führung
Charalampos Lykogiannis hatte Sturm in der 10. Minute mit einem perfekt getretenen Freistoß in Führung gebracht, Giorgi Kvilitaia (13.) keine drei Minuten später ausgeglichen. Rapid liegt als Tabellenfünfter nun bereits 13 Punkte hinter Spitzenreiter Sturm und dem Zweiten Altach. Auf den drittplatzierten Erzrivalen Austria sind es elf Zähler Rückstand.

Nach einer Schweigeminute für den in der Vorwoche mit 45 Jahren verstorbenen Ex-Rapidler Christian Salaba hatte es die Partie von Beginn an in sich. Sturm versteckte sich vor rund 3.000 mitgereisten Anhängern nicht, versuchte früh, Druck auf den Gegner auszuüben - und wurde belohnt. Nach einem Ballgewinn tief in der Rapid-Hälfte fällte Christoph Schößwendter Deni Alar, den Freistoß zwirbelte Lykogiannis aus rund 25 Meter mit links ins Kreuzeck. Richard Strebinger im Gehäuse der Hütteldorfer war chancenlos.

Kvilitaia mit schnellem Ausgleich
Die Mannschaft von Canadi - er setzte im "Sechs-Punkte-Spiel" überraschend auf den erstmals bei den Profis spielenden Osarenren Okungbowa (22) - war gefordert. Sie fand die richtige Antwort. Keine drei Minuten nach dem 0:1 wuchtete Kvilitaia einen Traustason-Eckball zu seinem ersten Liga-Tor ins Netz. Der georgische Teamstürmer hätte gegen bei Standardsituationen nicht sattelfest wirkende Grazer beinahe nachgesetzt. Erneut nach einem Eckball ging der Ball von Kvilitaias Schulter knapp am Tor vorbei (16.).

Aufseiten der Grazer, die Stefan Hierländer (Nebenhöhlen) vorgeben mussten, zwang James Jeggo per Distanzschuss Strebinger zu einer Parade (19.). Nach einem extrem flotten Beginn von beiden Seiten ließ das Tempo danach ein wenig nach. Vor allem bei Rapid schlichen sich Ballfehler ein. Großchance konnte sich bis zum Pausenpfiff keine Mannschaft mehr erarbeiten.

Sturm kommt besser aus Kabine
Okungbowa blieb danach in der Kabine, für ihn kam Ivan Mocinic ins Spiel. Die ersten Minuten nach dem Seitenwechsel gehörten aber Sturm. Strebinger entschärfte zunächst einen Versuch von Bright Edomwonyi (47.), beim anschließenden Eckball warf sich der Goalie auch Alar in den Weg. Der 11-fache Saisontorschütze wartete am Ende zum vierten Mal in Folge auf ein persönliches Erfolgserlebnis.

Während Foda keine Grund zum Wechseln hatte, brachte Canadi Tamas Szanto für den in seinem ersten Ligaeinsatz seit über drei Monaten kaum sichtbaren Philipp Schobesberger. Für Louis Schaub kam mit Matej Jelic dann noch eine frische Offensivkraft, bei Sturm Philipp Zulechner für Edomwonyi. Die gefährlichste Szene der Hausherren ergab sich vorerst nur aus einem Fehler von Christian Gratzei, der an einem Eckball vorbeisegelte (66.).

Erst in der 79. Minute lag der grünweißen Anhängerschaft der Torschrei wieder auf den Lippen. Erneut war es Kvilitaia nach einem ruhenden Ball, der Kopfball des 1,93-Meter-Manns verfehlte aber das Ziel. Zwei Minuten später jubelte nach Schmerböcks Distanzschuss indes die Auswärts-Kurve. Rapid versuchte es danach erfolglos mit der Brechstange, die erste Liga-Niederlage gegen Sturm nach zehn Spielen blieb Realität.

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