Bundesliga: Meister-Gruppe

2:1 - Sturm siegt bei Steirer-Derby in Hartberg

14.06.2020

Sturm Graz hat in der Meistergruppe der Fußball-Bundesliga ein Lebenszeichen von sich gegeben. 

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Mit einem späten 2:1 bei Lokalrivale TSV Hartberg feierten die Grazer den ersten Sieg nach zuletzt vier Niederlagen und liegen nun einen Punkt hinter den fünftplatzierten Hartbergern. Den Gastgebern, die durch ein Tor von Tobias Kainz (9.) lange führten, fehlten fünf Minuten auf den Prestige-Sieg.

 
Hier das Spiel zum Nachlesen im oe24-Liveticker
 
Der bulgarische Teamspieler Kiril Despodow sorgte mit zwei Freistoß-Toren (85., 88.) noch für die Wende. Die Krise der Grazer, die am Sonntag erstmals ohne ihren vier Partien gesperrten Trainer Nestor El Maestro auskommen mussten, dürfte sich auch aufgrund einer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte ein wenig entschärft haben.
 

Hartberg mit früher Führung

Zunächst aber ging Hartberg verdient in Führung. Die Oststeirer brachten die auch wegen Sperren auf fünf Positionen veränderte Sturm-Elf früh in Bedrängnis, die neu formierte Abwehr war früh überwunden: Der Klärungsversuch von Niklas Geyrhofer landete vor den Füßen von Kainz, der Ex-Sturm-Spieler schoss stramm aus über 20 Metern ein. Zuvor hatte sich Sturm-Goalie Jörg Siebenhandl bei einem Eckball an die Stange von Rajko Rep verschätzt.
 
Rep klopfte drei Minuten darauf mit einem Lattenschuss erneut an (12.). Die folgenden Offensivbemühungen der Gäste hatten zunächst keine Durchschlagskraft. Weder der georgische Nationalspieler Otar Kiteishvili noch Despodow fanden mit ihren Einzelaktionen ein Durchkommen. Bis in der 40. Minute Despodow nach Jäger-Ballgewinn alleine auf Goalie Rene Swete loszog, ihn umkurvte und anschließend nur das Außennetz des leeren Tors traf.
 
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Die vergebene Großchance leitete eine Grazer Drangphase nach der Pause ein. Eine Volleyabnahme von Kiteishvili ging knapp vorbei (49.), Despodow vergab vor Swete erneut kläglich (51.) und auch Stefan Hierländer hatte den Ausgleich auf dem Kopf (52./daneben). Sturm haderte mit der Fortune vor dem Tor - und dem Schiedsrichter. Nach einer Attacke von Bakary Nimaga an Anastasios Avlonitis reklamierten die Grazer vergeblich Elfmeter (46.). Sinnbildlich auch: Ein Despodow-Freistoß aus spitzem Winkel, der an die Latte klatsche (54.).
 

Sturm dreht Partie in fünf Minuten

Auf der Gegenseite war Jodel Dossou nach Rep-Zuspiel auf und davon, schob den Ball aber links am Tor vorbei (55.). Hartberg-Trainer Markus Schopp versuchte mit einem Dreifachwechsel die Stabilität zurückzugewinnen, sein Goalie Swete blieb gefordert: Er machte gegen Despodow erfolgreich die kurze Ecke zu (62.). Die Grazer Trainerbank, auf der neben Co-Trainer Nikon El Maestro auch Talentemanager Günther Neukirchner saß, setzte mit den Hereinnahmen von Philipp Huspek, Bekim Balaj (beide 72.) und Jakob Jantscher (83.) weitere Offensiv-Impulse.
 
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Den Umschwung aber brachte die individuelle Klasse von Cagliari-Leihspieler Despodow: Sein Freistoß in der 85. Minute passte via Innenstange genau. Beim zweiten Streich des Bulgaren drei Minuten später machte Swete eine unglückliche Figur. In der Nachspielzeit parierte Siebenhandl einen wuchtigen Rep-Freistoß, der wohl gepasst hätte (91.).
 

Stimmen zum Spiel:

Markus Schopp (Hartberg-Trainer): "Wir haben extrem gut ins Spiel gefunden, haben leider zwei Topchancen auf das 2:0 nicht nutzen können. Nachdem uns das nicht gelungen ist, ist Sturm immer stärker geworden. Am Ende ist es trotzdem bitter, wenn man durch zwei Freistoß-Tore verliert. Vor allem, weil die Fouls, die zu den Freistößen geführt haben, nicht unbedingt notwendig waren."
 
Nikon El Maestro (Sturm-Trainer, Vertretung des gesperrten Nestor El Maestro): "Wir haben sehr nervös begonnen, das hat zur schnellen Führung der Hartberger geführt. Nach 20 Minuten haben wir die Nervosität ablegen können und haben in der Folge viele Chancen vergeben. Am Ende hat es doch noch geklappt. Es war ein enormer Druck, der auf uns lastete. Wir haben dem heute standgehalten. Der Schlüssel zum Erfolg war die Zweikampfstärke und die bessere Defensivarbeit. Nach drei Spielen kommt der Chef zurück und dann wird es noch besser werden. Wir sind guter Dinge, dass wir einen Europacupplatz erreichen."
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