Die Admira kassiert in der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleich gegen Altach und muss sich nur mit einem Punkt zufrieden geben.
Die Admira hat in der Fußball-Bundesliga einen Sieg bei Schlusslicht Altach trotz einer Zwei-Tore-Führung verpasst. Felix Strauss traf für die Vorarlberger am Samstag in der 96. Minute zum späten 2:2-(0:1)-Endstand. Die Südstädter verpassten damit den Sprung auf den zweiten Platz in der Qualifikationsgruppe. Altach fehlen bei sieben ausstehenden Runden weiter zwei Zähler auf den Vorletzten, der nun Hartberg heißt.
Ein Eigentor von Mickaël Nanizayamo (45.+1) in der Nachspielzeit der ersten Spielhälfte brachte die Admira vor etwas mehr als 3.000 Zuschauern auf Kurs. Bei immer stärker werdendem Schneefall legte Stefano Surdanovic (48.) nach einem Patzer von Altachs Torhüter Tino Casali nach. Christoph Monschein verkürzte per Foul-Elfmeter (53.), ehe Strauss in der siebenminütigen Nachspielzeit noch jubelte. Das Spiel musste nach einer Stunde nach Ausschreitungen einiger Altacher Fans kurz unterbrochen werden.
Erst Ende Februar war das Team von Andreas Herzog in Altach zu Gast gewesen. Die Vorarlberger wähnten sich nach dem Erfolg in Ried nun mental gestärkter. Die Partie verlief intensiv, aber ohne große Szenen vor den jeweiligen Toren. Beiden Mannschaften war der Wille, nach vorne zu spielen, nicht abzustreiten. Bei den Altachern begann Monschein im Angriff, bei der Admira lief Österreichs U18-Teamstürmer Filip Ristanic anstelle des erkrankten Marlon Mustapha ein.
Das Schlusslicht forderte Elfmeter, als Noah Bischof im Strafraum von Matthias Ostrzolek zurückgehalten wurde (18.). Die Unparteiischen sahen kein Vergehen mit Folgen. Monschein köpfelte nach einem Freistoß an die Stange, der Stürmer stand bei der Aktion jedoch ohnehin im Abseits (34.). Als die Partie auf ein torloses Remis zur Pause zusteuerte, fiel der Führungstreffer der Admira in die Kategorie Slapstick: Nanizayamo wollte eine Ristanic-Flanke klären, schlug aber ein Luftloch. Via der Kniekehle des Franzosen kam der Ball Richtung Casali, der war überrascht und konnte ihn nicht bändigen.
Für Casali kam es kurz nach Wiederanpfiff noch schlimmer. Zwischenbruggers Rückpass verarbeitete der Keeper schlecht, Surdanovic war zur Stelle und schloss ins leere Tor ab. Es ging munter weiter: Sebastian Bauer traf Stefan Haudum im Admira-Strafraum am Standbein. Ursprünglich als Foul des Altachers gegeben, revidierte Schiedsrichter Stefan Ebner seine Entscheidung nach VAR-Intervention und gab Elfmeter. Der ehemalige Admiraner Monschein schloss gegen Ex-Teamkollege Andreas Leitner souverän ab. Es war das erste Altacher Tor vor heimischer Kulisse seit Mitte Oktober des Vorjahres.
Wie in Pasching gab es danach auch in der Cashpoint-Arena unschöne Szenen. Leitner wurde aus dem Altacher Fansektor offenbar mit Bechern beworfen. Ebner schickte die Teams in die Kabine, nach einer Stadiondurchsage kamen die Spieler nach nur wenigen Minuten Pause wieder aufs Feld. Emotionsgeladen ging es bis zum Schlusspfiff weiter, wobei die abgeklärter agierende Admira durch Surdanovic (85.) zunächst die beste Chance hatte. Aus einem der letzten verzweifelten Angriffe traf Strauss mit einem abgefälschten Schuss aber noch zum Ausgleich.