Double-Sieger Sturm Graz wartet weiter auf den ersten Pflichtspielsieg 2025. Die Steirer müssen sich nach dem Feuer-Schock im eigenen Trainingszentrum beim WAC 0:3 geschlagen geben.
Nach Rapid hat der WAC auch Meister Sturm "erlegt". In der 18. Runde der Fußball-Bundesliga feierte die Elf von Trainer Dietmar Kühbauer am Samstag einen 3:0-(2:0)-Heimerfolg gegen die Grazer. Matchwinner war Dejan Zukic, der in der ersten Hälfte doppelt traf (17., 23.). Zudem vergoldete WAC-Neuzugang Alessandro Schöpf sein Bundesliga-Debüt mit einem herrlichen Tor (83.). Die Lavanttaler entschieden damit auch das zweite Saison-Duell mit dem Double-Sieger mit 3:0 für sich.
- Feuer-Schock für Meister Sturm vor WAC-Kracher
- Österreichs Rekord-Spieler Andreas Ulmer beendet Karriere
Für Sturm war es hingegen ein Tag zum Vergessen, nach dem Brand im Grazer Trainingszentrum in der Nacht folgte in Wolfsberg am Abend der nächste Schock. Das Team von Trainer Jürgen Säumel bleibt zwar mit 37 Punkten vorne, die Wiener Austria kann aber am Sonntag mit einem Derby-Sieg gleichziehen. Der WAC ist mit 32 Zählern Dritter und ist kaum mehr aus den Top 6 zu verdrängen.
+++ Das Spiel im LIVETICKER zum Nachlesen +++
Kurzfristiger Mayulu-Ausfall
Beide Trainer stellten im Vergleich zur Vorwoche kaum um. Da Innenverteidiger Dominik Baumgartner nach einem Infekt nicht rechtzeitig matchfit wurde, musste der Kapitän durch Cheick Mamadou Diabate ersetzt werden. Bei den Steirern hatte Säumel zunächst nur eine Veränderung in der Verteidigung - Emanuel Aiwu für Niklas Geyrhofer - geplant. Allerdings verletzte sich Stürmer Fally Mayulu beim Aufwärmen, wodurch der 19-jährige Leon Grgic kurzfristig in die Startelf rutschte.
Bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt leistete sich Meister Sturm ungewöhnlich viele Fehler im Spielaufbau, die der WAC durch blitzschnelle Umschaltaktionen zu nutzen wusste. Zukic verpasste zunächst die Führung nach einem langen Ball nur knapp (8.), auch Thierno Ballo schoss daneben (11.). Nach einem weiteren Ballverlust der "Blackys" war es schließlich soweit: Zukic veredelte einen langen Ball von Simon Piesinger mit einem strammen Schuss ins lange Sturm-Eck zum 1:0.
Zukic schnürt Doppelpack, Schöpf trifft bei Debüt
Kurz darauf kamen die Gäste bei einem Einwurf der Wolfsberger nicht in den Zweikampf. Ballo servierte Zukic traumhaft das Leder, der eiskalt vor Kjell Scherpen verwertete. Es war der sechste Saisontreffer des Serben. Offensiv war von Sturm lange nichts zu sehen, bis Seedy Jatta nach glänzender Kiteishvili-Vorlage aus wenigen Metern am leeren Tor vorbeischoss (37.). Die Grazer drängten nun auf den Anschlusstreffer vor dem Pausenpfiff - vergeblich. Auf der Gegenseite ließ Ervin Omic die Gelegenheit zum 3:0 aus (42.).
Säumel reagierte zur Pause und brachte Tomi Horvat und Emir Karic für William Böving und Dimitri Lavalee. Erneut besser starteten aber die Gastgeber. Zukic scheiterte nach Jasic-Flanke mit einer sehenswerten Direktabnahme an Scherpen (55.), Ballo blieb zu ungenau (60.). In der 74. Minute brachte Kühbauer Schöpf für den Doppeltorschützen ins Spiel, für den 31-Jährigen war es der erste Einsatz in der heimischen Bundesliga überhaupt. Und der Ex-ÖFB-Teamspieler brauchte keine zehn Minuten, um für Schlagzeilen zu sorgen. Einen Distanzschuss zirkelte Schöpf via Innenstange ins Grazer Gehäuse. Die Partie war damit entschieden.
Nach dem 3:0-Sieg im Herbst in Graz blieben die drei Punkte im zweiten Saison-Duell erneut bei den Kärntnern, die zudem ihren sechsten Pflichtspielsieg in Folge feierten. Für Sturm war es die erste Niederlage in der Liga nach elf ungeschlagenen Spielen. Auf den WAC wartet nun nächsten Samstag ein Auswärtsspiel bei der WSG Tirol, einen Tag später empfangen die Grazer Blau-Weiß Linz.
Zahlen & Fakten zum Spiel
Wolfsberger AC - SK Sturm Graz 3:0 (2:0)
Wolfsberg, Lavanttal-Arena
Schiedsrichter: Talic
Tore: 1:0 Zukic (17.), 2:0 Zukic (23.), 3:0 Schöpf (84.)
Gelbe Karten: Omic, Gattermayer, Jasic bzw. Kiteishvili, Malic
WAC: Polster - Diabate, Nwaiwu, Wimmer - Jasic (87. Matic), Piesinger, Zukic (74. Schöpf), Omic (66. Agyemang), Ullmann - Gattermayer (74. Pink), Ballo (87. Sabitzer)
Sturm: Scherpen - Malic, Aiwu, Wüthrich, Lavalee (46. Karic) - Gorenc Stankovic, Kiteishvili - Yalcouye, Böving (46. Horvat) - Jatta, Grgic (62. Camara)