Red Bull Salzburg ist dem sechsten Meistertitel in der Fußball-Bundesliga in Folge wieder ein Stück näher gerückt. Der Titelverteidiger setzte sich am Sonntag nach anfänglichen Problemen gegen Sturm Graz noch klar mit 3:1 durch, gewann damit auch das dritte Spiel der Meistergruppe und baute den Vorsprung auf Verfolger LASK (0:0 gegen St. Pölten) sieben Spiele vor Saisonende auf neun Punkte aus.
Die Salzburger gerieten im ersten Spiel nach der Verkündung des Wechsels von Trainer Marco Rose im Sommer zum deutschen Bundesligisten Borussia Mönchengladbach in der 41. Minute in Rückstand. Der 19-jährige Michael Lema erzielte seinen zweiten Ligatreffer. Fredrik Gulbrandsen (53.), Munas Dabbur (67.) mit seinem 17. Saisontor und Dominik Szoboszlai (71.) drehten die Partie aber noch völlig leistungsgerecht nach der Pause. Salzburg baute zu Hause die eigene ungeschlagene Pflichtspielserie auf mittlerweile 61 Partien aus, in der Liga gab es in der Red Bull Arena 41 Mal en suite keine Niederlage.
Bullen starteten gut in Partie
Die Salzburger starteten gut in die Partie, hatten in der neunten Minute aber Pech. Gulbrandsen wurde von Anastasios Avlonitis im Strafraum gefoult, die Pfeife von Schiedsrichter Julian Weinberger blieb aber stumm. Für den Norweger war es doppelt bitter, war ihm doch auch schon beim 5:1-Kantersieg gegen die Wiener Austria zum Start der Meistergruppe ein klarer Elfmeter vorenthalten worden. Pech klebte zwei Minuten später auch Takumi Minamino an den Füßen, dessen gefühlvoller Heber aus leicht abseitsverdächtiger Position an der Stange landete.
Mit Fortdauer der ersten Hälfte kamen die Grazer besser in die Partie, hielten dagegen und machten den mit Feldvorteilen ausgestatteten "Bullen" mit ihrem extremen Forechecking das Leben schwer. In der Offensive konnten sich die Grazer auch in Szene setzen, ein Schuss (25.) und Kopfball (36.) aus guter Position von Lukas Grozurek fielen noch zu schwach aus. Die Gäste-Führung folgte aber prompt und fiel unter tatkräftiger Mithilfe der Salzburger. Nach einem schlechten Einwurf von Andreas Ulmer verlor der für den gesperrten Diadie Samassekou auf der Sechserposition aufgebotene Zlatko Junuzovic einen Zweikampf mit Sandi Lovric und dessen Zuspiel verwertete Lema am Elfer überlegt.
Die Reaktion der Salzburger ließ nach dem Seitenwechsel nicht lange auf sich warten. Nach einer Szoboszlai-Flanke profitierte Gulbrandsen von einem Missverständnis zwischen Gideon Mensah und Tormann Jörg Siebenhandl und vollendete aus kurzer Distanz zum Ausgleich. Aus einem Doppelpack des Norwegers, der wie Xaver Schlager sein 100. Salzburg-Pflichtspiel bestritt, wurde es nichts, da der 29-jährige Schlussmann bei einem Weitschuss glänzend reagierte (61.).
Dabbur netzt wieder
Bis zur 63. Minute dauerte es, bis Dabbur erstmals seine Gefährlichkeit andeutete, sein Abschluss ging aber knapp am Tor vorbei. Vier Minuten später zappelte der Ball im Netz. Szoboszlais Pass wurde von Juan Dominguez ideal zum Israeli abgefälscht, der Spendlhofer mit einem Haken stehen ließ und einschoss. Szoboszlai krönte seine starke Leistung in Minute 71 auch noch mit einem Tor, tanzte die Sturm-Abwehr nach Ulmer-Zuspiel aus und traf aus spitzem Winkel. Aus einem Freistoß (73.) hätte der Ungar beinahe noch einen Doppelpack geschnürt. Für die Hausherren gab es aber auch schlechte Nachrichten, schied der erst von einer Verletzung zurückgekehrte "Joker" Marin Pongracic doch neuerlich mit einer Oberschenkel-Muskelblessur aus.
Von den Grazern war in Hälfte zwei gar nichts mehr zu sehen. Salzburg feierte damit völlig verdient im 25. Saisonspiel den 20. Sieg. Die Grazer fielen in der Tabelle vom dritten auf den fünften Platz zurück, der Rückstand auf den Neo-Dritten WAC beträgt aber nur einen Zähler.
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