Die Hütteldorfer verloren am Sonntag auswärts gegen die SV Ried trotz zweimaliger Führung mit 3:4 und kassierten damit die erste Liga-Saisonniederlage.
Statt die Tabellenspitze zu erklimmen, ist Rapid in der Fußball-Bundesliga auf den dritten Platz zurückgefallen. Die Hütteldorfer verloren eine verrückte Partie zum Abschluss der 8. Runde in Ried mit 3:4 und liegen weiter zwei Punkte hinter dem am Samstag Sturm Graz mit 1:3 unterlegenen Leader Salzburg zurück. Hinter den punktgleichen LASK fiel man wegen des schlechteren Torverhältnisses zurück. Die Generalprobe für das Europa-League-Donnerstag-Duell bei Dundalk misslang.
Die Innviertler fügten den Wienern nach zuvor fünf Siegen und zwei Remis die erste Saisonniederlage zu. Ein Doppelpack von Christoph Knasmüllner (14., 51.) und ein Eigentor von Constantin Reiner (65.) waren am Ende zu wenig für Zählbares auf Rapid-Seite. Zum Matchwinner in der leeren Josko Arena avancierte mit Marco Grüll (87.) ein Stürmer, der am Ende der Sommer-Transferzeit beinahe bei Rapid gelandet wäre. Zuvor hatten Srdjan Grahovac (25./Eigentor), Bernd Gschweidl (40.) und Reiner (71.) für die neuntplatzierten Hausherren getroffen. Mit Dietmar Kühbauer (Rapid) und Gerald Baumgartner (Ried) fehlte auf beiden Seiten der Chefcoach krankheitsbedingt.
Die Hütteldorfer legten beinahe einen klassischen Fehlstart in Form eines kuriosen Eigentores hin, so landete ein Ullmann-Klärungsversuch an der eigenen Stange (7.). Nach dem daraus resultierenden Eckball köpfelte Reiner daneben (8.). Auf der anderen Seite führte die erste Torchance zum Erfolg - dank tatkräftiger Rieder Mithilfe. Balakiyem Takougnadi haute an einer Schick-Flanke vorbei, weshalb sich Knasmüllner im Strafraum in aller Ruhe den Ball zurechtlegen und einschießen konnte.
Die Rieder waren aber nicht verunsichert, hielten die Partie offen und kamen äußerst glücklich zum Ausgleich. Nach einem Nutz-Eckball köpfelte der überraschend an den Ball gekommene Grahovac ins eigene Netz. Grüll hätte beinahe für einen Rieder Doppelschlag gesorgt, schoss aber ins Außennetz (26.). Die Hausherren hatten Oberwasser und drängten auf die Führung, die auch noch vor dem Seitenwechsel fiel. Grahovac verlor unnötig den Ball, die Rieder schalteten schnell um, Grüll zog seitlich in Richtung Tor und seine Hereingabe vollendete Gschweidl im Zentrum mit einer Direktabnahme. Für den Ex-Wolfsberger war es der erste Ligatreffer im Ried-Dress.
Die Rapid-Antwort ließ nach Wiederbeginn nicht lange auf sich warten. Zuerst setzte Knasmüllner einen Volley noch daneben (49.), dann staubte er nach einem nur kurz von Ried-Tormann Samuel Sahin-Radlinger abgewehrten Ullmann-Weitschuss aus fünf Metern ab. Der Tormann-Patzer sollte nicht das letzte Geschenk an diesem Tag bleiben. Nach einem Rapid-Konter lenkte Reiner eine Fountas-Hereingabe unglücklich ins eigene Tor ab. Ex-Rapid-Goalie Sahin-Radlinger bewahrte sein Team gleich darauf im Duell mit Fountas vor dem 2:4 (67.). So blieb Ried im Spiel und schaffte auch neuerlich den Ausgleich. Reiner besserte seinen Fehler quasi aus, verlängerte einen von Reifeltshammer weitergeleiteten Nutz-Freistoß ins Eck.
Radlinger hielt in der Folge auch einen Kara-Kopfball sensationell (76.). Ried war effektiver und drehte die Partie noch komplett. Nach einer ausgelassenen Doppelchance von Julian Wießmeier und Marcel Ziegl (86.) versetzte Grüll nach toller Vorarbeit von Ante Bajic den ohne die nicht einsatzfähigen Kelvin Arase, Leo Greiml, Dejan Ljubicic und Dejan Petrovic angetretenen Rapidlern den "Todesstoß". Damit durfte Gerhard Schweitzer am Ende über den zweiten Sieg in Folge jubeln, im Gegensatz zu Rapids Co-Trainer Manfred Nastl.