Bundesliga: Meister-Gruppe
5:1-Sieg: Bullen gegen Sturm weiter in Torlaune
10.06.2020Red Bull Salzburg marschiert weiter scheinbar unaufhaltsam Richtung siebenten Meistertitel en suite in der Fußball-Bundesliga.
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Der Serienchampion feierte einen 5:1-(4:1)-Sieg bei Sturm Graz. Matchwinner war der Ungar Dominik Szoboszlai mit einem Triplepack (8., 10., 43.). Sturm beendete die Partie nach Ausschlüssen von Lukas Spendlhofer (24.) und Isaac Donkor (71.) nur zu neunt.
Dazu trafen auch erneut Patson Daka (21.) mit seinem bereits 22. Saisontor sowie Hwang Hee-chan (66.) für die "Bullen". Stefan Hierländer (16./Freistoß) verhinderte mit dem zwischenzeitlichen 1:2 den sechsten Zu-Null-Sieg in Serie des Titelverteidigers. Während Salzburg den bereits siebenten Pflichtspielsieg en suite feierte und nun sieben Punkte vor Verfolger Rapid (1:0 beim LASK) liegt, war es für Sturm die bereits vierte Niederlage hintereinander (Torverhältnis 2:13). Da Hartberg 4:2 beim WAC siegte, fehlen nun schon vier Zähler auf Platz fünf.
Szoboszlai eröffnete den Trefferreigen in der achten Minute, als er einen Freistoß aus 28 Metern mit 97 km/h über die Mauer ins Kreuzeck jagte. Nur wenig später jubelte der 19-Jährige erneut, nachdem er einen Idealpass von Zlatko Junuzovic mustergültig ins lange Eck schoss. Nach einem Freistoß von Hierländer aus rund 25 Metern durfte Sturm aber kurzzeitig Hoffnung schöpfen. Der Ball sprang dabei unmittelbar vor Tormann Cican Stankovic auf, trotzdem schien er nicht unhaltbar.
Danach wurde es hektisch, als Sturm-Coach Nestor El Maestro nach einem Luftkampf von Salzburgs bereits mit Gelb verwarnten Mittelfeldspieler Majeed Ashimeru mit Lukas Jäger vehement einen Ausschluss forderte. "Hast du keine Eier oder was?", schrie der Serbe u.a. in Richtung Schiedsrichter Harald Lechner und kassierte dafür am Ende selbst Rot (18.). Doch auch von der Tribüne war der Coach in der Folge aufgrund der Geisterspielkulisse weiter gut zu hören für seine Profis.
Diese mussten nur drei Minuten später bereits das dritte Salzburg-Tor zur Kenntnis nehmen: Nachdem ein Weitschuss von Karim Adeyemi an die Latte geknallt war, brauchte Daka nur noch abzustauben. Und als dann auch noch Spendlhofer nach einem Foul an Jerome Onguene sofort die Rote Karte sah (24.), war die nächste Sturm-Niederlage in der Meistergruppe endgültig vorzeitig besiegelt.
Kurz vor der Pause ließ Szoboszlai erneut seine Klasse aufblitzen, als er sich den Ball in sehenswerter Manier vorlegte und diesen anschließend aus gut 20 Metern perfekt ins Eck schoss. Die ballsicheren Salzburger verwerteten damit auch ihre vierte Chance in der ersten Hälfte und schalteten naturgemäß nach dem Wechsel mit Blick auf die vielen englischen Wochen zurück.
Hwang sorgte dennoch nach Adeyemi-Pass und einem eleganten Haken, mit dem er im Strafraum gleich zwei Grazer ausstiegen ließ, für den Endstand. Dank Tormann Jörg Siebenhandl, der im Duell mit Junuzovic (50.), Mergim Berisha (61.) und Onguene (80.) jeweils die Oberhand behielt, blieben Sturm noch weitere Gegentore erspart. Nach der Gelb-Roten für Donkor wegen wiederholten Foulspiels verteidigten die Steirer nur noch.
Stimmen zum Spiel:
Nestor El Maestro (Sturm-Trainer): "Es muss ziemlich alles für eine Mannschaft laufen, dass man ein Ergebnis erzielt gegen Salzburg. Das ist heute nicht passiert. Wir haben mit dem nötigen Willen, Leidenschaft, Intensität angefangen. Allerdings sind wir auf eine starke Mannschaft gestoßen, die ebenfalls extrem leidenschaftlich und intensiv gespielt hat. Sie haben einen herrlichen Treffer erzielt, der zweite Schuss geht ins Kreuzeck rein. Das sind Sonntagsschüsse, die auch bei Salzburg nicht jedes Mal fallen. Dann wird es schwierig, mit den Ausschlüssen war das Spiel vorbei. Wir haben aber charakterstark gekämpft bis zum Schluss. Wir haben nicht aufgegeben."
Zur Roten Karte gegen ihn sagte El Maestro: "Ich habe mich beim Schiedsrichter entschuldigt. Ich habe natürlich nicht profitiert vom Geisterspiel. Jede Entscheidung des Schiedsrichters ist berechtigt. Live hat es direkt vor mir gekracht, es hat nach Überhärte ausgesehen. Ich habe aus einem Reflex versucht, einen Vorteil für meine Mannschaft herauszuarbeiten. Es war zu viel, zu lange, wenn ich das jetzt sehe. Dass keine Leute im Stadion waren, war nicht vorteilhaft."
Dominik Szoboszlai (dreifacher Torschütze für Salzburg): "Ich bin zufrieden mit meiner Leistung und auch mit der der Mannschaft. Das war richtig stark, wir sind reingegangen, dass wir alles geben - und das haben wir getan. Wir gehen rein, um alle Spiele zu gewinnen. Wenn wir unsere Leistung bringen, werden wir Meister sein."