Niederösterreicher beklagen 15 Corona-Fälle - Immerhin: Wichtigkeit der Partie überschaubar.
Fußball-Bundesligist FC Admira beklagt 15 Corona-Fälle unter Spielern der ersten Mannschaft. Das Heimspiel gegen den SCR Altach in der letzten Bundesliga-Runde der Saison am Freitag (19.00 Uhr) wackelt deshalb. Die Niederösterreicher wollen Spieler vom Amateure-Team oder etwa der U18 hochziehen, um den Matchkader mit zumindest 14 gesunden Feldspielern und zwei Torhütern wie vorgeschrieben stellen zu können.
Ansonsten kann der betroffene Club laut Corona-Präventionskonzept eine Verschiebung beantragen. Stand Donnerstagvormittag war dies eine denkbare Variante, die Bundesliga wollte sich mittags zur Causa äußern. "15 Spieler sind weg, wir müssen schauen, dass wir bis morgen überhaupt ein wettkampffähiges Team auf die Beine stellen", sagte Admira-Trainer Klaus Schmidt der APA. Die Youngsters könnten gemäß der seit kurzem gültigen Verordnung vor theoretisch bis zu 3.000 Zuschauern spielen.
Virus grassierte im Klub
Zunächst hatten diverse Tageszeitungen darüber berichtet. Die Krankheitsverläufe der Infizierten sind laut Schmidt "überschaubar, sie sind noch alle am Anfang". Die gesunden Spieler werden nun täglich neu getestet. Schmidt: "Wir müssen jeden Tag noch mit neu infizierten Leuten rechnen." SARS-Cov-2 grassiert schon längere Zeit im Club, zunächst waren Büromitarbeiter betroffen gewesen.
Statt eines ruhigen Saisonkehraus - beide Teams haben den Klassenerhalt geschafft und kämpfen nicht mehr um den Europacup - droht nun sogar eine Absage. "Es ist keine massive Verzerrung des Bewerbs, wir nehmen kaum mehr Einfluss auf andere Platzierungen. Das ist das einzige Positive dabei", sagte Schmidt.
Unter der Leitung des Steirers hat die Admira mit fünf Zählern aus vier Spielen den Klassenerhalt geschafft. Sein Vertrag läuft derzeit mit Saisonende aus. "Ich gehe davon aus, dass bis spätestens bis Freitag klar gemacht wird, in welche Richtung es geht. So will niemand in den Urlaub gehen", sagte Schmidt.
Altach muss warten
Altach harrte in den Mittagsstunden noch der Dinge. Das Team plante um 13 Uhr, die Busreise gen Osten anzutreten. "Wir würden gerne morgen spielen", sagte Geschäftsführer Christoph Längle. Er erhoffte sich baldige Gewissheit. "Wir hätten nur gern Klarheit. Was wir nicht brauchen, ist, dass wir auf halber Strecke wieder umdrehen müssen."
Tabellarisch kann der SCR gegen die Admira Rang drei in der Qualifikations-Gruppe festigen. Vom punktgleichen Verfolger Ried trennt die Altacher momentan ein um zwei Tore besseres Torverhältnis. Ried empfängt die Wiener Austria.
Obwohl auch bei Altach fast alles geklärt ist, hat Damir Canadi noch etwas vor, wie der Trainer am Mittwoch durchblicken ließ. "Wir halten die Spannung hoch und wollen die Saison mit einem versöhnlichen Ergebnis zu Ende bringen", sagte Canadi. Ehe es in die kurzen Ferien geht, hatte er nach Meisterschaftsende noch vier Trainingstage geplant. Stattdessen gibt es nun möglicherweise einen Liganachtrag.