Bundesliga, 23. Runde

Altach blamiert Austria - "Bullen" siegen

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"Veilchen" verpassen den Sprung auf Platz zwei. Salzburg & Admira siegen.

Der SCR Altach kann auch unter Coach Martin Scherb gewinnen. Die Vorarlberger setzten sich im dritten Frühjahrsspiel am Samstag bei der Wiener Austria 3:1 (2:0) durch und sicherten damit den zweiten Tabellenrang in der Fußball-Bundesliga mit nun fünf Punkten Vorsprung auf die drittplatzierten Favoritner ab. Der Rückstand auf Leader Salzburg beträgt nach wie vor drei Zähler.

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Nach einem Remis bei Admira Wacker Mödling (1:1) und einer Niederlage gegen SKN St. Pölten (1:2) fixierten Nicolas Ngamaleu (4.) und der bärenstarke Nikola Dovedan (29., 58./Elfmeter) mit seinen Saisontoren sieben und acht Altachs ersten Sieg im Jahr 2017. Die Wiener kassierten aufgrund von Nachlässigkeiten in der Defensive nach dem klaren 4:0 bei Sturm Graz wieder einen Rückschlag, vor allem im Titelkampf ging entscheidender Boden verloren.

Anstatt Wiedergutmachung zu betreiben für das 1:5 in Altach Anfang November, setzte es die nächste Pleite im direkten Duell mit dem Sensationsteam der laufenden Saison. Dass die Austria dank des späten 1:3 durch Raphael Holzhauser (89./Elfmeter) weiterhin als einziges Team in jedem Saisonspiel getroffen hat, war kein Trost.

Teenager debütiert für Violett

Austria-Coach Thorsten Fink war durch die Ausfälle von Petar Filipovic (verletzt) und Tarkan Serbest (gesperrt) zu Umstellungen gezwungen. Der Deutsche verhalf dem 17-jährigen Alexander Borkovic in der Innenverteidigung etwas überraschend zu seinem Ligadebüt. Im defensiven Mittelfeld durfte Abdul Kadiri Mohammed nach zuvor nur zweiminütiger Spielzeit erstmals von Beginn an ran.

Die Altacher mussten kurzfristig den Ausfall des angeschlagenen Goalies Andreas Lukse wegstecken, Martin Kobras sprang ein. Lukas Jäger kam nach seiner Sperre zurück ins Team, im Mittelfeld gab zudem Louis Ngwat-Mahop nach Verletzungspause sein Comeback.

Die Gäste erlebten einen Traumstart. Ein weites Schreiner-Zuspiel leitete Dovedan in den Lauf von Ngamaleu weiter, der sich im Zweikampf mit Lukas Rotpuller durchsetzte und Osman Hadzikic überhob (4.). Sechs Minuten später wirkte Rotpuller neuerlich unsicher, diesmal hatte er aber Glück, dass ein Foul an Dovedan als letzter Mann nicht geahndet wurde.

Altach
© GEPA

(c) GEPA

Austria fehlt Durchschlagskraft

Die Austria versuchte in der Folge mehr für die Offensive zu machen, hatte auch deutlich mehr Ballbesitz, kam aber vor der Pause nur einmal in die Nähe eines Torerfolgs. Nach einer Holzhauser-Flanke kam Alexander Grünwald nicht richtig zum Abschluss, Philipp Netzer konnte gerade noch klären (24.). Die Altacher erwiesen sich demgegenüber als Meister der Effizienz, profitierten aber neuerlich von Austria-Fehlern.

Ngamaleu wurde von Borkovic nicht am Schuss gehindert, den haltbaren Abschluss ließ Hadzikic aus und Dovedan staubte im Rutschen zum 2:0 (29.) ab. In der Defensive standen die Altacher gut gestaffelt und bombensicher.

Daran bisschen sich die Wiener auch nach dem Seitenwechsel die Zähne aus. Trotz forschem Start in die zweite Hälfte gelang der Anschlusstreffer nicht, da der letzte Pass nicht ankam. Ausgerechnet in der größten Druckphase der Hausherren machte Altach alles klar. Mohammed ging im Strafraum ungestüm in einen Zweikampf mit Dovedan und der Gefoulte traf souverän vom Punkt zum 3:0 (58.).

Altach bleibt ein Angstgegner

Die Austria hatte hingegen weiter kein Glück, ein Grünwald-Freistoß landete an der Latte (70.), ein weiterer Abschluss des Regisseurs ging daneben (76.). Der Ehrentreffer glückte Holzhauser dann doch noch. Der Ex-Deutschland-Legionär verwandelte einen Elfmeter trocken, nachdem Lucas Galvao Austrias Felipe Pires niedergegrätscht hatte (89.).

Das änderte nichts daran, dass Altach allmählich zu einem Angstgegner der Wiener avanciert. Dovedan und Co. gewannen vier der fünf jüngsten direkten Aufeinandertreffen.

Oberlin schießt Salzburg zum Arbeitssieg

Auch ohne den zu Vertragsgesprächen nach China geflogenen Goalgetter Jonatan Soriano hat Meister Salzburg Mattersburgs kleine Erfolgsserie am Samstag gestoppt. Der von Altach zurückgeholte Dimitri Oberlin (61.) schoss die "Bullen" in der 23. Runde zu einem glanzlosen 1:0-Heimsieg über die Burgenländer und unterstrich seine Bedeutung für den Liga-Leader, der weiter drei Punkte vor Altach liegt.

Sorianos Absenz war schon vor dem Spiel zum großen Thema avanciert. Der 31-jährige Goalgetter (120 Tore in 144 Ligapartien) soll für kolportierte zehn Millionen Euro zu Beijing Guoan wechseln. Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund bestätigte gegenüber "Sky" die Verhandlungen. Man habe eine "außergewöhnliche Summe" in Aussicht. Eine Entscheidung werde bald fallen, das Transferfenster in China schließt am Dienstag.

Oberlin, der bei seinem ersten Auftritt für Salzburg seit 15. Mai 2016, in der Jokerrolle agierte, gab bei Trainer Oscar Garcia jedenfalls ein gelungene Bewerbung in eigener Sache ab. Schon im Herbst hatte er als Leihspieler in Altach neun mal getroffen. Der 19-Jährige sorgte für den siebenten Sieg Salzburgs hintereinander, Mattersburg musste nach zwei Dreipunktern en suite wieder als Verlierer vom Platz. In der Tabelle liegen die Burgenländer weiter punktegleich mit Schlusslicht Ried auf Rang neun.

"Bullen" haben lange ihre Mühe

Altach, mit Salzburgs Leihgabe David Atanga und dem Debüt von Cesar Ortiz, zeigte hohe Laufbereitschaft, machte den Hausherren das Leben schwer. Auch deshalb gestaltete sich der Spielaufbau des Meisters vor allem in der ersten halben Stunde schleppend. Altach kam durch Thorsten Röcher sogar zu einer gefährlichen Chance, die Alexander Walke zunichtemachte (17.).

Oberlin
© GEPA

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Zuvor hatte Stefan Lainer per Kopf die erste gute Möglichkeit der Hausherren (14.) vergeben. War dieser Ball noch daneben gegangen, erwies sich in den folgenden Szenen Mattersburg-Goalie Markus Kuster als Retter: Nach einer halben Stunde war er gegen Lainer zur Stelle, kurz danach lenkte er einen Schuss Takumi Minaminos an die Stange (37.).

Oberlin wird zum Matchwinner

Oscar brachte in der Pause nicht nur Andreas Ulmer für Christian Schwegler, sondern auch den von Altach zurückgeholten Stürmer Oberlin. Zehn Minuten nach Wiederbeginn war es aber neuerlich Minamino, der für allerhöchste Gefahr sorgte. Und wieder lenkte Kuster - diesmal per Fuß - den Ball an die Stange. Nach gut einer Stunde war der 23-Jährige dann aber chancenlos: Oberlin schoss aus Kurzdistanz nach präziser Hereingabe von Lainer locker zu seinem zehnten Saisontreffer ein - der vierte für Salzburg insgesamt, der erste seit 11. Mai 2016.

Salzburg brachte den Sieg in der Folge auf recht unspektakuläre Weise über die Bühne, größte Aufreger blieben nicht gegebene Elfmeter. Weil er sich über ein vermeintliches Handspiel im Strafraum zu sehr aufregte, musste Mattersburg-Coach Gerald Baumgartner auf die Tribüne (69.), im Finish hätte es nach einem Foul von Fran an Minamino wohl noch einen Elfer für Salzburg geben müssen.

Ried bleibt durch 0:1 bei Admira Tabellenletzter

Die SV Ried bleibt auch nach der 23. Runde Tabellenletzter der Fußball-Bundesliga. Die Innviertler kassierten am Samstag gegen die Admira durch ein Gegentor von Dominik Starkl (90.) eine 0:1-Auswärtsniederlage und liegen damit weiterhin aufgrund der schlechteren Tordifferenz hinter dem punktegleichen SV Mattersburg. Der Job von Trainer Christian Benbennek dürfte nun massiv in Gefahr sein.

Dabei präsentierten sich die Rieder im Vergleich zum Heim-1:6 vor einer Woche gegen Red Bull Salzburg diesmal in der Defensive relativ sattelfest. Am brenzligsten wurde es für die Gäste in der Südstadt vorerst nur in der Anfangsphase. In der 7. Minute scheiterte Christoph Monschein an Goalie Thomas Gebauer, drei Minuten später jagte der Admira-Goalgetter den Ball nach Vorlage von Christoph Knasmüllner aus guter Position deutlich über die Latte.

Danach schlichen sich viele Leerläufe in das Spiel, die Bedeutung der Partie im Abstiegskampf führte zu einer gewissen Nervosität auf beiden Seiten. Ried klopfte bei einem von Keeper Andreas Leitner parierten Schuss durch Marcel Ziegl erstmals am gegnerischen Tor an (29.). Die Admira versuchte es in der 37. Minute mit einem Kopfball von Fabio Strauss, der aber von Gebauer entschärft wurde.

Admira Ried
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Joker gelingt der Lucky-Punch

Nach dem Seitenwechsel verflachte das Spiel noch mehr. Die Admira hatte zwar mehr Ballbesitz, kam aber zunächst ebensowenig zu Top-Chancen wie die Oberösterreicher. Deren Defensivspieler Thomas Reifeltshammer hatte in der 87. Minute noch die beste Gelegenheit, sein Kopfball ging relativ knapp über das Tor. Dann aber schlugen die Niederösterreicher doch noch zu - in der 90. Minute war der eingewechselte Starkl mit einem Drehschuss erfolgreich.

Damit holte die siebentplatzierte Admira aus den ersten drei Frühjahrspartien fünf Punkte und vergrößerte den Vorsprung auf Ried auf acht Zähler. Die Innviertler hingegen kassierten ihre fünfte Niederlage in Folge.

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