Bundesliga: Quali-Gruppe
Altach blamiert Austria im Gipfeltreffen
09.06.2020
Im Spitzen-Duell der Quali-Gruppe enttäuscht die Wiener Austria zuhause gegen Altach. Die Vorarlberger setzen sich 2:0 durch.
Altach hat sich in der Qualifikationsgruppe der Fußball-Bundesliga an die Spitze gesetzt. Die Vorarlberger schlugen die Austria am Dienstagabend in Wien mit 2:0 (1:0) und ließen den bisherigen Spitzenreiter damit hinter sich. Daniel Nussbaumer traf bereits nach 21 Sekunden für die Altacher. Es war das schnellste geschossene Tor der laufenden Saison.
Ein Eigentor von Erik Palmer-Brown (52.) besiegelte die Niederlage der Austria. Die Favoritner hätten sich mit einem Heimsieg von den Konkurrenten absetzen können. Eine Stunde spielte die Austria nur zu zehnt, nachdem Maximilian Sax (31.) nach einer Unsportlichkeit die Gelb-Rote Karte kassiert hatte. Nach elf ungeschlagenen Spielen in Folge ging die Elf von Christian Ilzer damit wieder als Verlierer vom Feld. Altachs Alex Pastoor durfte derweilen den ersten Sieg in der Quali-Gruppe bejubeln.
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Blitz-Start der Altacher
Nach den früher angepfiffenen Partien war die Ausgangslage keine schlechte für die Austria. Die Wiener hatten wieder kräftig rotiert und liefen in ihrer schon gegen die Admira gesehenen Idealformation ein - und außerdem in einen klassischen Fehlstart. Altach kombinierte sich vom Anstoß weg nach vor, der von Beginn an aufgebotene Sidney Sam brachte Nussbaumer in Szene, der Patrick Pentz keine Chance ließ. Für den als Spitze aufgebotenen 20-Jährigen war es sein erster Ligatreffer überhaupt.
Altach hätte eine um Fassung ringende Austria in turbulenten Anfangsminuten weiter bestrafen können. Zwar visierte Alexander Grünwald zunächst erfolglos das Kreuzeck an, Pentz parierte dann aber einen Nussbaumer-Schuss, ehe Johannes Tartarotti am langen Eck vorbeischoss. Sieben Minuten waren gespielt.
Austria schwächt sich selbst
Die Austria bemühte sich um Linie. Grünwald zog nach einem Eckball ab, der Ball klatschte an die Stange (29.). Es folgte Sax' unrühmlicher Auftritt. Der Flügelspieler stieg überhart ein und gab Emanuel Schreiner im folgenden Disput noch eine Ohrfeige. Sax wurde folgerichtig ausgeschlossen. Pastoor stürmte aufs Feld, um zu beruhigen, sah dafür Gelb. Ilzer kassierte indes eine Gelbe wegen Kritik. Altach ließ vor dem Pausenpfiff noch eine Möglichkeit aus, Nussbaumer schoss aus kurzer Distanz drüber (38.).
Die Gäste holten dies unter Mithilfe des Gegners nach. Palmer-Brown rasierte den Ball bei einem Klärungsversuch mit dem Schienbein, der senkte sich über Pentz ins Netz. Die spielstärkeren Altacher hatten danach leichtes Spiel. Bei der Austria musste der engagierte Vesel Demaku mit einer Schulterblessur vom Feld. Ilzers Assistenzcoach Uwe Hölzl sah ebenfalls noch Gelb, nachdem er den Ball am Spielfeldrand wegbugsiert hatte. Auf die Violetten wartet am Samstag auswärts der zwei Zähler zurückliegende Verfolger Mattersburg, Altach empfängt zu Hause St. Pölten.
Stimmen zum Spiel:
Christian Ilzer (Austria-Trainer): "Bei allem Respekt vor der Leistung von Altach, die verdient gewonnen haben auch aufgrund der Vielzahl an Torchancen, müssen wir uns das heute schon selbst umhängen: Nach einer Minute in Rückstand, einer Gelb-Roten Karte nach einer halben Stunde und einem Eigentor, ist gegen eine doch sehr starke Altacher Mannschaft hier nichts zu holen. Wenn wir dieses Selbstverständnis hätten, dann muss dieses 0:1 komplett egal sein. Aber das gelingt uns im Moment nicht. Wir hätten vielleicht ein so ein Spiel in Unterzahl drehen müssen, um diesen Schlüsselmoment erlebt zu haben. Die Saison hat sehr schwierig begonnen, wir haben uns ein bisschen erfangen zwischendrin, aber es wird wahrscheinlich bis zum Schluss eine extrem zähe Saison bleiben. Wir müssen heute, morgen unsere Wunden lecken und dann auf nach Mattersburg und dort gewinnen. Nicht groß in Worten und Erklärungen verlieren, sondern am Samstag in Mattersburg ganz klar am Platz eine Reaktion zeigen."
Alex Pastoor (Altach-Trainer): "Das Ergebnis ist natürlich gut. Die Analyse vom Spiel ist, dass wir das Spiel kontrolliert haben. Ich will eigentlich nächstes Mal, dass wir noch mehr Kontrolle ausüben, weil wir in der ersten Halbzeit die Austria, ein, zweimal aufbauen lassen haben, was uns Probleme gemacht hat. Defensiv haben wir wenig zugelassen, offensiv uns so viel erarbeitet, dass das 2:0 eigentlich zu wenig war. Dieser Sieg gibt uns ein sehr gutes Gefühl, wir sind gut unterwegs. Die Spieler sind fit, ich bin zufrieden. Als Tabellenführer ist es natürlich angenehmer, ich sehe die ersten 5, 6 Spiele aber nur als Qualifikationstraining wie in der Formel 1. Entschieden wird es dann in den letzten drei Spielen. Hoffentlich werden wir dann in der Pole Position sein."