Mit Sorgen auf der Torhüter-Position geht der SCR Altach ins Heimspiel der siebenten Runde der Fußball-Bundesliga am Sonntag (ab 14.30 Uhr LIVE im Sport24-Ticker) gegen die SV Ried.
Einser-Goalie Tino Casali sowie sein Stellvertreter Jakob Odehnal sind verletzt, der vor der Saison zur Nummer drei degradierte Martin Kobras kommt damit zu seinem zweiten Saison-Einsatz. Gegner Ried gehört bisher zu den positiven Überraschungen der Saison, der Tabellen-Dritte will auch in Vorarlberg punkten.
Mit Ried kommt der Lieblingsgegner der Altacher aus der vergangenen Saison ins Ländle. Drei Siege und ein Unentschieden verzeichneten die Vorarlberger gegen die Innviertler 2020/21. Im letzten Duell am 15. Mai sicherte sich die Truppe von Trainer Damir Canadi mit einem 3:0-Sieg den Klassenerhalt. Diese Erfolge sind allerdings Schnee von gestern, Canadi muss sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren und das zeitigt derzeit ein veritables Torhüter-Problem. Casali zog sich bei der 1:2-Heimniederlage gegen Wolfsberg eine Rissquetschwunde am Kniegelenk zu und fällt aus, Odehnal fehlt mit einer Muskelverletzung wohl einige Wochen.
Club-Ikone Kobras ist gesetzt
Zum Zug kommt nun Club-Ikone Kobras. Der 35-Jährige, der seit zwölf Jahren in Altach das Tor hütet, hatte sich vor kurzem medial lautstark über seine Degradierung beschwert. Von einem Vertrauensbruch mit dem Trainer war die Rede und einem Abschied nach der Saison. "Wir haben mit Martin Kobras in den letzten Tagen noch einmal ein Gespräch geführt und verstehen natürlich auch seine Enttäuschung", erklärte Canadi am Freitag. Durch die Verletzungen hat sich die Situation auf einen Schlag geändert, der Coach setzt daher nun auf den Routinier. "Wir haben mit Kobras einen hervorragenden Torhüter und machen uns keine Sorgen für Sonntag." Welcher Goalie auf der Ersatzbank sitzt, wollte Canadi noch nicht sagen. Kandidaten sind Torwarttrainer Sebastian Brandner oder Juniors-Keeper Furkan Kilic.
Sportlich können die Rheindörfler mit einem Heimsieg auf die Rieder aufschließen. Canadi erwartet ein defensiv angelegtes Spiel: "Ried steht sehr tief und lauert auf Konter. Sie haben ihre Stärken ganz klar in der Defensive, stehen sehr kompakt und lassen extrem wenig zu."
Ried reist mit Rückenwind nach Vorarlberg
Ried kommt derweil nach dem 1:0-Sieg im OÖ-Derby gegen den LASK und Tabellenplatz drei mit breiter Brust nach Vorarlberg. Bereits zehn Punkte stehen auf dem Konto der Innviertler, die auswärts allerdings in der noch jungen Saison nicht reüssieren und auf fremden Plätzen erst einen Zähler einfahren konnten. Gegen Altach soll sich das nun ändern, auch Coach Andreas Heraf prognostiziert eine eher defensive Partie, nicht zuletzt weil es der SCR lieber habe, wenn der Gegner das Spiel machen müsse. "Altach ist ein Gegner, der gerne tief steht. Vielleicht sogar noch tiefer als wir. Sie haben jedenfalls eine ähnliche Spielweise wie wir. Es wird ein taktisches Spiel, bei dem vielleicht nicht viele Tore fallen werden."
Ein Sieg ist das erklärte Ziel von Heraf. Das Selbstbewusstsein hat sich nach dem guten Saisonauftakt auch auf seine Spieler übertragen. Rieds Defensivmann Markus Lackner zollt Altach zwar Respekt und erwartet eine schwierige Partie, aber "wenn wir wieder mit 100 Prozent Leidenschaft hineingehen, dann sind auch dort wieder drei Punkte drin", so Lackner. "Diese Leidenschaft zeichnet uns zurzeit extrem aus. Man sieht das am Platz, wie jeder läuft und kämpft. Deshalb ist es derzeit auch nicht leicht, uns zu schlagen."