Bundesliga
"Arrogant": Canadi attackiert Rapid-Stars
18.03.2017
Rapid hat das Siegen verlernt: Trainer findet nach 1:1 klare Worte.
An den Fans hatte es nicht gelegen. Sie unterstützen ihr Team von der ersten bis zur letzten Minute. Bedingungslos. Leidenschaftlich. Und das obwohl Rapid gegen den Tabellen-Vorletzten Mattersburg über weite Strecken enttäuschte. Am Ende gab's die siebente Bundesliga-Partie ohne vollen Erfolg. Ein 1:1. Nur das erwartete Pfeifkonzert gab's nicht.
+++ 1:1 gegen Mattersburg: Rapids Krise wird immer schlimmer +++
Mit hängenden Köpfen standen die Profis nach Schlusspfiff vor dem "Block West". Sie bedankten sich beim Anhang, der seine Liebe zum Verein besang, und taumelten in die Kabine. Einer war zu dem Zeitpunkt auf 180. Nämlich der Trainer. Damir Canadi tobte nach Schlusspfiff und sprach erstmals in den letzten Wochen Klartext.
"Ich bin nicht zufrieden. Wir wollten uns das Leben nicht so schwer machen", hadert der Wiener gegenüber Sky. Rapid war nach 25 Sekunden in einen Konter gelaufen und in Rückstand geraten. "So musst du wieder viel Energie aufbringen. Das ärgert mich." Er prangert vor allem die "Lässigkeit" an.
(c) GEPA
"Das ärgert mich"
"Dass man immer den No-Look-Pass spielen muss, geht mir schon auf die Eier. Es geht gar nicht um die Leistung, sondern um die Arroganz beim letzten Pass." In Tagen wie diesen hat Canadi dafür gar kein Verständnis: "Es muss immer schön sein, das ärgert mich. Irgendwie ist diese Mentalität bei der Mannschaft eingekehrt."
Rapid steckt somit in der schlimmsten Krise seit Jahren. Als einziger Bundesligist hat man im Frühjahr nicht gewonnen und fiel sogar hinter den Wolfsberger AC auf Rang sieben zurück. Der Vorsprung auf Schlusslicht Ried beträgt nur sieben Punkte. In der Länderspiel-Pause muss der Turnaround her, sonst droht gar der Abstiegskampf.
Canadi: "Die Spieler fahren zum Nationalteam und wir schauen, dass wir einmal die Verletzungen auffangen. Es ist nicht förderlich für die Mannschaft, aber so ist es."