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Austria-Duell: Veilchen gegen Klagenfurt gefordert
14.08.2021Duell unter Namensvettern: Die Wiener Austria ist am Sonntag gegen Klagenfurt gefordert.
Befreiungsschlag oder prolongierter Fehlstart: Im Duell unter Namensvettern will die Wiener Austria am Sonntag (17.00 Uhr im Sport24-LIVE-Ticker) den ersten Saisonsieg holen und damit im vierten Versuch das schaffen, was der Klagenfurter Austria in der Vorwoche schon gelungen ist. Manfred Schmid sieht seine Wiener Veilchen unter Ergebnisdruck, betonte aber am Freitag gleichsam: "Wir werden ruhig bleiben und nicht die Nerven verlieren."
Der Neustart bei der Wiener Austria ist mit einem Punkt aus den ersten drei Liga-Runden und dem frühen Europacup-Out misslungen. In Wien-Favoriten ist man einsichtig. Die Kritik, insbesondere nach dem Europacup-Aus, sei gerechtfertigt, sagte Schmid. "Die nehmen wir auch an. Ich weiß natürlich, dass mehr erwartet wird." Aber in der Bundesliga habe er eine andere Mannschaft gesehen. "Eine, die Leistung bringt."
Austria will effizienter in der Offensive werden
Schmid sieht das Glas unverändert halbvoll. Seine Mannschaft reagiere schon besser auf gewisse Spielsituationen und veränderte Systeme des Gegners. "Ich glaube, dass wir in der Flexibilität schon einen großen Schritt weitergekommen sind." Gleichsam sei die Ausrichtung mit Ausnahme vom Salzburg-Spiel (0:1) eine offensive gewesen. "Wir haben Ballbesitz und kommen zu Torchancen, das stimmt mich zuversichtlich."
Das größte Manko sieht der auslandserfahrene Trainer derzeit offenbar im Angriff. "Es geht darum, effizienter zu werden, die Torchancen zu nutzen und vielleicht entschlossener vorne reinzugehen." Abhilfe könnten schon bald die jungen, schnellen Offensivspieler Noah Ohio und Tristan Hammond abschaffen. Schmid bescheinigte dem Duo ein Riesen-Talent - und Aufholbedarf im körperlichen Bereich. Fehlen wird weiter Neuzugang Marvin Martins (Adduktoren), Filip Antovski ist erst für die kommende Woche ein Thema für den Matchkader.
Ein Defensivspieler steht auf der Wunschliste des Trainers noch ganz oben. Schmid schien nicht gänzlich davon überzeugt, dass sich das bei bekannt klammer Finanzlage auch realisieren lässt. Der Neuaufbau bei der Austria benötige unabhängig davon Zeit, betonte der Trainer. "Mit dem einen oder anderen Führungsspieler würde das Ganze vielleicht schneller vonstattengehen."
Erstes Duell seit 33 Jahren
Das erste Pflichtspiel-Duell der Wiener mit der Klagenfurter Austria seit 33 Jahren steht auch im Zeichen alter Bekannter. Schmid und Klagenfurts Trainer Peter Pacult spielten in der Saison 1995/96 gemeinsam für die Wiener Austria. Die beiden schätzen einander. Teile des Spielers Pacult fänden sich im Klagenfurter Spiel wieder, sagte Schmid: "Wenn ich mir das Umschaltspiel anschaue, dann ist das schon der Peter."
Vor diesem warnte Schmid auch explizit. Der Spagat zwischen mutiger Offensive und stabiler Abwehr sei gefragt. "Wir dürfen uns nicht rauslocken lassen. Im Umschaltspiel haben sie wirklich Qualität." Er machte drei "wirklich starke Auftritte" des Aufsteigers aus. "Vier Punkte sagt auch einiges."
Pacult zurück in Wien
Pacult kennt vor der Rückkehr in die Heimat keine Sentimentalität. "Dafür bin ich zu lange im Geschäft. Aber es ist natürlich angenehm, wieder zurück in der Bundesliga zu sein." Die Misere des Gegners "mit diesen ganzen Finanzgschichtl'n" hat Pacult verfolgt. Für ihn ist "Austria Wien noch immer Austria Wien und einer jener großen Clubs, die von der Tradition leben. Mit dem Manni Schmid hat man einen geholt, der den Verein in und auswendig kennt und weiß, was von der Austria gefordert wird."
Mit dem spektakulären 4:3 gegen Hartberg schafften die Kärntner zuletzt den ersten Sieg. Pacult rief nach dem "schönen Glücksgefühl" wieder zur Besinnung auf. "Es war wichtig, dass wir einmal voll gepunktet haben, aber nichtsdestotrotz müssen wir weiter hart für jeden Punkt arbeiten." Favorit in Wien-Favoriten sei eine andere Austria.
Die ersten Spiele in der höheren Liga waren auch Lektion. "Man hat gemerkt, dass in der Bundesliga alles einen Tick anders ist - Tempo, Zweikampfverhalten, cleverere Gegenspieler. Das ist ein Prozess, den wir noch ein bisschen begleiten werden müssen und aus dem wir noch zu lernen haben." Gleichzeitig baut Pacult auf ein "funktionierendes Kollektiv", für das er sich aber noch Neuzugänge wünscht. "Mit dem derzeitigen Kader werden wir nicht auskommen."