Auf die Wiener Austria wartet beim Startschuss auf der Jagd nach dem Platz in der Meistergruppe der Gang zum Schlusslicht.
Der SCR Altach hat in der Winterpause versucht, an den richtigen Schrauben zu drehen. Die Vorarlberger verstärkten sich unter Neo-Trainer Ludovic Magnin vor allem in der Offensive und wollen dies schon am Samstag (17.00 Uhr im Sport24-LIVE-Ticker) unter Beweis stellen.
Für die Austria zählen im Grunde nur drei Zähler. Drei Punkte fehlen auf den Sechsten Ried, nach Altach warten auf die Violetten in den dann noch drei Runden des Grunddurchgangs Spiele gegen Hartberg (h), den WAC (h) und die Admira (a). "Das Match in Altach ist ein Schlüsselspiel. Jede der letzten vier Partien ist sehr wichtig und wir wollen mit einem Erfolgserlebnis starten. Wir können unsere Ausgangslage jede Woche verbessern", betonte Trainer Manfred Schmid.
Austria mit personellen Sorgen
Die personelle Ausgangslage ist jedoch nicht die beste. Der Parade-Sturm mit Marco Djuricin und Muharem Huskovic ist weiter verletzt, auch Dominik Fitz - der bei einer Knöchel-Operation Verbrennungen am Fuß erlitt - fehlt aus der Offensivabteilung. Ob ein in Altach alter Bekannter bei den Wienern einläuft, war ebenfalls unsicher. Der am Montag verpflichtete Lucas Galvao spielte bei den Vorarlbergern von 2015 bis 2017, ehe er zu Rapid und dann weiter nach Deutschland ging. Die Spielgenehmigung für den Verteidiger war am Freitag noch nicht eingetroffen. Der von Eintracht Frankfurt ausgeliehene Martin Pecar sammelt erst einmal bei den Young Violets Spielpraxis.
Schmid sprach auch deshalb von einer "Reifeprüfung" für seine junge Mannschaft. Die Vorbereitung war durchwachsen, es gab mitunter viele Ausfälle. Sportdirektor Manuel Ortlechner zeigte sich dennoch zuversichtlich, "dass der eine oder andere überraschen wird". Gegen Altach hat die Austria in den jüngsten sechs Duellen in der Bundesliga nur einmal gewonnen. Ortlechner sah sein Team mit Blick auf die Tabelle unter Zugzwang: "Es wird nicht reichen, wenn wir nur passiv agieren, wir müssen Aktivität an den Tag legen."
Neo-Trainer Magning baut auf "Überraschungseffekt"
Aktiv will sich aber auch Altach präsentieren. Magnin vertraut vor seinem Einstand in Österreichs Oberhaus auch auf seine Rolle als noch nicht einschätzbarer Faktor. "Ich möchte noch ein wenig auf den Überraschungseffekt setzten, solange mich die österreichische Bundesliga noch nicht wirklich kennt", meinte der Schweizer. Der 42-Jährige merkte an, dass nicht alles in der Vorbereitung wie vorgestellt gelaufen sei. "Es sind Spieler dabei, welche noch nicht voll im Rhythmus sind. Da muss man geduldig sein."
Die maue Offensive - Altach traf in 18 Runden bisher nur zehnmal - sollen die ausgeliehenen Christoph Monschein und Gianluca Gaudino beleben. Beiden mangelt es aber an Spielpraxis. Im Mittelfeld wurde der ehemalige Hartberger Bakary Nimaga verpflichtet, für die Verteidigung kam Mickael Nanizayamo aus Lausanne.
Schönheitspreis will Altach keinen gewinnen, es zählen alleine die Zähler. Drei fehlen derzeit auf die elftplatzierte Admira. "Ich erwarte keinen Gala-Auftritt, jedoch bin ich überzeugt davon, dass die Mannschaft das umsetzt, was ich ihnen mitgegeben habe", hielt Magnin fest. Routinier Emanuel Schreiner kündigte an: "Es wird ein neues Altach geben. Und wir setzen alles daran, dass es morgen den ersten Sieg im Jahr 2022 geben wird."