Bundesliga-Kracher

Austria im Derby enorm unter Druck

06.03.2021

Das 332. Wiener Derby wird zum Schicksalsspiel für die Austria.

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Laut Papierform hat das 332. Wiener Fußball-Derby am Sonntag (ab 17 Uhr im sport24-LIVE-Ticker) in der Generali Arena einen klaren Favoriten. Rapid liegt als Tabellenzweiter 16 Punkte vor der achtplatzierten Austria, die noch um die Teilnahme an der Meisterrunde bangt. Eine Niederlage gegen den Erzrivalen würde den violetten Hoffnungen auf einen Sprung unter die Top sechs einen massiven Dämpfer versetzen, daher sieht Rapid-Coach Dietmar Kühbauer die Austria unter Zugzwang.

"Es ist schon Brisanz dabei. Wir wollen oben dabei bleiben, die Austria wäre mit einem Sieg in einer besseren Position. Vielleicht ist es für uns vom Druck her nicht so wie für die Austria", vermutete Kühbauer.

Kühbauer: "Spiel beginnt bei Null"

Dennoch steht auch für die Hütteldorfer viel auf dem Spiel. "Man hat bei Rapid immer Druck. Wenn man ein Derby verliert, wird wieder etwas großartig besprochen werden", vermutete der 49-Jährige. "Wir sind von der Austria in der Tabelle und von den Punkten her weit weg, trotzdem beginnt das Spiel bei null und hat eigene Gesetze. Wir sind auf dieses Spiel scharf, in einem Wiener Derby will man nicht als Verlierer vom Platz gehen."

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Während die "Veilchen" drei Runden vor der Teilung einen Punkt Rückstand auf Rang sechs haben, liegt Rapid drei Zähler hinter Spitzenreiter Red Bull Salzburg und vier Punkte vor dem Dritten LASK in komfortabler Position. "Wir schauen nicht großartig auf die Tabelle. Die Burschen haben bisher eine wunderbare Saison gespielt", meinte Kühbauer. Nur auf die Ergebnisse im Neuen Jahr bezogen, ist die Ausgangslage vor dem Derby ausgeglichen. Die Austria ist demnach Dritter der Frühjahrestabelle, Rapid Zweiter.

"Veilchen" im Aufwärtstrend

Bei der Austria sieht der Rapid-Coach ohnehin einen Aufwärtstrend. "Sie machen es im Frühjahr gut, agieren jetzt als Mannschaft besser. Das ist nicht mehr diese Austria vom Herbst, es wird ein enges Spiel werden." Im Falle eines Rapid-Siegs müsste sich die Austria wohl auf ein Antreten im unteren Play-off gefasst machen. "Aber wir denken gar nicht daran, ob wir sie runterschießen können. Wir haben ein Spiel vor uns, das wir gewinnen wollen", beteuerte Kühbauer.

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Den am Donnerstag verkündeten Deal der Austria mit Insignia hat der Rapid-Coach eher schulterzuckend registriert. "Mir ist das ganz ehrlich gesagt egal, wir schauen auf Rapid", sagte Kühbauer und ergänzte: "Ein neuer Geldgeber ist schön für die Austria, weil die Austria einfach in die Liga gehört, so wie auch Rapid in die Liga gehört."

Unterdessen sprach Austria-Coach Peter Stöger auch im Hinblick auf die folgenden Partien gegen Sturm Graz und den WAC von schwierigen Aufgaben, aber auch Vorfreude und positiver Stimmung im Kader. "Wir haben uns in den letzten Wochen in eine Position gebracht, dass wir die Chance haben, unter die ersten sechs zu kommen. Wir haben es fast selbst in der Hand, das hinzukriegen. Da wird es aber notwendig sein, eine kleine Serie weiterzuziehen", sagte der Wiener.

Personelle Fragezeichen bei der Austria

"Rapid ist eine sehr stabile Mannschaft geworden. Das wird es nicht leicht machen", merkte Stöger an. Rapid habe sich mit dem Toreschießen zuletzt zwar schwergetan, "aber das Gefährliche ist, dass sie viele Möglichkeiten haben". Personell gibt es einige Fragezeichen in der Mannschaft. Stöger nannte auch Erik Palmer-Brown und Andreas Poulsen, die beide zuletzt verletzt ausgefallen waren.

Beim 1:1 im Herbst mussten sich alle Austrianer bei Patrick Pentz bedanken, der den Gegner mit einigen Glanzparaden zur Verzweiflung brachte und den Punktgewinn festhielt. Seither sei sein Team mehr zu einer "stimmigeren" Einheit gewachsen, hielt Stöger fest. "Vielleicht haben wir uns mehr entwickelt als Rapid. Weil die haben ihren Level über die gesamte Saison halten können." Im Unterschied zum Remis im ersten Saisonduell will sich die Austria dieses Mal aktiver präsentieren. "Wir hoffen, dass wir nicht so lange in Seilen hängen wie im Herbst gegen Rapid", sagte Stöger.

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