Erleichterung im Lavanttal
Austria lässt im Finish nötige Frische vermissen
14.11.2022Die Wiener Austria hat am Sonntag bei der abschließenden 0:1-Heimniederlage gegen den Wolfsberger AC der enormen Belastung der letzten Wochen Tribut gezollt.
Überwintern werden die Veilchen auf Rang sieben, mit der Bundesliga-Hinrunde ist man in Wien-Favoriten im Gegensatz zu dem Abschneiden im ÖFB-Cup und in der Conference League nicht unzufrieden. Der WAC beendete zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt die Niederlagen-Serie.
Die Austria absolvierte in den letzten Wochen ein intensives Programm und vermisste dabei, auch aufgrund von einigen Ausfällen, die Breite im Kader. Dies machte sich vor allem in den letzten beiden Saisonspielen bemerkbar. "Wir waren nicht mehr so dominant und dynamisch wie zuletzt", analysierte Austria-Trainer Manfred Schmid nach der abschließenden Heimniederlage. Diese war für den 51-Jährigen zwar ärgerlich, ging aber in Ordnung. Gäste-Coach Robin Dutt war derselben Meinung: "Am Ende haben wir für mich doch verdient gewonnen."
Schiedsrichter Altmann im Mittelpunkt
Nach Spielende gab es reichlich Diskussionsstoff. Im Mittelpunkt stand dabei Schiedsrichter Walter Altmann aufgrund zweier aberkannter Treffer. Vor allem in der zweiten Szene, als Austria-Verteidiger Matteo Meisl den Ball Gegenspieler Maurice Malone in den Lauf "spielte", herrschte Redebedarf. "Es ist ein Wahnsinn, dass das Tor nicht gegeben wurde. Mir wurde da wieder einmal eine neue UEFA-Regel erklärt", betonte Dutt. Altmann verteidigte nach dem Schlusspfiff seine Entscheidung mit Verweis auf das aktuell gültige Reglement. "Er hat durch diesen Zweikampf nicht die Möglichkeit, den Ball kontrolliert zu spielen. Somit ist das Abseits für mich strafbar."
Trotz der abschließenden Niederlage zeigte sich Trainer Schmid zumindest mit dem Verlauf der bisherigen Bundesliga-Saison nicht unzufrieden. "Die Meisterschaft war bis auf die letzten zwei Spiele schwer in Ordnung", resümierte der Coach und verwies dabei auch auf Verletzungen, die sich in den letzten Partien "brutal bemerkbar machten". Schmid wird sich für die Rückrunde wohl die ein oder andere Verstärkung wünschen.
Sportdirektor Manuel Ortlechner ließ sich in puncto Neuverpflichtungen aber nicht in die Karten blicken. "Wir müssen schauen, was finanziell möglich ist. Aktuell kann ich dazu noch nichts sagen. Klar ist aber auch, dass wir den Weg mit unseren jungen Spielern weitergehen möchten", betonte er. Das Hinrunden-Resümee des Sportdirektors fiel auch in Anbetracht des Cup-Ausscheidens beim Regionalligisten Wiener Sportklub und des internationalen Abschneidens kritischer aus: "Das haben wir uns alle miteinander anders vorgestellt." In der Bundesliga habe man allerdings noch alle Chancen, sagte Ortlechner.
Erleichterung bei Wolfsbergern
Beim WAC war die Erleichterung nach Beendigung der fünf Spiele andauernden Niederlagen-Serie groß. "Jetzt gehen wir zumindest kurzfristig mit einem guten Gefühl in die Winterpause", betonte Trainer Dutt, der sich der weiterhin schwierigen Situation im Lavanttal bewusst ist: "Es täuscht aber nicht über die vergangenen Wochen hinweg." Im Vorfeld der Saison durchliefen die Wolfsberger einen Umbruch, der gröbere Auswirkungen als gedacht mit sich brachte.
Überwintern werden die Kärntner auf dem neunten Tabellenrang, der Polster auf Schlusslicht Hartberg beträgt sechs Punkte, der Rückstand auf einen Platz in der Meistergruppe vier. Mit dieser liebäugelte Dutt, sah die Qualifikation aber nicht als Muss: "Normalerweise haben wir den Anspruch in die Meistergruppe zu kommen, es kann aber auch ein Jahr geben, wo es nicht gelingt."