Die Wiener Austria pirscht sich immer näher an die Spitze der Fußball-Bundesliga heran.
Durch das Heim-3:0 am Samstag über die WSG Tirol schoben sich die Veilchen zumindest vorübergehend auf Platz drei vor. Erstmals seit einem Jahr haben die Wiener drei Partien in Folge für sich entschieden, was Trainer Stephan Helm unter anderem mit einer neu gewonnenen Stabilität erklärt. "Das war vor der Saison ein Riesenthema, daran haben wir intensiv gearbeitet", sagte der Burgenländer.
Seine Truppe geriet gegen die Wattener in der ersten Hälfte phasenweise ins Wanken, am Ende reichte es aber zu einem klaren Erfolg. "Wir haben in der Pause zwei, drei Dinge angepasst, dann hat die Mannschaft gezeigt, dass sie trotz nicht einfacher Phasen stabil bleibt und einen guten Zusammenhalt hat", meinte Helm.
Die weiteren Austria-Gegner in diesem Jahr heißen Horn (Cup), Blau-Weiß Linz, WAC, Hartberg, LASK und Altach. In Anbetracht der aktuellen Formkurve winken also noch einige Siege vor der Winterpause, zumal der Coach bei seinem Team die richtige Einstellung erkennen kann. "Ich spüre, dass die Mannschaft richtig hungrig ist, dass sie sich entwickeln und besser werden will."
Standards als Geheimwaffe
Eine klare Steigerung gelang zuletzt bei Standardsituationen - die ersten beiden Treffer entstanden aus ruhenden Bällen. In diesem Zusammenhang hob Helm seinen Co-Trainer Christoph Glatzer hervor, der sich um das Thema Offensiv-Standards kümmert. "Man investiert viel, wird vielleicht nicht gleich belohnt, aber wenn man draufbleibt, dann schon", betonte Helm.
Sonderlob gab es für Nik Prelec, dem endlich sein erstes Liga-Tor für die Austria gelang, und das ausgerechnet gegen seinen Ex-Club. "Es war nur eine Frage der Zeit. Ich freue mich sehr für ihn", erklärte Helm. Der Stürmer habe immer hart gearbeitet und sei nun belohnt worden. Prelec selbst war die Erleichterung deutlich anzumerken. "Es war schon ein bisschen Druck da. Ich habe aber zuletzt immer gut gespielt und alles gegeben. Jetzt geht es hoffentlich dahin", meinte der Slowene.
Mitten im Flow befindet sich der TSV Hartberg. Seit dem Amtsantritt von Trainer Manfred Schmid gab es vier Siege aus fünf Partien, am Samstag ein Heim-2:1 über Blau-Weiß Linz. "Es macht Spaß. Es ist schön, wie es jetzt im Moment läuft", sagte Schmid auf Sky.
Hartberg kämpft um Meistergruppe
Mit dem dritten Heimsieg in Folge meldeten sich die Oststeirer nun voll im Kampf um die Meistergruppe zurück. BW-Trainer Gerald Scheiblehner war hingegen verärgert, mit nur einem Punkt in den vergangenen vier Partien kommen die Linzer derzeit nicht vom Fleck. "Wir sind froh über den guten Saisonstart, dann können wir uns so eine Phase 'leisten'. Aber es ist kein Wunschkonzert, die Gegner sind gut", betonte Scheiblehner, der einen glücklichen Sieg der Hartberger sah.
Eine Punkteteilung gab es bei Altach gegen Austria Klagenfurt. "Es war ein Auf und Ab, ein Wechselbad der Gefühle", sagte Altach-Betreuer Fabio Ingolitsch nach dem 2:2. So wie beim 1:2 in Salzburg belohnten sich die Vorarlberger auch zu Hause nicht ausreichend für einen couragierten Auftritt, mit dem Ingolitsch aber zufrieden war. "So stellen wir uns das vor, mit dieser Energie und Leidenschaft wollen wir auftreten. Die Mannschaft lebt, die Jungs streben nach Erfolg. Wenn wir weiter so arbeiten, dann wird er ein Folgeprodukt sein", meinte der 32-Jährige.
Zwei Tage vor seinem 65. Geburtstag konnte Klagenfurt-Trainer Peter Pacult mit dem Punktegewinn gut leben. Der Coach trauerte bei einer 2:1-Führung einem Lattentreffer nach, danach "hat Altach enorm gedrückt und ist verdient zum Ausgleich gekommen", gestand Pacult. "Wir hatten das Ziel, was mitzunehmen, das haben wir geschafft. Das gibt Zuversicht für die nächsten Spiele", meinte er vor dem Kärntner Derby gegen den WAC und dem folgenden Gastspiel bei Rapid.