Veilchen setzten sich gegen den bisherigen Leader mit 3:1 durch.
Die Wiener Austria kann auch in der Fußball-Bundesliga wieder gewinnen. Leidtragende der violetten Auferstehung nach zwei Niederlagen am Stück waren am Sonntag die bisher ungeschlagenen Altacher, die im Ernst-Happel-Stadion 1:3 (0:1) baden gingen - und das, obwohl die Austria ohne sieben Stammkräfte agierte. Matchwinner bei den Wienern war Kevin Friesenbichler mit einem Doppelpack.
Dopplepack bringt Entscheidung
In einer ersten Hälfte, in der die Vorarlberger spielerisches Übergewicht hatten, köpfelte der Ex-Altacher Ismael Tajouri die Austria in der 23. Minute nach Vorarbeit von Lucas Venuto in Front. Es war die einzige echte Torchance der Violetten, die bald nach dem Seitenwechsel den leistungsgerechten Ausgleich hinnehmen mussten. Torschütze in der 58. Minute war Liga-Topscorer Dimitri Oberlin. Die Antwort der Wiener folgte prompt, Friesenbichler (61.) traf nach einem Eckball und sorgte wenig später (68.) auch für den 3:1-Endstand.
Die Austria ist in der Tabelle weiterhin Fünfter, holte nach Punkten aber auf und liegt nur noch drei Zähler hinter Spitzenreiter Sturm Graz. Altach ging nach vier Siegen und saisonübergreifend sieben Spielen ohne Niederlage erstmals seit dem 30. April (1:2 gegen Admira Wacker) wieder als Verlierer vom Platz. Die Vorarlberger bekleiden in der Tabelle Platz zwei hinter Sturm.
Zahlreiche Wechsel
Austria-Trainer Thorsten Fink mischte sein Team in der englischen Woche wie angekündigt intensiv durch, baute im Vergleich zum Europa-League-Auftritt am Donnerstag gegen Rosenborg Trondheim sieben Neue ein. Erstmals in dieser Saison verzichtete er auf Spielgestalter Raphael Holzhauser von Beginn an. Altach begann bis auf eine personelle Veränderung wie in der Vorwoche gegen St. Pölten. Statt Nicolas Brice Moumi Ngamaleu fügte sich Patrick Salomon in das enorm elastische System von Coach Damir Canadi ein.
Die eingespielten und mit viel Selbstvertrauen ausgestatteten Gäste präsentierten sich in der Anfangsphase als das bestimmende Team. Nach vorne lief jedoch noch wenig zusammen. Als die Austria nach etwa 20 Minuten besser ins Spiel fand, ging sie prompt in Führung. Venuto tankte sich nach einem Ballverlust der Altacher links im Strafraum durch, seine Flanke verwertete Tajouri aus kurzer Distanz.
Von dem Gegentor offenbar angestachelt wurde die Ländle-Truppe nun gefährlich. Robert Almer klärte erst gegen den sich aus spitzem Winkel nähernden Oberlin (27.), gleich im Anschluss wehrte er auf der Linie einen Kopfball von Altach-Kapitän Philipp Netzer ab. Salomon (34.) konnte einen eleganten Lupfer von Nikola Dovedan nicht unter Kontrolle bringen. Im gegenüberliegenden Strafraum rettete Netzer mit einem blitzsauberen Tackling gegen den von Serbest per Lochpass bedienten Friesenbichler (42.).
Oberlin trifft erneut
Altach spielte nach der Pause konzentriert weiter und glich durch Oberlin aus, der sein sechstes Saisontor machte. Der Schweizer ließ nach Zuspiel von Boris Prokopic David de Paula stehen und Almer bei seinem Schuss keine Chance. Friesenbichler scherzelte den Ball drei Minuten später nach einer Tajouri-Ecke in einen minimalen Spalt zwischen Torstange und Andreas Lukse, wobei Luis Ngwat-Mahop wohl auch noch am Ball war.
Bei seinem zweiten Tor knallte Friesenbichler die Kugel nach einem Zuspiel von Venuto von der Strafraummitte mit links unhaltbar ins kurze Eck. Altach setzte dann in der Schlussphase alles auf eine Karte. Ein weiteres Tor gelang der Canadi-Elf aber nicht mehr, da die Austria bei dem jetzt einsetzendem Regen sicher stand und Almer bei einer Oberlin-Chance (78.) mit einer Fußabwehr glänzte. Weil der für Friesenbichler eingewechselte Olarenwaju Kayode (88.) Lukse mit seinem Flachschuss nicht wirklich herausforderte, blieb es beim 3:1.